Borussia Dortmund
Weitere schwere Vorwürfe gegen Ex-BVB-Trainer Fuhr: „Er versuchte sofort, mich zu küssen“
Das Magazin „Der Spiegel“ veröffentlicht weitere schwere Vorwürfe gegen Ex-BVB-Trainer André Fuhr. Es geht um sexuelle Nötigung. Borussia Dortmund reagiert.
Nach der „einvernehmlichen Vertragsauflösung“ mit Trainer André Fuhr war bei Borussia Dortmund in der Handballabteilung für einige Tage Ruhe eingekehrt. Der Verein wollte sich nicht weiter äußern, dafür aber die „Vorfälle intern aufklären“. Bis zum Freitag. Ein Artikel des Magazins „Der Spiegel“ sorgte erneut für Aufsehen, brachte er doch weitere Vorwürfe gegen den mittlerweile Ex-BVB-Trainer ans Licht – und warf gleichzeitig kein gutes auf BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann und den Klub.
Nach Informationen der Ruhr Nachrichten wusste Heiermann schon länger von den Vorwürfen gegen André Fuhr, soll aber nichts unternommen haben. Der Bericht des Spiegels scheint das zu bestätigen. Eine Ex-Spielerin schildert gar einen vermeintlichen sexuellen Übergriff seitens Fuhr.
Ex-Spielerin erhebt neue schwere Vorwürfe gegen Ex-BVB-Trainer Fuhr
„Herr Fuhr behandelte mich nicht nur wie eine Spielerin, sondern auch wie eine Frau, mit der er sich eine sexuelle Beziehung wünschte“, wird die Spielerin, deren Namen nicht genannt wird, zitiert. „Bei einem Vorbereitungsturnier traf ich mich mit ihm zu einer Aussprache über meine Leistung. Zu einer Diskussion kam es nicht. Er versuchte sofort, mich zu küssen. Als ich geschockt aus dem Zimmer flüchten wollte, schnitt er mir den Weg ab, packte mich an den Schultern. Er wolle nur eine Umarmung, rechtfertigte er sich. Danach war ich total fertig“, erzählt sie weiter.
Fuhr soll der besagten Spielerin zudem zahlreiche WhatsApp-Nachrichten geschickt haben, sie unter anderem auf ihr „really sexy outfit“ angesprochen haben. Eine klare Grenzüberschreitung. Als die Spielerin, so steht es in dem Bericht des Spiegels, BVB-Abteilungsleiter Andreas Heiermann darauf hingewiesen habe, soll dieser sinngemäß gesagt haben: „Seitensprünge seien heutzutage doch normal. Der Trainer habe meine Vorwürfe bestritten. Er könne nichts machen.“
Heiermann selbst wollte sich auf Nachfrage nicht zur Berichterstattung des Spiegels äußern und stützte sich auf „interne Vorgaben“ zum aktuellen Sachverhalt keine „Wasserstandsmeldungen“ abzugeben. Auch BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball konnte sich auf Nachfrage nicht äußern.
In einer Stellungnahme teilte der BVB auf Anfrage mit: „Da die überwiegenden bei der Anlaufstelle (Anlauf gegen Gewalt hatte gemeinsam mit Mia Zschocke und Amelie Berger die Vorwürfe öffentlich gemacht, Anm. d. Red.) eingegangenen Vorwürfe dem BVB nur unter dem absoluten Primat der Wahrung der Anonymität und der Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen mitgeteilt wurden, bitten wir um Verständnis, dass wir hier aus Rechtsgründen keine weiteren detaillierten Angaben zu den Vorwürfen, den Ereignissen und zeitlichen Abläufen in der Handballabteilung machen können, da diese in einer zahlenmäßig – im Vergleich zu anderen professionellen Sportarten – doch sehr überschaubaren Szene des professionellen Handballsports in Deutschland Rückschlüsse auf betroffene Personen sehr leicht ermöglichen würden.“
BVB kündigt eine Aufklärung an – und Konsequenzen
Borussia Dortmund erklärte aber auch: „Ungeachtet dessen, wird die BVB-Handballabteilung intern Ableitungen aus den Vorgängen zu treffen haben, die zum jetzigen Zeitpunkt indes noch nicht abgeschlossen sind.“ Dann wird sicherlich auch zu klären sein, welche Rolle Abteilungsleiter Heiermann spielt – und ob die betroffenen Spielerinnen genug Rückendeckung erhalten haben.
Zschocke und Berger haben einen Stein ins Rollen gebracht, der noch längst nicht zum Stillstand gekommen ist.
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