Dortmund scheidet trotz 3:1-Sieg im Halbfinale aus
BVB-U19 zeigt große Leidenschaft
Die BVB-U19 liefert Hertha BSC im Halbfinal-Rückspiel einen großen Kampf, die 0:4-Hypothek aus dem Hinspiel wiegt aber zu schwer. Bei Trainer Hoffmann überwiegt der Stolz.

Stark gekämpft, aber doch ausgeschieden: Luca Kilian. © Ludewig
Das erhoffte Fußballwunder blieb verwehrt. Aber Borussia Dortmunds U19 schrammte am Mittwoch in Brackel bei widrigen Witterungsbedingungen ganz knapp daran vorbei. Im Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft bezwang das Team von Trainer Benjamin Hoffmann Hertha BSC mit 3:1 (1:0) und stand dicht davor, die 0:4-Pleite vom vergangenen Donnerstag an der Spree zu korrigieren.
„Ein fantastisches Spiel abgeliefert“
Als David Kopacz in der 83. Minute mit einem sehenswerten Distanzschuss in den Knick das umjubelte 3:0 erzielte, schien das Unglaubliche doch noch möglich. Beim Spiel „Sekt oder Selters“ riss ein Konter der Gäste die Schwarzgelben kurz vor dem Abpfiff dann aus allen Träumen. Eine überzeugende und leidenschaftliche Leistung blieb unbelohnt. Die Tatsache, sich für den Hinspielauftritt in vollem Umfang rehablitiert zu haben, spendete kaum Trost. Die Hertha rettete sich nach zwei längeren Spielunterbrechungen in der Schlussviertelstunde wegen eines Gewittera und trifft im Finale am 27. Mai auf den FC Schalke 04.
„Wir haben ein fantastisches Spiel abgeliefert, haben Berlin zum Wanken gebracht. Dass nicht das 4:0 fällt, sondern nach einem Konter das 3:1, ist sehr schade. Aber den Respekt und den Mut, in dieses Spiel zu gehen, haben wir gefunden und uns zurückerarbeitet“, sagte Hoffmann.
Vierer- statt Dreierkette
Im Vergleich zur ersten Partie hatte Dortmunds Coach erwartungsgemäß taktische Veränderungen vorgenommen, vertraute in der Defensive einer Viererkette. Davor ordneten Patrick Osterhage und Tobias Raschl die Aktionen. So präsentierte sich der BVB von Beginn an auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein attraktives Spiel auf einem hohen Niveau. Und Dortmunds Matchplan griff, als Enrique Pena Zauner nach Vorarbeit von Emre Aydinel (22.) zur Führung traf. Aus der Bahn warf das die jungen Herthaner aber erst einmal nicht. Ins Schwimmen gerieten sie bei einsetzendem Starkregen in Hälfte zwei ab der 70. Minute.
Aydinel erhöhte durch einen am eingewechselten Hüseyin Bulut verursachten Strafstoß zum 2:0. Der BVB blieb dran, veranstaltete ein Chancenfestival. Die Hertha wurde durch die erste Gewitter-Unterbrechung erlöst. Eben zurück auf dem Feld, folgte der zweite unfreiwillige Kabinengang. In den danach noch verbleibenden zehn Minuten setzte der BVB schließlich alles auf eine Karte.
Kopacz per Traumtor zum 3:0
Das Traumtor von Kopacz rückte das sofortige Elfmeterschießen bei einem Sieg mit vier Toren in greifbare Nähe. Die sich bietenden Räume nutzte Hertha jedoch zum Gegenschlag, durfte in der Summe beider Spiele sicher verdient jubeln. Der BVB hat die Chance auf den Titel-Hattrick in Berlin vertan. „Da haben wir es einfach vergeigt, nicht die Mentalität gefunden. Berlin hat uns in der Anfangsphase klassisch ausgekontert. Wir sind drauf reingefallen, haben aber heute gezeigt, dass wir anders verteidigen können“, so Hoffmann.