Versteckspiel um Haaland: So lief der BVB-Trainingsauftakt in Brackel

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Versteckspiel um Haaland: So lief der BVB-Trainingsauftakt in Brackel

rnBorussia Dortmund

Der BVB startet mit einer Leistungsdiagnostik in die Vorbereitung. Viel Druck lastet auf Erling Haaland, der sich ein Versteckspiel mit den Journalisten erlaubt. Das Thema Corona rückt erneut in den Fokus.

Dortmund

, 03.01.2022, 17:18 Uhr / Lesedauer: 3 min

Marco Reus zog den Kopf tief zwischen die Schultern. Statt 28 Grad rund elf Flugstunden von Deutschland entfernt bedeutete ein unangenehm kalter Wind und die neun Grad am Dortmunder Trainingszentrum nach dem Ende des kurzen Winterurlaubs ein ziemliches Kontrastprogramm nicht nur für den Dortmunder Kapitän. Der Alltag hat die Spieler der Borussia wieder: Mit allen anderen Profis der Borussia, ausgenommen dem in seinem Urlaubsdomizil in Dubai positiv auf Corona getesteten Dan-Axel Zagadou und dem langzeitverletzten Mateu Morey, nahm Reus am Montag die ultrakurze Vorbereitung auf die Rückrunde auf.

Der BVB steigt als letzter Bundesligist in die Vorbereitung ein

In nur vier Tagen echter Trainingsarbeit wird Trainer Marco Rose seine Mannschaft auf den Rückrunden-Start am Samstag in Frankfurt (18.30 Uhr, live bei Sky) vorbereiten, das ist wahrlich keine komfortable Ausgangsposition. Der BVB beendete ganz bewusst als einer der letzten Klubs die kurze Weihnachtspause. Nach einer intensiven und von Verletzungen geprägten Hinserie sollten vor allem die Vielspieler wie Reus möglichst lange regenerieren dürfen.

Um neun Uhr morgens fuhr der BVB den Betrieb nach 15 Tagen Pause wieder hoch. Julian Brandt und Mats Hummels gehörten zu den ersten, die sich zunächst einmal in die Hände der Mediziner begaben. Corona-Test, danach die nach einer Pause immer obligatorische Leistungssiagnostik - spätestens am Dienstagmorgen, wenn die Ergebnisse dieser Tests vorliegen, wird Rose wissen, wie der individuelle Leistungs- und Fitness-Stand bei jedem seiner Spieler ist.

BVB-Profis trainieren am Montag in Kleingruppen

Nach Zagadous positivem Corona-Test brachte die in Dortmund durchgeführte Testreihe zunächst keine weiteren negativen Überraschungen mit sich. Eine erste Kleingruppe mit Reus, Thorgan Hazard, Thomas Meunier, Felix Passlack, Steffen Tigges und Emre Can absolvierte auf dem Rasen dann schon eine kurze Aktivierungseinheit, um sich wieder an den Ball zu gewöhnen. Auf der sicheren Seite wird die Borussia allerdings erst gegen Ende der Woche sein, wenn auch eine mögliche Inkubationszeit nach der Rückkehr der Spieler aus dem Urlaub verstrichen ist.

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Unabhängig von diesen positiven Nachrichten hat sich die Corona-Situation in der Liga über die Feiertage deutlich zugespitzt und verlangt auch von Borussia Dortmunds Kickern wieder erhöhte Wachsamkeit. Kaum ein Klub ohne neue Fälle, mehr als 30 (!) an der Zahl, dazu die Omikron-Variante, die wie ein Damokles-Schwert über den Klubs schwebt - mindestens bis zum Ende des Winters wird das Thema wieder deutlich mehr in den Fokus rücken und die Personalplanungen der Trainer weiter massiv beeinflussen.

Sind Reyna und Moukoko schon wieder Optionen für den BVB?

Nachdem der Trainingsstart in München nach gleich vier Fällen im Team verschoben werden musste und in der 2. Liga Klubs wie Schalke oder Bremen ihre geplanten Trainingslager kurzfristig absagen mussten, kann der BVB am Dienstag zumindest planmäßig in voller Stärke auf den Rasen zurückkehren. Einige Rekonvaleszenten aus der Vorweihnachtszeit stehen dabei besonders im Blickpunkt: Die intensiven Tests vom Montag werden Rose und seinem Trainerteam auch Aufschluss darüber geben, inwieweit er voll mit Giovanni Reyna planen kann, wie schnell Youssoufa Moukoko (Muskelfaserriss) und Manuel Akanji (Knie-Operation) die Belastung wieder hochfahren dürfen. Der Rückrunden-Auftakt in Frankfurt kommt für die Letztgenannten zu früh, auch Reyna dürfte nach seiner viermonatigen Pause kaum eine ernsthafte Option darstellen.

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So wird der Januar für Rose ein Puzzlespiel bleiben, die Tage und Wochen nach dem Auftakt muss der 45-Jährige als verlängerte Vorbereitungszeit mit in seinen langfristigen Trainingsplan aufnehmen. Das kennt Rose schon aus dem Sommer, es macht die Arbeit aber kaum leichter.

BVB-Torjäger Erling Haaland präsentiert sich gut gelaunt

Immerhin meldete sich der unverzichtbare Torjäger pünktlich zurück: Um 11.41 Uhr erreichte auch Erling Haaland das Gelände in Brackel, augenscheinlich gut erholt und gut gelaunt. Als Haaland zum Termin mit den vereinseigenen Medien vom Funktionsgebäude in die neue Geschäftsstelle aufbrach, nahm das Golf-Cart mit dem Norweger extra einen weiträumigen Weg, um den Objektiven der wenigen Fotografen zu entgehen. Für ein paar Kinder, die auf dem neben dem Trainingsgelände liegenden Bolzplatz kickten, gab es vom blonden Hünen immerhin noch ein mit zwei Händen geformtes Herz.