BVB-Niederlage gegen Espanyol
Vermeintliche A-Elf überzeugt nur in Teilbereichen
Als nach drei wolkenverhangenen Tagen die Sonne herauskam in Bad Ragaz, strampelten sich Borussia Dortmunds Profis nach dem 0:1 gegen Espanyol Barcelona am Rhein entlang die Müdigkeit aus den Beinen. Die kurze Radtour entlang der malerischen Gebirgslandschaft war eine willkommene Abwechslung für die vermeintliche A-Elf. Hier gibt's die Bilder.
Ganz bewusst hatte Trainer Peter Bosz eine Elf aufgeboten, die die Partie durchspielen sollte - mit Mario Götze als einziger Ausnahme. Mit seinem lange außer Gefecht gesetzten Mittelfeldspieler geht der BVB weiter behutsam um, auch wenn Götze als einer der auffälligsten Akteure der ersten 45 Minuten nicht den Eindruck machte, als brauche er eine besondere Behandlung.
"Es war unnötig"
Alle neun anderen Feldspieler aber wurden durch die 90 Minuten geschickt, was sich nach einer sehr ordentlichen ersten Hälfte dann nach der Pause niederschlug. Da ließen Tempo, Gegenpressing und Konzentration deutlich nach.
Dennoch sei die Niederlage unnötig gewesen, befand Bosz. "Auch wenn es nicht wichtig ist, in einem Freundschaftsspiel zu gewinnen, mag ich es nicht zu verlieren", meinte er, und fügte, wie immer wenig beschönigend, an: "Es war unnötig, das hat jeder gesehen. Es darf nicht passieren, dass so ein langer Ball zu einem Gegentor führt."
Fehlende Absprache
Die Szene, in der eine fehlende Absprache zwischen Torhüter Roman Bürki und den Verteidigern Lukasz Piszczek und Sokratis dazu führte, dass Barcelonas Piatti an den Ball kam und mit einem Heber über Bürki hinweg das einzige Tor des Abends erzielte, ärgerte den Dortmunder Trainer zurecht.
Zumindest 45 sehr ordentliche Minuten zuvor, als der BVB einiges von dem zeigte, was der Niederländer sehen will, hätten auch einen Sieg verdient gehabt. Dortmund hatte drei, vier gute Gelegenheiten in der ersten Hälfte, Pierre-Emerick Aubameyang vergab dabei die beste, als er nach einem Hackenzuspiel von Ousmane Dembele völlig frei aus zehn Metern zum Abschluss kam und verzog.
"Das ist ja das Schwerste"
Im letzten Drittel schlugen sich viel Ballbesitz und eine große Dominanz auf dem Feld aber dennoch deutlich zu wenig in zählbaren Gelegenheiten nieder. "Das ist ja das Schwerste", meinte Bosz, "denn Ball dann auch über die Linie zu bringen."
Für die #BVB-Profis beginnt der Samstag in #BadRagaz mit einer Radtour. (Video: @DirkKrampe) pic.twitter.com/niuhcMktkW
— Ruhr Nachrichten BVB (@RNBVB)
"Viel Gutes, aber auch viel, was wir verbessern müssen" will Bosz aus diesem Spiel mit in die restlichen Trainingslager-Tage und den Rest der Saisonvorbereitung nehmen. Am Dienstag spielt Dortmund im österreichischen Altach gegen Atalanta Bergamo (19.30 Uhr), dann sollen alle die spielen, die am Freitag nicht zum Einsatz gekommen sind. Auch Neuzugang Maximilian Philipp dürfte dann endlich sein Debüt geben. Direkt nach der Partie reist der BVB zurück in die Heimat.