VAR-Wirbel bei BVB-Sieg gegen Hoffenheim Kritik und Lob für Schiedsrichter Petersen

VAR-Wirbel bei BVB-Sieg gegen Hoffenheim: Kritik und Lob für Schiedsrichter Petersen
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Borussia Dortmund gewinnt mit 1:0 bei der TSG Hoffenheim. Doch die kämpferisch überzeugenden Gastgeber fühlen sich um einen Punkt betrogen, weil Schiedsrichter Martin Petersen nach einem vermeintlichen Foul von Emre Can an Kevin Akpoguma trotz VAR-Eingriffs und Ansicht der Videosequenzen auf Schiedsrichter-Ball statt Elfmeter entscheidet.

Can trifft Akpoguma am Fuß

Das war passiert: Akpoguma schirmte den Ball an der linken Dortmunder Strafraumgrenze mit dem Körper ab, Can traf ihn am rechten Fuß, der Hoffenheimer kam daraufhin zu Fall. Schiedsrichter Petersen pfiff sofort und entschied auf Freistoß. Doch dann kam das Signal aus Köln. Passierte das Foul doch innerhalb des Strafraumes?

Der Unparteiische begab sich in die Review-Area, schaute sich die Szene mehrfach auf dem Monitor an. Auf den Bildern war eindeutig zu erkennen, dass Can Akpoguma im Sechzehnmeterraum am Fuß trifft. Die eigentlich logische Entscheidung: Elfmeter für Hoffenheim. Doch dann die große Überraschung: Der Unparteiische warf seine Entscheidung komplett über den Haufen, nahm das Foulspiel zurück und setzte die Partie mit Schiedsrichterball fort.

BVB-Trainer Terzic: „Absolut richtige Entscheidung“

Sehr zum Unverständnis der Hoffenheimer. „Akpo dreht ab, Emre Can trifft ihn unten am Fuß. Er fällt hin. Was hat er gegeben? Schiedsrichter-Ball? Ich verstehe es nicht. Für mich war es ein klares Foul“, erklärte TSG-Innenverteidiger Kevin Vogt erbost. Can bewertete die Szene völlig anders. „Es ist kein Elfmeter“, sagte der BVB-Profi. „Das ist nicht im Tempo. Ich stehe, er steht. Er nimmt den Kontakt viel später an, kann eigentlich ganz normal weitergehen. Der Schiedsrichter hat es gut entschieden. Viele Schiedsrichter würden einen Elfmeter geben, weil der minimale Kontakt da war. Aber meiner Meinung nach darf so eine Szene niemals Elfmeter sein.“

Schiedsrichter Martin Petersen schaut auf einen Monitor.
Schiedsrichter Martin Petersen schaute sich die Zweikampf-Szene ausgiebig auf dem Monitor an. © imago / Eibner

Auch für BVB-Trainer Edin Terzic war es „die absolut richtige Entscheidung“. Es gebe nicht viele Schiedsrichter, die den Mut hätten, den Elfmeter nicht zu geben. „Aber er hat eingesehen, dass es kein Elfmeter war. Damit hat er die richtige Entscheidung getroffen.“

Schiedsrichter Petersen begründet seine Entscheidung

Petersen erklärte später öffentlich seine Entscheidung. „Ich habe auf dem Feld ein Schieben ausgemacht und das als freistoßwürdig erachtet. Dann hat der VAR das überprüft und festgestellt, dass der Kontakt innerhalb des Strafraums stattgefunden hat und es zudem einen leichten Fußkontakt gab“, erläuterte der Unparteiische. „Dann wäre die Konsequenz Strafstoß gewesen. Ich habe dann gesagt, dass ich mir die Situation nochmal anschaue und habe dann klar gesehen, dass das Schieben nicht für den Freistoß reicht. Und der Fußkontakt war eher ein Kontakt unter der Sohle, der hat mir nicht ausgereicht. So haben mir das Schieben und der Kontakt nicht für einen Strafstoß gereicht. Dann bin ich zum Schiedsrichterball gekommen.“

Um den zweiten Eingriff des VAR gab es deutlich weniger Wirbel. Petersen hatte nach Ansicht der Videobilder den sehenswerten Treffer von Marius Wolf zum vermeintlichen 2:0 für Borussia Dortmund zurückgenommen. Kurz zuvor hatte Nico Schlotterbeck TSG-Stürmer Ihlas Bebou an der Hacke getroffen und zu Fall gebracht. Petersen ließ zunächst weiterspielen, wurde dann aber von Video-Assistent Daniel Schlager auf das Foul aufmerksam gemacht.

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