Edin Terzic und Sebastian Geppert lehnten am Sonntagvormittag entspannt an der Brüstung nahe der Trainerbänke im BVB-Jugendstadion in Brackel. Ihr Besuch beim Heimspiel der U19 gegen Borussia Mönchengladbach hatte einen Grund: Julien Duranville feierte sein 45-Minuten-Comeback. Der 17-Jährige stand gegen die Fohlen in Borussia Dortmunds Startelf.
BVB-Juwel Duranville bei U19 als Linksaußen
Der BVB-Cheftrainer und sein Assistent sahen einen extrem dominanten ersten Durchgang der Schwarzgelben, die zur Halbzeit durch einen lupenreinen Hattrick von Paris Brunner (13./24./30.) bereits mit 3:0 führten und damit jegliche Zweifel am Ausgang der Partie beseitigten.
Duranville fungierte im 4-2-3-1-System als Linksaußen. Immer wieder blitzten dabei die Fähigkeiten des jungen Belgiers auf, wenn er über die Flügel Tempo aufnehmen konnte und ins Dribbling ging. Nach 23 Minuten tauchte Duranville erstmals gefährlich im Strafraum auf, als ihn Julian Rijkhoff bediente, Gladbachs Torhüter aber klären konnte.
BVB-Youngster Duranville mit Assist
Kurz darauf stand Duranville erneut im Mittelpunkt, als er einen weiten Pass von U19-Kapitän Filippo Mane mit nur einem Kontakt auf Paris Brunner weiterleitete und damit dessen 2:0 vorbereitete. Ein Assist, der Duranville nach langer Leidenszeit gut getan haben dürfte. Nach seinem Wechsel vom RSC Anderlecht im Januar schon mit einer langwierigen Muskelverletzung außer Gefecht gesetzt, kämpfte sich „Juju“ in Dortmund ans Comeback heran. Beim verpatzten Meisterschaftsfinale gegen den FSV Mainz 05 gab der 17-Jährige sein Bundesliga-Debüt und war der einzige Lichtblick an einem für die Borussia düsteren Tag.

In der Saison-Vorbereitung ereilte Duranville dann der nächste Rückschlag. Zwar gelang ihm auf der USA-Reise im Testspiel gegen San Diego Loyal bereits nach zwei Minuten der Führungstreffer zum 1:0. Kurz darauf aber musste der Flügelflitzer wegen eines Muskelfaserrisses ausgewechselt werden. Vor knapp zwei Wochen kehrte er schließlich ins Mannschaftstraining der BVB-Profis zurück.
BVB-U19-Trainer Tullberg lobt Duranville
Die ersten 45 Minuten Pflichtspielpraxis in der Junioren-Bundesliga bedeuten einen wichtigen Schritt. „Wir haben Julien nicht richtig ins Spiel bekommen. Wir hätten es schaffen können, ihn ein paar Mal mehr ins Eins-gegen-Eins zu schicken. Das ist uns nicht gelungen. Aber das Wichtigste ist, dass er 45 Minuten gespielt hat. Das war unser Auftrag und unsere Aufgabe“, erklärte Trainer Mike Tullberg.

Duranville hatte zuvor zweimal mit der Mannschaft trainiert. „Er hat einen wahnsinnig guten Charakter. Er trägt als Erster die Hütchen und die Tore. Er ist ein top Junge. Ich hoffe, dass er bald im großen Stadion spielt“, lobte Tullberg. Schon am kommenden Freitag gegen Hoffenheim könnte Duranville erstmals wieder in den Profi-Kader rücken.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. September 2023.
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