Tullberg sieht gute Mischung bei BVB-U19 Ein Manko zur Pause – Abwehrspieler wird befördert

Tullberg sieht gute Mischung bei BVB-U19: Ein Manko zur Pause – Abwehrspieler wird befördert
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Kurz vor dem Abpfiff des Heimspiels gegen den MSV Duisburg brach es am Sonntag aus Mike Tullberg noch einmal heraus. Seine Mannschaft war wenige Augenblicke zuvor durch einen abgefälschten Schuss des eingewechselten Rafael Lubach in Führung gegangen (84.), quälte sich aber gegen die seit der 60. Minute in Unterzahl agierenden Gäste zum Heimsieg. Schiedsrichter Ben Uhrig quittierte den emotionalen Ausbruch des Dänen mit einer Gelben Karte, dann folgte der Abpfiff im frostigen Brackel.

BVB-U19 und Köln an der Tabellenspitze

Im Lager von Borussia Dortmunds U19 herrschte anschließend große Erleichterung. Der BVB geht nach dem Arbeitssieg punktgleich (27) mit Tabellenführer 1. FC Köln in die Winterpause, der FC Schalke 04 folgt mit 24 Zählern in Lauerstellung. „Wir machen vorne einfach nicht die Tore“, monierte Tullberg. „Die erste Halbzeit heute war ein Spiegelbild der letzten Monate.“ 23 Tore in elf Partien sind zwar ein solider Wert, in den vergangenen Jahren lag die Quote zu vergleichbaren Zeitpunkten aber deutlich höher.

Auf der anderen Seite stellen die Schwarzgelben mit nur sechs Gegentoren die beste Defensive der Liga. „Klar muss man sagen, dass wir heute etwas Glück hatten, aber wir spielen zum sechsten Mal hintereinander zu Null. Das ist der Grund, warum wir in der Youth League weitergekommen und in der Bundesliga oben stehen“, meinte Tullberg. „Wir sind grundsolide. Wenn wir als Mannschaft verteidigen, lassen wir kaum Chancen zu. Aber die Jungs wissen, worum es geht. Mit diesen Chancen, die wir heute liegengelassen haben, kann es wieder 0:0 ausgehen. Und dann hätten wir von den letzten vier Partien dreimal 0:0 gespielt.“

BVB-Trainer Tullberg lobt Paris Brunner

Die ab dem Sommer vorangetriebene Umstellung des eigenen Spiels sei ein laufender Prozess. „In der vergangenen Saison sind wir mehr Risiko gegangen, weil wir wussten, dass wir drei, vier, fünf Tore schießen. Dieses Jahr ist es etwas anders. Aber ich finde, wir haben eine gute Mischung. Wir haben mit Paris Brunner einen jungen Stürmer, der viel gespielt hat. Und auch weitere talentierte U17-Spieler. Aber ich muss auch sagen: Ich bin fix und fertig. Ich freue mich, dass wir jetzt Urlaub haben. Die letzten vier Monate waren sehr anspruchsvoll.“

Mike Tullberg im Gespräch mit Nnamdi Collins.
BVB-U19-Kapitän Nnamdic Collins (r.) wird ab Januar bei der U23 trainieren. © Groeger

Und es geht ambitioniert weiter. Knapp zwei Wochen vor der Bundesliga-Rückkehr (19. Februar in Oberhausen) stehen bereits am 7. Februar die Youth-League-Playoffs bei Hibernian Edinburgh an. In den kommenden Tagen werden noch einige Leistungstests durchgeführt, danach hat die Mannschaft bis zum 9. Januar frei. Tullberg will seiner Linie treu bleiben: „Wir versuchen es mit einer etwas anderen Herangehensweise. Wir spielen nicht nur mit den U19-Spielern, um hier alles zu gewinnen. Wir versuchen, genau darauf zu achten: Welche Spieler sind überfordert? Welche Spieler sind unterfordert?“

Collins rückt zur BVB-U23 auf

Das führt zu einer wichtigen personellen Veränderungen: Kapitän Nnamdi Collins, der wie Samuel Bamba am kommenden Wochenende zum BVB-Profikader beim Christmas Cup in Bukarest gehören könnte, wird mit Beginn des neuen Jahres fest zur Trainingsgruppe der U23 stoßen. „Das heißt nicht, dass er nicht mehr bei uns spielt. Es soll so laufen wie bei Bradley Fink in der vergangenen Saison. Dann hätten wir den nächsten Spieler hochgeschoben. Auch daran müssen wir uns messen lassen“, meinte Tullberg. Und ganz sicher auch an der Chancenverwertung.

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