Wie haben Sie die 90 Minuten erlebt? Ich bin hin- und hergerissen. Natürlich bin ich sehr glücklich über den Sieg, weil wir natürlich bemerkt haben, wie die Entwicklung des HSV war seit unserem Sieg dort. Sie haben viel und verdient gepunktet. Ich freue mich auch darüber, dass wir so leidenschaftlich drangeblieben sind. Aber wir müssen den Verlauf und die hochkarätigen Chancen, die wir in Serie liegen lassen, thematisieren. Ich denke an unsere Auswärtsspiele in Bremen, in Mainz. Es gibt so viele Spiele, wo es uns nicht gelingt, den Gegner auszuknocken. Wir schaffen eine Situation, wo allen in die Klamotten kriecht: Oh, es wird doch nicht 1:1 ausgehen. Das war ein Spiel, wo wir auch 3:1 führen können, wo wir 7:3 gewinnen können. Man hat dann ja gesehen, wie das 2:0 sofort alles verändert hat. Ich bin komplett glücklich, wie sich alle reinwerfen, aber wir müssen kritisch damit umgehen, dass wir so eine Achterbahnfahrt aus vielen Spielen machen.

Pierre-Emerick Aubameyang hat heute 92 Minuten gebraucht, um endlich ein Tor zu machen ... Er hat genug Erfahrung, um damit klarzukommen. Wichtig war: Ausstrahlung und Körpersprache waren immer gegeben. Wir wollen Auba in diese Abschlüsse bringen. Ich glaube, bei einem so sensiblen Menschen wie Auba, dass es dir dann in den Klamotten steckt, wenn so viel über dich geschrieben wird. Das ist halt nicht immer so leicht wegzustecken, auch wenn mir klar ist, dass er an der Situation selbst schuld ist. Es war extrem wichtig, dass er dann mit dieser Vorgeschichte trotzdem getroffen hat.

Shinji Kagawa hat bislang keine leichte Saison gehabt. Wie froh sind Sie über seine derzeitigen Leistungen? Er ist gerade in Top-Form, er ist immer da. Ich freue mich, dass er so viel Verantwortung übernimmt im Moment. Er kann mit Kritik und Druck wahnsinnig gut umgehen. Er hat wichtige Spiele gespielt, er ist immer da, wenn du ihn brauchst.  Die Süd feiert ihn ab, und das völlig zu Recht.