Tuchel macht Bürki auch im Pokal zur Nummer eins
Weidenfeller auf der Bank
Durch die Absage des Pokal-Viertelfinals der Borussia in Lotte ging eine durchaus bemerkenswerte Personal-Entscheidung von Trainer Thomas Tuchel beinahe unter. Auf dem offiziellen Aufstellungsbogen führte Roman Bürki die Liste der elf BVB-Startspieler an. Tuchel hatte vor der Saison eigentlich Roman Weidenfeller Einsätze im deutschen Pokalwettbewerb zugesagt.

Roman Bürki (l.) hätte auch in Lotte gespielt, Roman Weidenfeller blieb nur die Bank.
Dortmunds langjährige Nummer eins hatte dementsprechend beim Erstrundensieg in Trier (3:0) und in der Runde darauf beim 3:0 gegen Union Berlin das Dortmunder Tor gehütet. Im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten ließ der Routinier keinen Treffer zu und wurde für den BVB zum Pokalhelden.
Entscheidung scheint gefallen
Im Achtelfinale gegen die Hertha aber war Weidenfeller seinen Pokal-Job los – wie Tuchel anmerkte, um der Nummer eins Bürki nach dessen langer Verletzungspause weiter Spielpraxis zu verschaffen. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen im Pokal hatte Tuchel damals offen gelassen, nun scheint sie aber gefallen.
Für Weidenfeller, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag gern verlängern würde, ist dies eine Entscheidung durchaus mit Tragweite. Es lässt sich nur darüber spekulieren, ob bei Tuchels Entscheidung auch eine Rolle gespielt hat, dass sich der 36-Jährige kurz vor Bürkis Rückkehr ins Tor zur Torhüterfrage sehr offensiv („Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern“) geäußert hatte. Tuchel hatte daraufhin seinerzeit klargestellt, dass er keinen Grund sehe, an der bisherigen Rangfolge etwas zu ändern.
Gruppensieg festgehalten
Während der Zwangspause von Bürki hatte Weidenfeller den Schweizer Schlussmann in sechs Bundesliga-Spielen und in den Gruppenspielen der Champions League beim 8:4 gegen Legia Warschau und beim 2:2 in Madrid vertreten. Die Partie im Estadio Santiago Bernabeu war dabei eine seiner besten in der jüngeren Vergangenheit. Mit etlichen Paraden sicherte Weidenfeller den Punktgewinn, der der Borussia den Gruppensieg vor dem amtierenden Titelträger einbrachte. Für den Rest der Saison scheint sich der etablierte Schlussmann aber nun mit der Rolle des Ersatzmanns zufrieden geben zu müssen.