Offiziell: Thorgan Hazard wagt Neustart in Eindhoven BVB-Posse um Nico Schulz

Thorgan Hazard wagt Neustart in Eindhoven: BVB-Posse um Nico Schulz
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An seinem vorerst letzten Tag als Spieler von Borussia Dortmund war für Thorgan Hazard Geduld gefragt. Vor dem Belgier hatte noch Patrick Van Aanholt einen Termin zum Medizincheck bei „Top Support“, dem sportmedizinischen Partner der PSV in Eindhoven. Der 32-jährige Linksverteidiger, aktuell noch bei Galatasaray in Istanbul unter Vertrag, wird wie Hazard auf Leihbasis den Tabellendritten der niederländischen Eredivisie verstärken.

BVB-Spieler Hazard auf Leihbasis nach Eindhoven

Nach den finanziell lukrativen Abgängen von Cody Gakpo (für 42 Millionen Euro zum FC Liverpool) und Noni Madueke (für 35 Millionen Euro zum FC Chelsea) muss die PSV ihren Kader verstärken, am Dienstag verließ auch noch Linksverteidiger Philipp Max den Klub auf Leihbasis in Richtung Eintracht Frankfurt.

PSV-Sportdirektor Marcel Brands bestätigte am späten Nachmittag kurz vor 17 Uhr die beiden Transfers vorbehaltlich der Klärung letzter Details. Die offizielle Mitteilung des Deals erfolgte dann um 20.33 Uhr. Persönliche Einigung mit seinem neuen Klub hatte Hazard schon am Montag erzielt. Der 29-Jährige wechselt zunächst auf Leihbasis zum Ex-Klub von Mario Götze, Borussia Dortmund erhält nach Informationen der Ruhr Nachrichten eine Leihgebühr von 500.000 Euro. Dafür übernimmt PSV das Gehalt Hazards komplett.

Hazard beim BVB nur noch Teilzeitarbeiter

„Thorgan Hazard ist mit dem Wunsch auf uns zugekommen, zu einem Klub ausgeliehen zu werden, bei dem er regelmäßig auf dem Platz steht. Eindhoven befindet sich als Tabellendritter der Eredivisie mitten im Meisterschaftskampf und ist auch in der Europa League noch vertreten. Wir wünschen Toto für die kommenden Monate viel Einsatzzeit und den maximalen sportlichen Erfolg“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Für den belgischen Nationalspieler endet damit eine dreieinhalbjährige Liaison mit der Borussia, die nur im ersten Jahr von gegenseitigem Glück geprägt war. Vom absoluten Stammspieler nach seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach für 25,5 Millionen Euro im Sommer 2019 ging es für den 29-Jährigen in den Folgesaisons, zum Teil auch durch längere Verletzungszwangspausen, stetig bergab zum Teilzeitarbeiter. Auch seine nur 738 Einsatzminuten in dieser Saison verteilen sich auf 21 Einsätze. Nur in sechs Pflichtspielen stand er in der Startelf. Das ließ den Wunsch nach einer Veränderung wachsen, den der BVB Hazard – nach 122 Einsätzen (18 Treffer, 21 Assists) – nun erfüllt.

BVB-Posse um Nico Schulz

„Diese Leihe ist im Moment für alle die beste Lösung. Während der kommenden fünf Monaten kann ich bei einem Klub, der sehr ambitioniert ist, auf hohem Niveau Spielpraxis sammeln. Meinen Teamkollegen beim BVB wünsche ich für die zweite Saisonhälfte den größtmöglichen Erfolg in allen drei Wettbewerben“, wird Thorgan Hazard in der Pressemitteilung zitiert.

Als Sebastian Kehl im Trainingslager in Marbella mutmaßte, in dieser Wintertransfer-Periode werde „nicht viel passieren“, war diese Entwicklung bei Hazard noch nicht abzusehen. Vor allem aber hatte der BVB-Sportdirektor kaum im Sinn, dass auf den letzten Drücker in die schwierigste Personalie des Kaders noch Bewegung kommen könnte. Um Linksverteidiger Nico Schulz entwickelte sich dann am Dienstag aber eine Posse ohne Happy End.

Schulz beim BVB ohne Perspektive

Schulz ist seit gut einem Jahr ohne Perspektive in Dortmund und seit dem Sommer nur noch Tribünen-Stammgast. Im Winter 2021/22 und Sommer 2022 fand sich kein Abnehmer für den Linksverteidiger, dessen fürstliche Entlohnung beim BVB (dem Vernehmen nach 6,5 Millionen Euro jährlich) einen zu großen Hinderungsgrund für sämtliche Interessenten darstellte.

Nico Schulz während des Trainings.
Bleibt vorerst beim BVB: Nico Schulz. © imago / Kirchner-Media

Im Herbst soll bei Schulz ein Umdenken stattgefunden haben. Der Spieler soll dem Vernehmen nach zu drastischen Gehaltseinbußen bereit sein, um seine brach liegende Karriere noch einmal neu anzukurbeln. Und am Dienstag bestätigte Schulz-Berater Roger Wittmann gegenüber „Sky“ das konkrete Interesse eines Klubs, ohne diesen jedoch namentlich zu nennen. Dabei soll es sich um Atalanta Bergamo aus der italienischen Serie A gehandelt haben. Schulz fehlte dann auch beim Dienstagtraining in Dortmund, der Grund hierfür soll aber eine Erkrankung des 29-Jährigen gewesen sein. Nach Informationen der Ruhr Nachrichten haben sich die Wechselpläne nicht konkretisieren lassen, Schulz wird damit mindestens bis zum Sommer weiter beim BVB unter Vertrag stehen.

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