Terzic mit deutlichem Zeichen an Guerreiro und Co. BVB in Leverkusen doppelt konsequent

Terzic mit deutlichem Zeichen an Guerreiro und Co.: BVB in Leverkusen doppelt konsequent
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Emre Can gehörte am Sonntag bei Borussia Dortmunds 2:0 zu den besten BVB-Spielern, und auch nach dem Schlusspfiff hatte der 29-Jährige eine gute Idee. Dieses Spiel, ohne Gegentor bei einem der offensivstärksten Gegner der Liga, könne sich die Mannschaft in Zukunft als Beispiel nehmen. Zweikampfhärte und Disziplin mischten sich mit der notwendigen Konsequenz in allen Bereichen des Spielfeldes. So griffig hat die Borussia selten gespielt in dieser Saison.

BVB-Torschütze Adeyemi durchlebt Lernprozess

In der ersten Elf gab es bei der Leistung keinen Ausrutscher nach unten, im Gegenteil: Selbst eine Offensivkraft wie Karim Adeyemi beteiligte sich bei der intensiven Maloche, wenn Bayer 04 im Ballbesitz war. „Das“, meinte der Torschütze zum 1:0 über die vergangenen Wochen, „war auch ein Lernprozess für mich.“

Die Aussagen von Adeyemi und Can sind ein Beleg dafür, dass die Worte des Trainers endlich in den Köpfen seiner Spieler angekommen zu sein scheinen. Erst der Kampf, dann die Kunst! Die Folge: Mit neun Punkten aus drei Partien ist der BVB mit einer perfekten Ausbeute in das Fußballjahr gestartet. Bei nur noch drei Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter FC Bayern München darf der Blick nach oben gehen. Der Liga winkt ein packendes Titelrennen mit gleich sechs Vereinen in der Verlosung, die nur durch fünf Punkte getrennt sind. Borussia Dortmund steckt mittendrin. Weil den Spielern offensichtlich dämmert, dass der Coach Recht haben könnte.

Can und Wolf trumpfen mit Physis auf

Unermüdlich hat Edin Terzic appelliert, dass seine Mannschaft endlich die Arbeit gegen den Ball beherzigen müsse. In Leverkusen, eine der umschaltstärksten und individuell schnellsten Mannschaften im Wettbewerb, gelang das endlich auf ganzer Linie. 120 Kilometer musste der BVB dafür abreißen, in Fußballersprache „Gras fressen“ und reichlich blaue Flecken einstecken.

Aber wie selten antworteten die Borussen mit gesunder Härte, schonen sich nicht und teilen auch aus. Robust und kompakt im Verbund. Mit elf Spielern, die für den gemeinschaftlichen Erfolg schufteten. Mit dem Fokus auf Defensive und Stabilität. Stellvertretend dafür standen Profis wie Emre Can oder Marius Wolf, die bevorzugt mit ihrer Physis auftrumpfen. Und nicht die technisch veranlagten Feinfüße.

Ein deutliches Zeichen an Guerreiro, Hazard und Co.

Erst der Kampf, dann die Kunst – das ist auch ein unmissverständliches Zeichen für andere Spieler im Dortmunder Kader. Raphael Guerreiro stand erstmals seit Dezember 2021 nicht in der Startelf, obwohl er gesund und fit war. Thorgan Hazard gehörte zum zweiten Mal hintereinander nicht zum Aufgebot, er könnte den Klub noch in dieser Woche verlassen. Donyell Malen blieb nach zwei schwachen Spielen komplett draußen. Terzic knallhart, und konsequent: Selbst dem zweimaligen Matchwinner Giovanni Reyna oder Sturmhoffnung Youssoufa Moukoko blieb nur der Blick von der Bank. Gegen Leverkusens physisches Zentrum und die blitzschnellen Umschaltspieler waren sie nicht gefragt.

Dortmund doppelt konsequent: griffig auf dem Rasen, gradlinig beim Leistungsprinzip. Im Winter hat der BVB neue Leitplanken eingezogen. Für den Erfolg muss jeder seinen Beitrag leisten, an die Grenzen gehen, nichts unversucht lassen. Wer nicht mitzieht, wird nicht mit durchgezogen. Damit schürt Terzic den Konkurrenzkampf. Und kann knallhart durchgreifen. Der Sieg in Leverkusen ist damit auch ein Sieg für ihn.

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