Terzic-Kniff bringt Adeyemi und Malen in die Spur BVB-Härtefälle gegen Mönchengladbach

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Als im November die Blätter von den Bäumen fielen und auch die sportlichen Aussichten für die kommenden Monate eher trübe waren, setzte sich die sportliche Leitung bei Borussia Dortmund zusammen. Die lange Winterpause bot ausreichend Zeit für eine tiefgründige Analyse der durchwachsenen Hinrunde. Einer der Kernpunkte war die Frage: Wie bekommen wir die Stärken unserer Offensivspieler besser zur Geltung?

BVB-Funkstille bei Adeyemi und Malen

Die Zahlen bis dahin waren ernüchternd. Sebastien Haller kämpfte gegen seine Krebserkrankung, er hatte noch keine Minute auf dem Platz gestanden. Die Ausbeute von Karim Adeyemi und Donyell Malen war schlicht ungenügend. Malen traf im Pokal bei 1860 München, Adeyemi in der Champions League in Sevilla. In der Bundesliga herrschte bei beiden Funkstille.

Im Jahr 2023 hat sich das Bild nachdrücklich verändert, das ist der entscheidende Schlüssel dafür, dass sich im Verlauf der Rückrunde die Tür zur neunten Deutschen Meisterschaft wieder einen Spalt weit geöffnet hat. Satte 48 Treffer hat der BVB in den bislang 16 Liga-Spielen des Jahres erzielt, das ist eine bemerkenswerte Ausbeute. 19 entfallen auf das Offensiv-Trio.

Taktischer Kniff von BVB-Trainer Terzic

Ein eigentlich kleiner und einfacher Kniff half vor allem Adeyemi und Malen auf die Sprünge. „Wir wollten in allen Phasen des Spiels das Tempo der beiden nutzen“, erläuterte Trainer Edin Terzic am Donnerstag. „Karim ist der schnellste Spieler der Liga, aber wie soll er 36 km/h laufen, wenn wir die Bälle sehr hoch erobern?“

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Die Anpassung der ersten Pressinglinie verhalf zu durchgreifendem Erfolg. Dortmund steht jetzt tiefer bei gegnerischem Ballbesitz, ohnehin war der BVB eine der Mannschaften, die beim Thema Gegenpressing zulegen musste. Angelaufen wurde eher halbherzig und oftmals auch ohne die notwendige Koordination im Teamverbund. Auffällig ist zudem, dass Adeyemi und Malen schwerpunktmäßig die Seiten getauscht haben. Gerade Adeyemi, der nun häufiger über die linke Seite angreift, profitiert davon, seinen starken Fuß nun deutlich effizienter im Abschluss nutzen zu können.

BVB muss gegen Gladbach nachziehen

Wenn der BVB am Samstag (18.30 Uhr, live auf Sky) zum zweiten Mal in Serie erst nach Abpfiff der Bayern-Partie spielt und wahrscheinlich mit der Drucksituation ins Spiel gegen Borussia Mönchengladbach geht, dass der Rückstand auf den Rekordmeister wieder auf vier Zähler angewachsen ist, soll zudem die Heimstärke dabei helfen, dass Titelrennen spannend zu halten.

33 Treffer hat der BVB in diesem Jahr im Signal Iduna Park erzielt und alle acht Partien gewonnen. Auswärts waren es nur 15 Tore. Den bislang letzten Sieg in der Fremde feierte Dortmund beim 1:0 in Hoffenheim. Zweieinhalb Monate ist das schon her. „Oftmals“, sagt Terzic, „haben wir gar nicht so schlecht gespielt. Aber wir haben Führungen nicht mit der vollen Überzeugung verteidigt und hatten nicht die Effizienz, um einem ersten Tor ein weiteres folgen zu lassen.“ Sechs Zähler hat Dortmund gegen die drei Kellerkinder Schalke, Stuttgart und Bochum liegengelassen – das könnte am Ende ein zu großes Handicap darstellen.

BVB-Trainer Terzic hat die Qual der Wahl

Im vorletzten Heimspiel des Jahres kommt mit Gladbach ein schwer auszurechnender Gegner an die Strobelallee. Terzics fast schon überschwängliches Lob für den Tabellenzehnten wirkte ein wenig überzogen und speiste sich vornehmlich aus dem Hinspiel. In der letzten Partie 2022 lief man Gladbach ins offene Messer. Auswärts ist diese Mannschaft allerdings oft nur die Hälfte wert, zumal wichtige Offensivspieler (Plea, Thuram) fehlen. Terzic hingegen kann bis auf den am Mittwoch an der Schulter operierten Jamie Bynoe-Gittens Bestbesetzung aufbieten.

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