Statt Malli: BVB hat Oliver Torres im Visier
Plan B führt nach Spanien
Der Wunsch Thomas Tuchels, den eigenen Kader nach den Abgängen von Jonas Hofmann und Adnan Januzaj noch zu verstärken, gestaltet sich für Borussia Dortmund weiterhin schwierig. Der Transfer von Yunus Malli (Mainz 05) ist offiziell geplatzt, jetzt steht offenbar ein Spanier im Fokus.

Bilder aus der Karriere des Oliver Torres.
Um 11.16 Uhr am Dienstagvormittag setzte der FSV Mainz 05 mit einer offiziellen Mitteilung auf der Vereins-Homepage den Spekulationen offiziell ein Ende. Der Spieler Yunus Malli, stand dort zu lesen, werde weiter für die Rheinhessen spielen und nicht ins Ruhrgebiet wechseln. Manager Christian Heidel ließ sich mit dem Satz zitieren: „Ich habe Borussia Dortmund am Montagabend darüber informiert, dass Yunus in Mainz bleiben wird.“
Malli, der absolute Wunschkandidat von Trainer Thomas Tuchel, kann im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von knapp unter zehn Millionen Euro aus seinem bis 2018 laufenden Vertrag aussteigen. Der BVB soll für einen sofortigen Wechsel bereit gewesen sein, diese Summe auf 13 Millionen Euro aufzustocken.
Zu wichtig für Mainz
Die Anzeichen dafür, dass der Transfer nicht zustande kommen würde, mehrten sich bereits am Wochenende. Malli stand beim Rückrundenstart der Mainzer in Ingolstadt in der Startelf. Ein Spiel, das der FSV mit 0:1 verlor. Als Tabellenachter haben die Mainzer zwar Luft nach unten, offenbar aber war ihnen das Risiko zu groß, ihren Top-Torschützen der Hinrunde (sieben Treffer) jetzt ziehen zu lassen.
Vor allem, weil gleichwertiger Ersatz auf die Schnelle scheinbar nicht zu bekommen ist. Genau das meinte Heidel, als er davon sprach, dass das „Gesamtpaket für uns nicht gepasst hat“. Er bestätigte, sich mit dem BVB über die Wechsel-Modalitäten eigentlich schon geeinigt zu haben. „Es ging bei dieser Entscheidung nicht um wirtschaftliche Dinge.“
Suche nach Alternativen
Weil sich das Tauziehen um Malli immer weiter verlängerte, hat sich der BVB schon seit einiger Zeit mit der Suche nach Alternativen befasst. Plan B führt die Borussia dabei offenbar nach Spanien: Der Klub soll die Angel nach Oliver Torres ausgeworfen haben, ein spanischer U21-Nationalspieler, der im zentralen offensiven Mittelfeld zu Hause ist, der aber auch beide offensiven Außenbahnen spielen kann. Bereits im vergangenen Jahr tauchte der Name Torres erstmals auf dem BVB-Radar auf.
Torres (21) ist im Sommer nach zwei Leihgeschäften (FC Villarreal, FC Porto) zu Atletico Madrid zurückgekehrt, wo er in der Jugend und in der B-Mannschaft ausgebildet wurde und einen Vertrag bis 2018 besitzt. Beim Stadtrivalen Reals kam er in der Hinrunde über acht Startelf-Einsätze aber nicht hinaus und spielte in der Liga nicht einmal durch. In den ersten vier Partien des neuen Jahres stand er nicht mehr im Kader der Madrilenen.
Nicht unter 10 Millionen Euro
Torres hat seine Qualitäten allerdings in Porto nachweisen können, wo er als 20-Jähriger unumstrittener Stammspieler war. In der vergangenen Saison erzielte er in der nationalen portugiesischen Liga sieben Treffer und bereitete sechs weitere vor. Aus der Bundesliga kennt er zumindest schon mal die Allianz-Arena in München, wo er mit Porto im Rückspiel des Viertelfinals der Champions League mit 1:6 unterging. Auch er dürfte nicht unter einer zweistelligen Millionen-Ablöse zu bekommen sein.