Einem nüchternen BVB-Arbeitssieg gegen Frankfurt folgt eine ebenso nüchterne Analyse. Eine starke Defensive und neue Effizienz bescheren der Borussia einen gelungenen Saisonstart.

Dortmund

, 15.09.2018, 14:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Überschwänglichen Jubel suchte man vergebens in den Gängen im Dortmunder Stadion. Die Fans verließen zufrieden und nach dem zweiten Sieg im zweiten Heimspiel fröhlich ins Wochenende blickend ihre Ränge. Bei den Spielern sah das nur wenig anders aus. Zufriedenheit ja, durchaus, aber mit einem klaren Blick für Gelungenes und Optimierbares nach dem 3:1 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt.

„Quasi nichts zugelassen“

„Meiner Meinung nach war die erste Halbzeit sehr gut. Wir haben das Spiel klar dominiert. Vielleicht hat manchmal der letzte Pass gefehlt“, sagte Abwehrchef Manuel Akanji. Der Schweizer Innenverteidiger gewann zwei Drittel seiner Zweikämpfe und ragte in der Defensive heraus. „Wir haben quasi nichts zugelassen. Das Gegentor kam aus dem Nichts.“

Ausschlaggebend dafür, dass die Schwarzgelben dann zurückschlagen konnten nach 70 Minuten: die Einwechslungen. „Dann haben wir nochmal Power gekriegt“, sagte der 23-jährige Akanji. „das hat uns sicher sehr geholfen.“ Die eingewechselten Jadon Sancho und Paco Alcacer sorgten vorne für mehr Tempo und Torgefahr, Axel Witsel beruhigte das Geschehen in der Zentrale mit Präsenz und Routine.

Purer Pragmatismus

Geholfen haben dem BVB mehrere Facetten des eigenen Spiels, die in dieser Ausprägung länger nicht anzutreffen waren. Zum einen eine defensive Stabilität, die Trainer Lucien Favre der Mannschaft in doch recht kurzer Zeit eingeimpft hat. Tore schießen ist schwer geworden gegen Borussia Dortmund. „Ich finde es gut, wenn wir kontrolliert spielen und sicher stehen“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Ein Hauptaugenmerk, nämlich die Anzahl der gegnerischen Torschüsse und Treffer zu reduzieren, scheint zu gelingen.

Neu ist auch die ausgesprochen gute Effizienz. Vier Tore aus einer guten Handvoll Chancen gegen Leipzig, drei Treffer nach ähnlich wenigen Möglichkeiten gegen Frankfurt - wo in den vergangenen Spielzeiten mit Hurra-Fußball dutzendweise Abschlüsse erarbeitet wurden, herrscht derzeit offensiv purer Pragmatismus. „Mehrmals Effizienz ist manchmal auch Qualität“, orakelte Experte und Berater Matthias Sammer bei Eurosport. Diese Qualität bringt reichlich Punkte ein. Mit sieben Zählern aus drei Partien ist der BVB insgesamt glänzend aus den Startlöchern gekommen.

Trio muss sich weiter gedulden

Dort hockt wiederum immer noch Mario Götze. Seit dem DFB-Pokalspiel in Fürth am 20. August, also vor fast einem Monat, muss sich der Edelkicker mit der Zuschauerrolle begnügen. Favre nerven die permanenten Nachfragen: „Wie gesagt: Es liegt am System. An dem der anderen und vor allem an unserem. Und wir haben im Mittelfeld sehr, sehr viele Spieler.“ Mario Götze als Systemproblem, wo doch eigentlich um den Spielmacher herum ein System gebaut werden könnte. Aber nicht mit Favre. Immerhin macht der Trainer Götze und anderen prominenten Zuschauern wie Shinji Kagawa und Julian Weigl Hoffnung angesichts der Englischen Wochen. „Wir werden sehen, was in den nächsten Tagen und in den nächsten Wochen passiert.“

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BVB-Training in Brackel am 15. September

15.09.2018
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BVB-Training in Brackel am 15. September.© Guido Kirchner
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Schlagworte BVB

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