Sebastian Rode will „beschissene“ BVB-Zeit in Frankfurt vergessen machen

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Sebastian Rode will „beschissene“ BVB-Zeit in Frankfurt vergessen machen

rnBorussia Dortmund

Mit den bisherigen zweieinhalb Jahren in Dortmund waren Spieler und Verein unglücklich. Jetzt soll Sebastian Rode in Frankfurt Spielpraxis sammeln und, Stand jetzt, im Sommer zurückkehren.

Marbella

, 08.01.2019, 18:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

In der Frankfurter Commerzbank-Arena hatten sie extra eine VIP-Loge freigeräumt für die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Nach zweieinhalb von Verletzungen und Krankheit geprägten Jahren bei Borussia Dortmund, in denen der Mittelfeldspieler in der Versenkung verschwand, stand Sebastian Rode wieder im Mittelpunkt des Interesses.

Erwartungen nie erfüllt

Der Spieler, dessen Vertrag beim BVB bis 2020 läuft, ist für ein halbes Jahr an die Hessen ausgeliehen. „Wir bedanken uns bei Sebastian Rode für sein Engagement bis zum heutigen Tag und wünschen ihm für seine Zeit bei der Eintracht viel Gesundheit und Spielpraxis“, erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Beide Komponenten, Gesundheit und Spielpraxis, fehlten Rode in Dortmund. Zwei Operationen an der Leiste, ein Muskelbündelriss, Stressreaktionen des Körpers - der 28-Jährige kam nie auf die Beine bei den Schwarzgelben und konnte die Erwartungen, die mit seiner Verpflichtung im Sommer 2016 verbunden waren (Zorc: „Ein dynamischer, zweikampfstarker und charakterlich ungemein wertvoller Spieler“) nie erfüllen. Die rund 800 Minuten Einsatzzeit sind für den langen Zeitraum kümmerlich und kein Gegenwert für die rund zwölf Millionen Euro Ablöse, die der BVB an den FC Bayern München überweisen musste.

Jetzt soll alles anders werden

„Die letzten zwei Jahre waren aufgrund der Verletzungen hart für mich“, sagte Rode in Frankfurt. Er bezeichnet diese Zeit unumwunden als „beschissen“. Um gesund zu werden, hatte er alles auf den Kopf gestellt. Ernährung, Training, Lebensweise, er hat kaum eine Idee nicht verfolgt. Ohne Glück. Jetzt soll alles anders werden. „Es ist jetzt ein Neuanfang“, erklärte Rode. „Ich will und muss jedem beweisen, dass ich in die Bundesliga gehöre.“

„Ich will und muss jedem beweisen, dass ich in die Bundesliga gehöre.“
Sebastian Rode

Die Chance dazu bietet dem gebürtigen Hessen der Verein, bei dem er sich zwischen 2010 und 2014 einen Namen machte. Schon im Sommer gab es das Bemühen für einen Wechsel oder eine Leihe, aber als der BVB ihm mitteilte, dass Trainer Lucien Favre ihm keine Perspektive aufzeigen konnte, lief die Transferfrist schon ab. Im nächsten Anlauf nun klappte es. Eintracht-Coach Adi Hütter hält große Stücke auf den Rückkehrer. „Dass er ein guter Spieler ist, hat er schon gezeigt. Die Gesundheit steht im Vordergrund, ich wünsche ihm auf jeden Fall Verletzungsfreiheit. In den Spielformen auf engem Raum habe ich gesehen, dass er einen guten Eindruck macht.“

Keine Kaufoption vereinbart

Beim Bundesliga-Sechsten, der auch in die K.o.-Runde der Europa League eingezogen ist, soll sich das Leihgeschäft nun zu einer gewinnbringenden Aktion für alle Seiten entwickeln. Rode soll der Eintracht helfen, Einsatzminuten bekommen, fit werden und bleiben. Und dann können sich im den nächsten Monaten alle Parteien überlegen, wie es weitergeht. Eine Kaufoption ist nach Informationen dieser Redaktion nicht vereinbart.

Nur zu Beginn seines ersten BVB-Jahres kam Rode (l.) regelmäßig zum Einsatz.

Nur zu Beginn seines ersten BVB-Jahres kam Rode (l.) regelmäßig zum Einsatz. © dpa

Findet Rode zu alter Stärke zurück, steigt auch sein Wert für den BVB. Von den einst gezahlten zwölf Millionen Euro ist sein aktueller Marktwert jedenfalls weit entfernt. Wie wichtig er für die Borussia noch einmal werden kann, hängt im Wesentlichen von dessen Zeit in Frankfurt ab. Und davon, ob er endlich wieder schmerzfrei und langfristig Fußball spielen kann.

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