Schmelzer berichtet von Gänsehautmoment mit Sahin Lob für BVB-Entscheidung

Schmelzer berichtet von Gänsehautmoment mit Sahin: Lob für BVB-Entscheidung
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Selten, sagt Marcel Schmelzer bei „19:09 – der schwarzgelbe Talk“, hat er solch eine Gänsehaut gespürt. Und damit meint er nicht den extrem emotionalen Moment, als er vor Kurzem erfuhr, dass er bald zum ersten Mal Vater wird. Nein. Der 35-Jährige sprach von einem anderen Erlebnis. In einer Kabine in Antalya.

BVB klopft im Dezember bei Sahin an

Nuri Sahin, seit Jahresbeginn zusammen mit Sven Bender Co-Trainer im Team von Edin Terzic, bereitete gerade seine Mannschaft auf ein Spiel vor. Schmelzer hospitierte zu diesem Zeitpunkt bei seinem Ex-Teamkollegen in der Türkei. Jedes einzelne Wort habe gesessen, intensiv und emotional wie bei Jürgen Klopp sei es gewesen. Und das auf Englisch. „Ich bin nach der Ansprache zu ihm hin und habe nur gesagt: Ich könnte jetzt. Ich wäre komplett bereit!“

Ab diesem Zeitpunkt war für den ehemaligen Linksverteidiger klar: Es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis ein großer Klub bei Sahin anklopft. Uns so kam es. Dann meldete sich im Dezember der BVB. „Sie haben die absolut richtige Entscheidung getroffen, ihn dazuzuholen“, sagt Schmelzer. Sahin habe einen ganz konkreten Plan, wie er Fußball spielen lassen möchte. Und den lebe er zu 100 Prozent vor. Schmelzer ist sich sicher: „Er war ein überragender Spieler, er ist ein überragender Mensch und er wird auch ein überragender Trainer.“ Irgendwann vielleicht auch mal als Cheftrainer bei Borussia Dortmund? „Das ist sein großer Wunsch!“

Schmelzers anders geplanter BVB-Abschied

Wie Sahin ist auch Schmelzer seit einiger Zeit zurück beim BVB. Als Co-Trainer betreut er die U17-Mannschaft. „Ich habe richtig viel Spaß“, sagt der 35-Jährige, der seine Arbeit aber nicht nur auf dem Platz sieht. In einer Zeit, in der jedem seiner Spieler durch Freunde, Familie und Berater erzählt würde, er sei schon jetzt der Größte und der kommende Bundesligastar, müsse er auch häufig auf menschlicher Ebene einwirken. Der Druck für die Jugendlichen, die oft allein im Jugendhaus leben, sei enorm. „Wir sollten da häufiger drüber reden“, meint Schmelzer. Gezielt suche er deswegen immer wieder die Gespräche mit den Spielern. „Es hat nie nur etwas mit Talent zu tun“, weiß er aus seiner eigenen Erfahrung.

Über die U23 kämpfte er sich damals in den Profikader. 14 Jahre spielte er für Borussia Dortmund. 2022 beendete er nach einer Verletzung seine aktive Karriere. „Die Verletzung hat mir sogar geholfen, den Schlusspunkt zu setzen. Wenn ich aus einer aktiven Zeit aufgehört hätte, dann wäre es ein Sprung von 100 auf Null gewesen“, gibt er Einblicke in seinen BVB-Abschied – der eigentlich schon 2019 geplant war. Lucien Favre plante nicht mehr mit ihm, Schmelzer forcierte einen Wechsel ins englischsprachige Ausland. „Ich hatte etwas in Aussicht und schon den Medizincheck absolviert“, erzählt er. „Dann hat Aki aber sein Veto eingelegt und ich bin geblieben.“

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