Wie haben Sie Ihr Tor gegen den ehemaligen Klub erlebt?
Nico Schlotterbeck: Ich habe es tatsächlich nicht gesehen, Ich merke, dass ich ihn gut mit dem Dropkick treffe, dann habe ich den Jubel gehört und war selber überrascht.
War das im Vergleich zum Leverkusen-Spiel ein weiterer Schritt nach vorne?
Man muss es schon differenziert betrachten, weil die Gelb-Rote Karte das Spiel schon verändert hat. Wir waren dann nur in der Freiburger Hälfte, haben fast nichts zugelassen. Aber so ein Spiel muss man trotzdem erstmal gewinnen. Die ersten drei Tore entstehen aus Standards, das erleichtert es natürlich. Und dann hat man gesehen, welchen Spielwitz Karim Adeyemi und Jamie Bynoe-Gittens haben können. Wir haben den Jungs nur die Kugel gegeben und sie konnten sich richtig austoben. Das war der Schlüssel heute.
Wie haben Sie das Gegentor kurz vor der Halbzeit gesehen?
Es war wirklich sehr ungünstig. Dann steht es 1:1, obwohl wir das Spiel komplett im Griff haben. Dann kommen wir gut aus der Halbzeit – das war bislang öfter unser Schwachpunkt. In der zweiten Halbzeit hatten die Fans im Stadion echt Spaß.
Sebastien Haller hat die nächste besondere Geschichte geschrieben …
Ich habe ihn in dem Moment erstmal alleine gelassen, weil es der Moment war, auf den er hingearbeitet hat. Und als dreimal sein Name gerufen worden ist – das war schon unglaublich. Es freut mich für ihn. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper. Sebastien hat eine brutale Wucht. Er ist ein komplett anderer Spielertyp als Youssoufa Moukoko.
Vier Siege in vier Spielen nach der Winterpause – ist der BVB jetzt richtig da?
Von den Punkten her sind wir dabei. Die ersten zwei Spiele waren etwas glücklich, da hätte es auch ein Unentschieden geben können. Aber gegen Leverkusen und Freiburg waren wir sehr dominant, haben fast alles wegverteidigt und in den letzten drei Spielen nur ein Tor aus dem Spiel heraus bekommen. Das ist echt gut, so müssen wir weitermachen.
Wie haben Sie Karim Adeyemi in den vergangenen beiden Spielen gesehen?
Karim hat eine schwierige Vorrunde gehabt, hat sich gegen Leverkusen verletzt, hat kaum trainiert und kam nie in einen Rhythmus. Dann ist es schwer für einen Offensivspieler. Die beiden Tore hat er sich erarbeitet.
Die Standards scheinen einen neue BVB-Stärke zu werden …
Man muss sagen, dass wir vorne eine ordentliche Wucht haben. Armin Reutershahn lässt wirklich viele Standardsituationen trainieren. Er lässt sich immer etwas einfallen. Und die Standardschützen muss man auch herausheben. Julian Brandt schießt mittlerweile herausragende Standards. Er und Jude Bellingham sind in dieser Saison bislang unsere Spieler. Julian hat sich defensiv brutal weiterentwickelt, er hält fast jeden Ball und erarbeitet sich solche Tore wie heute.
Wie sehen Sie die allgemeine Entwicklung der Mannschaft?
Der Schritt geht nach vorne. Man kann immer noch stabiler stehen, aber ich glaube, dass wir in den letzten beiden Spielen echt gut verteidigt haben. Die Jungs helfen uns vorne und hinten versuchen wir, den Rest wegzuverteidigen.
Es warten wegweisende Wochen auf den BVB …
Wir müssen gut regenerieren, seriös weiterarbeiten. Wir müssen stabil stehen. Wenn wir das hinkriegen, kann es etwas werden.
Am Mittwoch geht es im DFB-Pokal nach Bochum. Was für Spiel erwarten Sie?
Durch meinen Bruder haben ich ein paar mehr Spiele der Bochumer angeschaut. Es wird ein heißer Kampf. Sie sind unglaublich stabil zu Hause. Wir müssen den Kampf annehmen.
Aufgezeichnet in der Mixed Zone nach dem BVB-Spiel gegen Freiburg.
Borussia Dortmund und das M-Wort: Der BVB-Werkzeugkasten ist größer geworden
BVB-Zeugnis zum 5:1 gegen Freiburg: Guerreiro mit Assist-Hattrick – Reus fehlt Spielpraxis
09 BVB-Fakten zum Sieg gegen Freiburg: Titel-Omen, Adeyemi-Rekord und Süle als Ballmagnet