Borussia Dortmund und das M-Wort Der BVB-Werkzeugkasten ist größer geworden

Borussia Dortmund und das M-Wort: Der BVB-Werkzeugkasten ist größer geworden
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Edin Terzic hatte wohl schon geahnt, dass es nicht lange dauern würde, bis ihm an diesem Abend das M-Wort begegnen würde. Schließlich ist der BVB nach dem 5:1 gegen den SC Freiburg wieder mittendrin im Titelkampf. Leipzig überholt, punktgleich mit den am Sonntag eingreifenden Bayern. Nur Union hat noch zwei Punkte mehr auf dem Konto.

BVB-Prozess ist zweifelsfrei zu erkennen

Diese Momentaufnahme dürfen sie im Dortmunder Umfeld genießen. Das hat sich der BVB redlich verdient. Weil es den Schwarzgelben offensichtlich gelungen ist, die Lehren aus den mitunter desaströsen Auftritten und herben Niederlagen vor der WM-Pause zu ziehen. „Wir haben viel diskutiert, viel analysiert, uns sehr viele Gedanken gemacht“, erklärte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl am Samstagabend. Nur teilweise habe man die vergangenen Wochen auf höchstem Niveau gespielt, aber es sei eine klare Steigerung zu erkennen gewesen. Dieser Prozess ist zweifelsfrei zu erkennen.

Die wohl wichtigste Erkenntnis: Borussia Dortmund ist vielseitiger geworden. Nicht nur im Spiel mit dem Ball, sondern auch im Umgang mit Widerständen. Die Mannschaft schafft es, die richtig Reaktionen zu zeigen. Wie auf die selbstverschuldeten Rückschläge gegen Augsburg oder den frühen Rückstand in Mainz, als sie nur zwei Minuten später den Ausgleich erzielte und mit der letzten Aktion – dank der neu gewonnenen Standard-Stärke – den Sieg in einem intensiven und offenen Spiel sicherte. Gegen Leverkusen eine reife und erwachsene Vorstellung, als der BVB gegen das schnelle Umschaltspiel genau die richtigen Mittel fand und selbst zielstrebig und konsequent nach vorne spielte.

BVB-Werkzeugkasten ist größer geworden

Jetzt das Heimspiel gegen den Tabellenfünften aus Freiburg, in dem das Terzic-Team nach dem Platzverweis in der 17. Minute zum Siegen verpflichtet war – trotz einer extrem mauen Viertelstunde vor der Pause. In dieser Phase konnten die BVB-Profis kaum Positionen überspielen und boten zu wenige entscheidende Läufe an. Ganz anders der Auftritt im zweiten Durchgang mit zielstrebigen Kombinationen und großer Spielfreude. „Unser Werkzeugkasten ist größer geworden“, fasste Terzic diese Entwicklung treffend zusammen. „Das werden wir bis Mai auch brauchen.“ Und bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Auch bis zum M-Wort.

„Drei Siege werden nicht reichen, um unsere Ziele zu erreichen“, hatte Terzic im Vorfeld der Partie gesagt. Das gilt auch für den vierten Erfolg in Serie. Den nächsten braucht es schon am Mittwoch, wenn der BVB die Pokal-Hürde VfL Bochum überspringen muss. Geht dieses Vorhaben schief, wäre das erste Saisonziel futsch und der überzeugende Lauf in der Bundesliga würde vorerst in den Hintergrund rücken.

Der BVB steht vor richtungsweisende Wochen

„Vor uns liegen richtungsweisende Wochen“, sagte auch Kehl. Auf das Duell mit dem Reviernachbarn folgen mit Bremen und Hertha in der Bundesliga zwei machbare Aufgaben, zwischendurch steht das durch den Chelsea-Kaufwahn einer Wundertüte gleichende Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League an. Dann rückt der Mai auch schon ein gutes Stück näher – und der BVB weiß, wie es um seine Ziele steht. Und das M-Wort.

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