© Ralf Ibing firosportphoto/POOL
Einzelkritik
Sancho überragt in Paderborn - Schmelzers traumhafter BVB-Kurzeinsatz
Die BVB-Tormaschine rollt auch gegen Paderborn weiter. Beim 6:1 ragt Jadon Sancho heraus, Marcel Schmelzer gelingt ein traumhafter Kurzeinsatz. Die Einzelkritik.
Lucien Favre veränderte nur das Nötigste in seiner Startelf. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Bayern München tauschte der BVB-Trainer nur zweimal. Jadon Sancho begann für den angeschlagenen Erling Haaland, Emre Can ersetzte Mahmoud Dahoud, für den die Saison wegen einer Knieblessur vorzeitig beendet ist. Vor der Pause blieb Borussia Dortmund vieles schuldig, doch in den zweiten 45 Minuten rollte die Tormaschine los. Die BVB-Profis in der Einzelkritik:
Roman Bürki: Sah einige Paderborner Angriffe auf sein Tor rollen, zugreifen musste der Schweizer trotzdem nicht. Meistens schoss Antwi-Adjej aufs Dortmunder Gehäuse, meistens schoss er weit drüber. Bei Hünemeiers Strafstoß war er chancenlos, ansonsten beschäftigungslos. Note: 3,0 Lukasz Piszczek: Der Dortmunder Vize-Kapitän trat vor der Pause zweimal nennenswert in Erscheinung. Einmal schickte er Hazard mit einem langen Schlag auf die Reise Richtung Paderborner Tor, einmal rettete er in höchster Not vor dem durchgestarteten Mamba, weil er den Fuß noch rechtzeitig an Antwi-Adjejs Pass bekam. Solider Auftritt. Note: 3,0
Mats Hummels: Bester Dortmunder vor der Halbzeit, obwohl er sich einen leichtsinnigen Ballverlust leistete (41.). Nach 14 Minuten rüttelte Hummels seine Mitspieler erstmals deutlich hörbar wach. „Ein bisschen mehr Spannung, Männer!“ Die Forderung fand bis zur Halbzeit nur sehr bedingt Gehör, was freilich nicht an Hummels lag, der nicht nur mit Worten, sondern auch mit Leistung voranging. In der zweiten Hälfte dürfte er mit seinen Vorderleuten deutlich zufriedener gewesen sein. Er selbst blieb einer der besten Borussen. Note: 2,0 Manuel Akanji: Unscheinbares Spiel in der Dreierkette. Akanji erledigte seinen Job seriös. Mamba, der BVB-Schreck aus dem Hinrunden-Spiel, war beim Schweizer sicher abgemeldet. In Durchgang zwei nicht mehr wirklich gefordert, aber konzentriert bis zum Schlusspfiff. Note: 3,0
Achraf Hakimi: Brauchte ein bisschen, um ins Spiel zu finden. Steigerte sich im Laufe des ersten Durchgangs. Guerreiros Großchance (26.) leitete er gut ein, bei seiner scharfen Hereingabe nach 38 Minuten vergaß er, den Adressaten draufzuschreiben. Kurz vor der Pause setzte er Brandt perfekt in Szene. Dann vergab er die Megachance zur Führung: Hakimi scheiterte aus zehn Meter völlig frei an SCP-Schlussmann Zingerle (49.). Nach 84 Minute traf er dann doch noch. Sein 4:1 setzte den Deckel drauf auf diese im zweiten Durchgang einseitige Partie. Note: 2,5 Emre Can: Die fehlende Spielpraxis war ihm anzumerken. Der aggressive Anführer ließ sich häufiger im Zweikampf abkochen, als man es von ihm gewohnt ist. Sein Abschluss kurz vor der Pause (44.) kam erst in Bielefeld wieder runter. Nach der Pause deutlich präsenter und verbessert. Seine Vorarbeit zum 1:0 diente als augenscheinlichster Beleg (54.). Die Handelfmeter-Entscheidung gegen ihn (70.) war vertretbar, dürfte aber viele BVB-Fans ratlos zurückgelassen haben, warum es am vergangenen Dienstag gegen Boateng nicht auch einen Strafstoß gegeben hatte. Dieses Mal war es zum Glück weniger spielentscheidend. Note: 3,0
Thomas Delaney: Griffiger als Nebenmann Can im Defensivverhalten, nach vorne allerdings ohne entscheidende Impulse. Lief viel, führte viele Zweikämpfe. Nach 68 Minuten war Delaneys Arbeitstag beendet - und er machte Platz für Axel Witsel, der ein bisschen Spielpraxis sammeln durfte. Note: 3,0
Raphael Guerreiro: Sein Schuss nach 26 Minuten war die beste Dortmunder Möglichkeit in Hälfte eins. Collings hielt den Fuß rein und verhinderte eine mögliche BVB-Führung. Ansonsten lief wenig über die Seite des Portugiesen, der nach 30 Minuten das erste Mal enttäuscht winkte, weil er sich mehr Zuspiele auf die linke Seite gewünscht hätte. In der zweiten Hälfte lief dann mehr über die linke Dortmunder Seite - und Guerreiro war besser im Spiel. Nach 80 Minuten verließ er den Platz, Schmelzer ersetzte ihn in den Schlussminuten. Note: 3,0 Julian Brandt: Gute Gelegenheit kurz vor dem Halbzeitpfiff, aber Brandt traf die falsche Entscheidung, weil er Hakimis gutes Zuspiel nicht verarbeitete, sondern den direkten Abschluss suchte. Es wäre mehr Zeit da gewesen. Die Szene passte zu Brandts Leistung in Durchgang eins. Nach der Pause steigerte er sich deutlich - und legte das 2:0 durch Sancho mustergültig auf (57.). Nach 80 Minute machte er Platz für Reyna. Note: 3,0 Thorgan Hazard: Es war kein Zufall, dass Hazard, dieses Mal Mittelstürmer, das erlösende 1:0 erzielte. Der Belgier hatte die erste BVB-Chance (17.), doch Zingerle parierte. Nach 52 Minuten vergab er die XXL-Chance, als er aus fünf Metern am Tor vorbeischoss. Zwei Minuten später war er trotzdem da, als Zingerle abprallen ließ, und drückte den Ball zur verdienten Dortmunder Führung über die Linie (54.). Beim 3:1 heimste er einen weiteren Scorerpunkt ein, als er Sancho im Zentrum freispielte. Note: 2,5
Jadon Sancho: In Durchgang eins gelang ihm fast nichts, in Durchgang zwei prägten seine Tore das Ergebnis trotzdem nachhaltig. Erst legte er das 2:0 nach (57.), dann lieferte er die mit seinem trockenen Schuss zum 3:1 die schnelle Antwort auf Paderborns Elfmeter-Tor (74.). Sein 6:1 war der Schlusspunkt. Es waren seine Treffer 15, 16 und 17 in dieser Bundesliga-Spielzeit. Die Zahlen sprechen für sich. Note: 1,5 Marcel Schmelzer: Was für ein Kurzeinsatz: ein Assist und ein Tor in zehn Minuten. Der ehemalige Kapitän schrieb eine schöne Randgeschichte beim Dortmunder Schützenfest in Durchgang zwei. Note: 2,0
Axel Witsel (68. für Delaney), Giovanni Reyna (80. für Brandt), Leonardo Balerdi (86. für Can) und Mateu Morey (86. für Hakimi) bleiben wegen ihrer kurzen Einsatzzeiten ohne Note.
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