„Justice for George Floyd“: BVB-Spieler Sancho und Hakimi zeigen Protest
Borussia Dortmund
Jadon Sancho und Achraf Hakimi dokumentieren beim BVB-Spiel in Paderborn ihre Solidarität mit dem bei einem Polizei-Einsatz getöteten George Floyd. Sancho nimmt dafür eine Gelbe Karte in Kauf.
„Justice for George Floyd“ stand auf dem T-Shirt geschrieben, welches Sancho nach seinem Treffer zum 2:0 in Paderborn präsentierte. Da der 20-Jährige zuvor seine Trikot ausgezogen hatte, kassierte Borussia Dortmunds Offensivspieler eine regelkonforme Gelbe Karte. Auch Achraf Hakimi präsentierte den Spruch nach seinem Treffer zum 4:1.
Sancho setzt ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt
In Erinnerung an den bei dem Polizei-Einsatz in Minneapolis getöteten Afroamerikaner George Floyd hatte auch Schalkes Weston McKennie am Samstag ein Zeichen gegen Rassismus und Polizeigewalt gesetzt. Der 21-Jährige trug beim Spiel gegen Werder Bremen eine Armbinde mit der Aufschrift „Justice for George“.
Trotzdem droht zumindest McKennie Ärger von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes. „Der Kontrollausschuss des DFB wird sich im Laufe der nächsten Tage dieser Angelegenheit annehmen und den Sachverhalt prüfen“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Anton Nachreiner, am Pfingstsonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Grundsätzlich erlauben die Deutsche Fußball Liga (DFL) und der DFB keine politische Botschaften auf der Spielkleidung oder während der Partien. In der Vergangenheit wurde allerdings auch schon ein Auge zugedrückt - zumal die Verbände zahlreiche Kampagnen gegen Rassismus unterstützen.
Schiedsrichter hat keine Sanktionsmöglichkeiten
In der „DFL-Richtlinie zu Spielkleidung und Ausrüstung“ heißt es: „Politische und/oder andere Mitteilungen auf den Ausrüstungsgegenständen sind keinesfalls erlaubt.“ Im DFB-Regelwerk gibt es ähnliche Passagen. Der Schiedsrichter einer Partie verfügt allerdings nicht über Sanktionsmöglichkeiten. Das wäre die Aufgabe des DFB-Sportgerichts nach Anklageerhebung durch den Kontrollausschuss.
Vergleichbare Fälle gibt es. Anthony Ujah von Union Berlin zeigte 2014 noch als Spieler des 1. FC Köln ein T-Shirt mit der Aufschrift „I can’t breathe“ (Ich kann nicht atmen). Seinerzeit wurde Eric Garner auf ähnliche Weise getötet wie Floyd. „I can’t breathe“ wurde zum Motto der Protestbewegung, die zurzeit in den USA wieder aufflammt.