Die illustre Runde aus Roman Bürki, Ex-Profi Christoph Metzelder und Kristof Wilke, dem ehemaligen Schlagmann im Deutschland-Achter, stellte sich den Fragen des erprobten Moderatoren-Duos Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten) und Mathias Scherff (Radio 91.2).

Wie immer waren die beiden bestens vorbereitet und entlockten dem Schweizer Nationalspieler im Tor der Borussia unter anderem die Gründe für seine Marotte, vor Anpfiff einer Partie immer ein gebrauchtes Kaugummi ins eigene Tor zu kicken („Ich sage mir dann immer, dass das das Einzige ist, was heute in mein Tor fliegt“), sie kannten sich auch unter Bürkis Trikot aus und erfuhren von der tiefen Bedeutung der speziellen Tatoos, die sich der Schlussmann hat stechen lassen.

Großer Karrieresprung

Bürki redete über seinen Wechsel zum BVB, „es war ein großer Karrieresprung für mich“. Er erzählte, wie motivierend es auch nach einigen Monaten im BVB-Trikot noch sei, im Signal Iduna Park vor Spielbeginn ins Tor zu gehen und die große Kraft hinter sich zu spüren, die 25000 Menschen auf der Südtribüne ausstrahlen.

Man erfuhr auch, dass die analysierenden Gespräche mit seinem Vater Martin nach Spielen Bürkis zwar ein festes Ritual zwischen Sohn und größtem Förderer ist, dass der Papa aber auch sein größter Kritiker ist. „Wir sind“, meinte der Schweizer grinsend, „nicht immer einer Meinung über meine Leistung. Es kam schon vor, dass das Telefonat von mir vorzeitig beendet wurde.“

Robuster Innenverteidiger

Aus seinem Stolz, das Dortmunder Trikot zu tragen, machte Roman Bürki keinen Hehl. Als robuster Innenverteidiger hat auch Metzelder lange Jahre für den BVB gespielt, eine Zeit, wie er gestand, die ihn auch als Mensch sehr stark geprägt habe. „Mein erstes Spiel als 19-Jähriger, das Aufwärmen vor der Süd, das vergesse ich mein Leben lang nicht.“  

Aber auch nicht einige schwere Momente, als er wegen hartnäckiger Achillessehnenschmerzen verletzt fast zwei Jahre lang ausfiel und seine Karriere mit nur 23 Jahren am seidenen Faden hing. „Danach“, gestand Metzelder, „hatte ich auf dem Platz nie wieder diese Form und Leichtigkeit wie mit 19 oder 20.“

Liebe zum Amateursport wiederentdeckt

Aber eine Karriere, die noch neun Jahre weitergehen sollte und ihn zu einem Weltklub wie Real Madrid („Das kann mir keiner nehmen!“) und, ein wunder Punkt, zu Schalke 04 führte. Heute ist Metzelder mit Herz und Seele Vorsitzender seines Heimatvereins TuS Haltern, Trainer der U19 des TuS, die verhindert hat, dass er sich ernsthafte Gedanken über ein Engagement als Sportdirektor bei Fortuna Düsseldorf gemacht hat („Ich stehe bei den Jungs im Wort, und so komisch das klingt, an die Zusage halte ich mich“).

Metzelder hat seine Liebe zum Amateursport wiederentdeckt. „Nirgendwo“, meinte er, „wird Fußball so ehrlich gelebt wie dort.“ Was auch der lustige Einspieler bestätigte, in dem Halterns Platzkassierer „Rolf“ ein Loblied auf den prominentesten Sohn des TuS sang.

Den „Fußball zu leben“, das macht für Bürki und Ruderer Kristof Wilke allerdings auch die Stadt Dortmund und den BVB aus. Als er noch aktiver Ruderer war, hatte Wilke einen Tag, der extrem durchgetaktet war und früh morgens mit Training begann. „Spielte an dem Tag der BVB, sah ich um Sechs in der Früh schon Menschen in Trikots.“ Für den Mann aus Radolfzell am Bodensee offenbar eine ganz neue Erfahrung...