Paukenschlag bei Borussia Dortmund: Rose entlassen - Terzic nun Favorit

Borussia Dortmund

Kurz nach Ende der Saison 21/22 kommt es bei Borussia Dortmund zum großen Knall: Marco Rose und der BVB gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Der Favorit auf Roses Nachfolge heißt Edin Terzic.

Dortmund

, 20.05.2022, 12:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach einer Saison mit vielen Rückschlägen, zahlreichen Verletzungen und einer fehlenden sportlichen Weiterentwicklung hat Borussia Dortmund am Freitag die Reißleine gezogen: Trainer Marco Rose wurde mit sofortiger Wirkung entlassen. Die Entscheidung fiel bereits am Donnerstag bei einer Sitzung in der BVB-Geschäftsstelle Sport in Brackel - daran nahm neben Hans-Joachim Watzke, Sebastian Kehl und Michael Zorc auch Berater Matthias Sammer teil. Die Besprechung dauerte rund zwei Stunden. Noch vor knapp zwei Wochen hatte Kehl im Sport1-Doppelpass erklärt: „Ich kann (...) klar sagen, dass ich mit Marco die Saison plane und dass wir im Moment in der Vorbereitung mit den Transferthemen komplett alles gemeinsam besprechen“.

BVB-Geschäftsführer Watzke: „Kein einfacher Tag für uns alle“

„Dieser Tag ist kein einfacher für uns alle, denn die gegenseitige Wertschätzung untereinander war, ist und bleibt groß. Nach einer Saison, die aus unterschiedlichen Gründen unbefriedigend war, mussten wir feststellen, dass wir in vielen Teilbereichen nicht das Maximum aus unseren Möglichkeiten herausgeholt haben“, sagte Watzke.

BVB-Berater Matthias Sammer auf dem Weg zur Saisonanalyse am Donnerstagmittag in Brackel.

BVB-Berater Matthias Sammer auf dem Weg zur Saisonanalyse am Donnerstagmittag in Brackel. © Groeger

Marco Rose erklärte: „Trotz einer schwierigen Saison mit vielen Unwägbarkeiten war ich von unserem Weg überzeugt. Während unseres Gespräches ist in mir der Eindruck gereift, dass die hundertprozentige Überzeugung aller Verantwortlichen nicht mehr vorhanden ist. Letztlich haben wir uns deshalb gemeinsam entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden“, sagt Rose.

Neben Rose werden auch Zickler, Maric und Eibenberger freigestellt

Roses Co-Trainer Alexander Zickler sowie Rene Maric und Athletiktrainer Patrick Eibenberger wurden ebenfalls freigestellt. In den kommenden Tagen will der Verein über die künftige Zusammensetzung des neuen Trainerteams beraten.

Edin Terzic, hier bei seiner Ankunft an der BVB-Geschäftsstelle in Brackel am Donnerstagnachmittag, soll auf Marco Rose folgen.

Edin Terzic, hier bei seiner Ankunft an der BVB-Geschäftsstelle in Brackel am Donnerstagnachmittag, soll auf Marco Rose folgen. © Groeger

Nach Informationen der Ruhr Nachrichten soll, wie schon im Winter 2020, Edin Terzic übernehmen. Nach seinem kurzzeitigen Engagement an der Seitenlinie übernahm der 39-Jährige im vergangenen Sommer die Funktion des Technischen Direktors. Nun steht sein Comeback als Cheftrainer kurz bevor. Die BVB-Vorbereitung soll am 27. Juni starten.

BVB überweist für Rose fünf Millionen Euro an Mönchengladbach

Roses Verpflichtung (Vertrag bis 2024) von Borussia Mönchengladbach hatte der BVB bereits im Februar 2021 offiziell bestätigt und sich fünf Millionen Euro kosten lassen. Die Fohlen erlebten anschließend eine sportliche Krise, während Terzic die Schwarzgelben zum Pokalsieg und anschließend in die Champions League führte. Danach hieß es zunächst, Terzic werde Co-Trainer unter Rose - dann wurde kurzfristig die Position des Technischen Direktor geschaffen.

Donnerstag, kurz nach 10.30 Uhr: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei der Ankunft an der Geschäftsstelle in Brackel.

Donnerstag, kurz nach 10.30 Uhr: BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bei der Ankunft an der Geschäftsstelle in Brackel. © Groeger

Die BVB-Saison 21/22 verlief in großen Teilen enttäuschend. Während in der Bundesliga das Soll mit Rang zwei erreicht wurde, erlebte Dortmund in den Pokalwettbewerben kompletten Schiffbruch. In der Champions League war nach der Vorrunde Schluss, in der Europa League in der Zwischenrunde. Im DFB-Pokal blamierte man sich beim Zweitligisten FC St. Pauli.

Marco Rose ist der sechste BVB-Trainer der vergangenen sechs Jahre

Der angekündigte personelle Umbruch im Kader - Süle, Schlotterbeck und Adeyemi wurden bereits verpflichtet - erstreckt sich nun auch auf die Trainerposition. Dort sucht der BVB seit Jahren Kontinuität. Nach dem Ende der Klopp-Ära im Sommer 2015 waren bei Borussia Dortmund sechs Trainer (Tuchel, Bosz, Stöger, Favre, Terzic, Rose) angestellt. Nun erfolgt der nächste Neustart.

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