Schon wieder verletzt: Youssoufa Moukoko. © imago images/Revierfoto

Borussia Dortmund

Nächster Rückschlag: Die Zukunft von Youssoufa Moukoko beim BVB ist in Gefahr

In Augsburg hat sich BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko einen Muskelfaserriss zugezogen. Es ist seine vierte Verletzung in dieser Saison. Das könnte jetzt zum Problem werden.

Dortmund

, 06.03.2022 / Lesedauer: 4 min

Eigentlich hätten schon am Montag die Alarmglocken klingeln müssen. Während die gegen Augsburg eingewechselten Reinier und Marius Wolf beim Training der Reservisten auf dem Rasen standen, fehlte ein gewisser Youssoufa Moukoko. Aber man wollte ja nicht gleich wieder vom Schlimmsten ausgehen. Doch am Mittwoch dann die bittere Nachricht: Moukoko hat sich in Augsburg einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Es ist seine vierte (!) Verletzung in dieser Saison - und die könnte zur Gefahr für seine persönliche Zukunft beim BVB werden.

BVB-Stürmer Moukoko: „Fühle mich sehr gut und 100 Prozent fit“

Dabei war Moukoko vor ein paar Wochen noch so zuversichtlich. Das letzte halbe Jahr sei aufgrund der vielen Verletzungen (Riss der Syndesmose, Muskelverletzung, Augenentzündung, Muskelfaserriss) zwar ein sehr schwieriges für ihn gewesen. Aber: „Seit Januar fühle ich mich sehr gut und 100 Prozent fit. Jetzt fällt mir alles einfacher als noch im November und Dezember.“

Das war auch auf dem Rasen spürbar. Der Stürmer wirkte bei seinen Kurzeinsätzen deutlich dynamischer, er selbst bezeichnete es als „leichter“. So gelang ihm bei der 2:5-Klatsche gegen Bayer Leverkusen sein zweiter Assist dieser Spielzeit, zwei Wochen später im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach das lang ersehnte erste Bundesliga-Saisontor.

Nächster Rückschlag für BVB-Angreifer Youssoufa Moukoko

Obwohl es „nur“ das 4:0 war und er nach dem Querpass von BVB-Kapitän Marco Reus „nur“ den Fuß hinhalten musste, setzte Moukoko - der Ball hatte kaum die Torlinie überschritten - sofort zum Sprint in Richtung Eckfahne an, um die letzten Meter auf seinen Knien dorthin zu rutschen. In seinen Augen, in seinem Blick war die Erleichterung zu sehen, gleichzeitig die Freude, endlich wieder das tun zu können, was er am liebsten tut: Tore schießen.

Gegen Gladbach erzielte BVB-Stürmer Moukoko sein erstes Saisontor. © imago images/Revierfoto

Jetzt der nächste herbe Rückschlag für den 17-Jährigen. „Er hatte sich gut gefühlt, die erneute Verletzung ist für ihn natürlich besonders bitter“, sagt BVB-Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Was die Verletzung im wahrsten Sinne des Wortes noch schmerzhafter macht: So bescheiden die offensichtlich deutlich hartnäckigere Verletzung von Erling Haaland für den BVB auch ist, für Moukoko hätte sie die Chance auf mehr Spielzeit deutlich erhöht. „Es ist besonders schade, denn so ist es natürlich schwer für ihn, in den Rhythmus zu kommen“, so Kehl. Gerade jetzt, wo es für Borussia Dortmund praktisch um nichts (die Qualifikation für die Champions League mal ausgeklammert) mehr geht und BVB-Trainer Marco Rose auch seinen anderen Offensivakteuren (Donyell Malen, Thorgan Hazard, Marco Reus) mal eine (Denk-)Pause hätte verschaffen können.

Borussia Dortmund will Moukoko die nötige Zeit geben

Doch daraus wird - wie schon in der Hinserie übrigens - nichts. Und genau das könnte jetzt zum Problem für Youssoufa Moukoko werden. Seit seinem Profidebüt war der 17-Jährige kein einziges Mal länger als drei Monate am Stück fit, konnte sich so nie wirklich in den Fokus spielen und die Verantwortlichen davon überzeugen, dass ihre Entscheidung, dem jungen Stürmer keinen direkten Konkurrenten vor die Nase zu setzen, die richtige war.

Zwar betonte Sebastian Kehl Anfang des Jahres noch einmal, dass man beim BVB allen jungen Spielern die nötige Zeit einräume, erst recht Moukoko, der noch einmal einen Tick jünger als alle anderen sei. Dennoch lässt sich spätestens seit dem neusten Muskelfaserriss festhalten, dass die Eingliederung des 17-Jährigen - trotz aller Ruhe und Gelassenheit („Es sind immer unterschiedliche Verletzungen gewesen, von daher kann man da nicht von einem grundsätzlichen Problem sprechen, was uns Sorgen bereiten würde.“ O-Ton Sebastian Kehl)- nicht so gelungen ist, wie man sich das bei Borussia Dortmund erhofft hat.

Haaland und Moukoko verletzt: BVB erneut ohne echten Stürmer

Mit Blick auf den kommenden Sommer könnte der Verein deshalb seine Meinung ändern - sowohl bei einem Verkauf Erling Haalands als auch beim Verbleib des Norwegers. Denn aufgrund der Verletzungsanfälligkeit beider Stürmer stand Borussia Dortmund in dieser Saison zu oft ohne nominellen Stürmer da, Marco Rose musste häufig umdisponieren, die auf anderen Positionen stärkeren Thorgan Hazard oder Marco Reus in die Spitze ziehen.

Sollten die Schwarzgelben tatsächlich neben einem (nach Möglichkeit fast gleichwertigen) Ersatz für Haaland auch noch einen Backup verpflichten, würde das die Situation für Youssoufa Moukoko, dessen Vertrag bei Borussia Dortmund im Sommer 2023 ausläuft, natürlich deutlich verschlechtern. Und das dürfte sicherlich nicht im Sinne des U21-Nationalspielers sein, womöglich würde dann nur eine Leihe oder gar ein Wechsel Sinn machen, um auf die von seinem Berater Patrick William zuletzt öffentlich geforderten Einsatzzeiten zu kommen. „Ja, die Konkurrenz beim BVB ist natürlich groß. Aber die Spielzeit, die er in der jetzigen Phase seiner Karriere braucht, bekommt er in Dortmund derzeit kaum.“ Wenn er verletzt ist, wird das allerdings auch schwierig.

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