Mit und ohne Fußball: So begeistert Thomas Meunier den BVB jetzt schon

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Mit und ohne Fußball: So begeistert Thomas Meunier den BVB jetzt schon

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Thomas Meunier bringt Erfahrung und große Ambitionen mit zu Borussia Dortmund. Der Neuzugang von Paris St. Germain will das nutzen.

Dortmund

, 07.08.2020, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei Borussia Dortmund, das war deutlich herauszuhören, waren sie von Thomas Meunier schon sehr angetan, da hatte der 28-Jährige noch nicht einmal in einer BVB-Trainingskleidung gegen den Ball getreten. Höflich, freundlich, einfach sehr nett und umgänglich sei der hoch aufgeschossene Mittelfeldspieler: Zumindest als Typ hinterließ der gelernte Postbote schon mal einen Bombeneindruck.

BVB-Neuzugang Thomas Meunier: „Ich bin nicht super-talentiert“

Seit dieser Woche ist auch zu sehen, wie Meunier auf dem Fußballplatz tickt. Der designierte Nachfolger von Achraf Hakimi hat gleich zu Beginn mal klar gemacht, dass er einen anderen Typus Fußballer darstellt. „Raketenmann“ Hakimi kann er Eins-zu-Eins nicht ersetzen, obwohl das Spiel nach vorne in seinem Blut liege, wie Meunier in einer ersten Medienrunde mit deutschen Journalisten erklärte. „Aber ich bin nicht super-talentiert. Dass ich es zum Profi geschafft habe, habe ich harter Arbeit zu verdanken.“

Ein Malocher also. Schon einige Tage vor seinen neuen Kollegen hat Thomas Meunier losgelegt. Fünf lange Monate hatte er keinen Ball mehr am Fuß, nachdem er am 4. März im Pokalspiel gegen Olympique Lyon letztmals für Paris gespielt hatte. Diese fehlende Praxis gilt es aufzuholen, die Pause hat seine Sehnsucht nach Fußball extrem vergrößert. Und seine Arbeitseinstellung, glaubt der frühere Stürmer, werde zur Borussia passen. „Dortmund ist eine Arbeiterstadt wie Brügge. Ich bin ein Arbeiter auf dem Platz. Ich liebe den Wettbewerb, ich gebe nie auf.“

Thomas Meunier hat sich ganz bewusst für Borussia Dortmund entschieden

Lange, bevor Axel Witsel nach dem Aufkommen erster Wechselgerüchte bei seinem Landsmann nachfragte, wie es denn um einen Wechsel zum BVB stehe, hatte sich Meunier schon für die Borussia entschieden. Viele Spiele, sagt er, habe er in der vergangenen Saison vom BVB gesehen. Und was er sah, hatte ihm gefallen. „Ich wollte zu Dortmund“, sagt Meunier, „weil ich weiß, dass wir die Meisterschaft gewinnen können.“ Auch wenn Meunier zugibt: „Es gibt die Bayern, ich weiß!“ Aber anders als in Frankreich, wo sein Ex-Klub Paris St. Germain weit über allen anderen stehe, sei die Leistungsdichte in der Bundesliga viel größer. „Da gibt es eine Handvoll Mannschaften, die dir gefährlich werden können.“

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BVB-Neuzugang Thomas Meunier: "Ich bin ein Arbeitstier"

Letztlich, das weiß der 28-Jährige auch, wird man ihn auch an seiner Produktivität messen. Hakimi hat den BVB mit 19 Torbeteiligungen in 45 Pflichtspielen verlassen, das gilt es zu kompensieren. In Paris musste Meunier defensiver agieren, in Dortmund hofft er deutlich öfter vorne auftauchen zu können.

BVB-Neuzugang Thomas Meunier: Lügen mag er nicht

Sein Abschied aus Paris war nicht frei von Störgeräuschen, ungewohnt deutlich hat er sich als Spieler zu Wort gemeldet, als PSG-Sportdirektor Leonardo erklärte, Meunier habe sich geweigert, die Champions League für Paris zu Ende zu spielen. Das, sagt der 28-Jährige, sei eigentlich sogar sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, „ich wollte auch die beiden Pokalwettbewerbe zu Ende spielen.“ Er möge ehrliche Menschen, sagt Meunier, „ich mag nicht, wenn gelogen wird. Also musste ich mich verteidigen und das klarstellen.“

Wenn Meunier über Titel spricht, weiß er übrigens, wovon er spricht. Gleich zehn holte er in seinen vier Pariser Jahren. Und auch torgefährlich kann er sein. Sieben Tore und zwölf Torvorlagen zählten die Statistiker in 40 Länderspielen. Man muss ihn nur lassen.