Borussia Dortmund blickt auf eine denkwürdige Spielzeit zurück. Nach einer extrem enttäuschenden ersten Saisonphase legte der BVB im Jahr 2023 eine kaum für möglich gehaltene Aufholjagd hin, setzte sich mehrfach an die Tabellenspitze – und verzockte die große Titelchance in einem dramatischen Showdown am 34. Spieltag gegen Mainz.
BVB-Spielerzeugnis für Mahmoud Dahoud
In der Champions League wurde das Soll mit der Qualifikation fürs Achtelfinale erfüllt, im DFB-Pokal war nach einem desolaten Auftritt bei RB Leipzig bereits im Viertelfinale Endstation. In unserem Spielerzeugnis nehmen wir die Leistungen der Schwarzgelben unter die Lupe. Heute im Fokus: Mahmoud Dahoud.
So lief die Saison für Mahmoud Dahoud:
Dazu reichen eigentlich zwei Worte: sehr bescheiden! Noch im Winter ging Mahmoud Dahoud davon aus, seinen Vertrag im Frühjahr zu verlängern und nach einem verkorksten Kalenderjahr 2022 mit zwei identischen Schulterverletzungen neu durchzustarten. Im Umfeld des Spielers wurde offen moniert, dass der BVB nach der ersten Bänderverletzung eine konservative Behandlung durchsetzte.
Dahoud wollte seine Qualitäten gern weiter im BVB-Trikot einbringen, die Borussia hatte andere Pläne. Als die Entscheidung verkündet wurde, war der Deutsch-Syrer raus. Kaum noch Einsätze, nach einigen wenigen Kurzgastspielen zählte er in der Endphase nicht einmal mehr zum Kader. So blieb es bei zehn Pflichtspielen und nur 418 Einsatzminuten. Seine riesige Enttäuschung konnte Dahoud nur schwer verbergen.
Das sagt die Statistik:
Sie ist aufgrund der langen Ausfallzeit nach der Operation im Spätsommer sowie der wenigen Spielminuten in der Rückrunde kaum aussagekräftig. Dahoud taucht in keinen relevanten Statistiken unter den Top Ten auf, in einer aber scheint durch, warum der BVB sich aktiv dazu entschied, Dahouds Vertrag auslaufe zu lassen.
Sein x-Goals-Wert lag in der abgelaufenen Saison bei 0,3 und bestätigt das große Manko im Spiel des 27-Jährigen: Dahoud strahlt zu wenig Torgefahr aus, das zieht sich durch seine gesamte BVB-Zeit: Fünf Treffer und 17 Assists in 141 Pflichtspielen sind für einen Spieler mit seinen Fähigkeiten einfach zu wenig.
Das sind die Stärken und Schwächen:
Sind bei Dahoud schnell benannt: Er ist immer in der Lage, durch scharfe Vertikalbälle das Spiel extrem zu beschleunigen, er verfügt über ein gutes Raumgefühl und hat gegen den Ball im Bereich der Zweikampf-Aggressivität deutlich zugelegt. Aus seinem großen Potenzial entspringt allerdings viel zu wenig Ertrag, sprich Torgefahr.
Ausblick und Perspektive:
Der Abschied vollzog sich geräuschlos, fand ausschließlich im kleinen (Mannschafts-)Kreis statt und entsprach damit dem Trend der Rückrunde. Warum Dahoud überhaupt keine Rolle mehr spielte, verriet Trainer Edin Terzic nicht. Ob sich Dahoud in der rauen Wirklichkeit der englischen Premier-League zurechtfinden wird, muss man abwarten. Die Spur führt nach Brighton, die offizielle Verkündigung des Wechsels steht noch aus.
RN-Note für Mahmoud Dahoud: 4,0
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