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Laschet rechnet mit Freigabe für Bundesliga-Spielbetrieb

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet rechnet mit einer Zustimmung der zuständigen Behörde für den Neustart der Bundesliga. Grundlage ist das Hygienekonzept der DFL.

von dpa

Dortmund

, 27.04.2020 / Lesedauer: 3 min

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet rechnet mit einer Zustimmung der zuständigen Behörde für den Neustart der Bundesliga. © dpa

Im Bundesarbeitsministerium werde das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen Spielbetrieb ohne Zuschauer bewertet, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung „Anne Will“ am Sonntagabend. „Die werden uns einen Vorschlag machen. Ich gehe davon aus, was ich so bisher höre, dass die Kriterien erfüllt sind“, fügte Laschet hinzu.

Möglicher Bundesliga-Neustart am 9. Mai

Er habe eine Wiederaufnahme der Bundesliga gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen, „weil uns das Konzept überzeugt hat“. Laschet und Söder hatten in der Vorwoche von einem möglichen Spielbeginn am 9. Mai gesprochen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat für einen Wiederbeginn der Bundesliga nach der Corona-Zwangspause ein Hygienekonzept vorgelegt. Söder hatte zuletzt mehrfach darauf verwiesen, dass dieses auch vom Robert Koch-Institut (RKI) geprüft werden müsste. Das RKI hatte sich zuletzt kritisch gegenüber einem Bundesliga-Spielbetrieb gezeigt. Laschet sagte in der ARD, zuständig für die Bewertung sei aber das Bundesarbeitsministerium.

Angela Merkel spricht mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte in der „Bild am Sonntag“ von konstruktiven Gesprächen mit der DFL auf der Suche nach „praktikablen Lösungen“ gesprochen. Die Bewertung der Experten dürfte Grundlage für die Entscheidung der Politik über eine Freigabe des Spielbetriebs sein.

Das nächste Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist für Donnerstag geplant. Offen ist, ob dann auch über die Bundesliga entschieden wird.

Leipziger Virologe Liebert hält DFL-Konzept für bedenklich

Kritik an der geplanten Wiederaufnahme des Bundesliga-Spielbetriebs übt unterdessen der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert: „Wir wissen zum einen noch nichts über die Langzeitfolgen einer Erkrankung mit Covid-19“, sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Montag). „Es ist möglich, auch in jungen Jahren an dem Virus schwer zu erkranken oder zu sterben“, sagte Liebert.

Er hält das DFL-Konzept mit Geisterspielen für bedenklich. „Eine Infektion kann man erst nach 48 Stunden Minimum nachweisen“, erklärte er. Auch die geplanten Maßnahmen zur gezielten Quarantäne, falls ein Spieler angesteckt wurde, hält er für nicht durchsetzbar. „Aus meiner Sicht sind alle mit einem Fußballer in Kontakt stehenden Menschen Kontakte ersten Grades“, weil sie den Richtlinien des Robert Koch-Instituts entsprechend mehr als 15-minütigen nahen Kontakt haben. „Daher müssten alle in Quarantäne, möglicherweise auch das gegnerische Team.“