Kritischer Blick zurück: Ex-BVB-Spieler Schürrle beendet Karriere

Borussia Dortmund

Dieser Schritt kommt nur bedingt überraschend: Andre Schürrle, der seinen BVB-Vertrag vor wenigen Tagen aufgelöst hat, beendet seine Profikarriere - und blickt kritisch zurück.

Dortmund

, 17.07.2020, 15:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Andre Schürrle, hier mit Ehefrau Anna Sharypova, beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere.

Andre Schürrle, hier mit Ehefrau Anna Sharypova, beendet mit sofortiger Wirkung seine Karriere. © imago / Future Image

Spekulationen hatte es schon im Frühjahr gegeben - jetzt hat Andre Schürrle (29) Fakten geschaffen: Dem „Spiegel“ bestätigte der ehemalige Spieler von Borussia Dortmund, dass er seine Profi-Karriere mit sofortiger Wirkung beenden werde.

Andre Schürrle erlebt eine Karriere mit Höhen und Tiefen

„Im Namen von mir und meiner Familie will ich danke sagen an alle, die ein Teil dieser phänomenalen Jahre waren! Eure Unterstützung hat das alles möglich gemacht! Ich freue mich auf neue Herausforderungen und kann es kaum erwarten, dieses neue Kapitel zu beginnen“, schrieb Schürrle am Freitagmittag bei Instagram.

Bundstrainer Joachim Löw: „Andre Schürrle habe ich bereits in seinen jungen Jahren als charakterstarken und vorausschauenden Spieler kennengelernt, der sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Unvergessen bleibt seine Vorlage zum entscheidenden Tor im WM-Finale 2014. Ich ziehe den Hut vor seiner Entscheidung und wünsche Andre alles Gute für die Zukunft.“

Auf seine Karriere mit vielen Höhen und Tiefen blickt er kritisch zurück: „Die Entscheidung ist lange in mir gereift“, sagte Schürrle dem „Spiegel“, „man muss ja immer eine gewisse Rolle spielen, um in dem Business zu überleben, sonst verlierst du deinen Job und bekommst auch keinen neuen mehr“. Und weiter: „Ich brauche keinen Beifall mehr.“

Schürrles Neustart bei Borussia Dortmund misslingt

Seinen Karrierehöhepunkt erlebte Andre Schürrle, der mit Frau Anna und Tochter Kaia derzeit in Berlin lebt, bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Im Finale gegen Argentinin bereitete der gebürtige Ludwigshafener den entscheidenden Treffer von Mario Götze in der Verlängerung vor. Das sei die „geilste Zeit“ seines Lebens gewesen.

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff: „Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Andre Schürrle. Neben all seinen sportlichen Qualitäten fiel mir stets auch seine feine, reflektierende, aber in gleichermaßen sehr fröhliche Art auf. Er hat einen großen Anteil daran, dass wir 2014 den WM-Titel gewannen. Unsere Türen werden für Andre bei seinem weiteren Lebensweg immer offen sein.“

Anschließend begann der sportliche Abwärtstrend des Offensivspielers. Über den FC Chelsea und den VfL Wolfsburg wechselte Schürrle im Sommer 2016 schließlich zu Borussia Dortmund - und wollte einen Neuanfang starten. Doch auch beim BVB konnte er nur selten überzeugen, wurde zunächst an den FC Fulham, zuletzt an Spartak Moskau ausgeliehen.

BVB war über Schürrles Planungen informiert

Im Oktober 2019 sagte Schürrle über diese Leihgeschäfte gegenüber der „Bild“: „Aufgrund der Leistungen, die ich in den zwei Jahren gebracht habe und der Zahlen und Statistiken - und das ist das, was am Ende zählt - wäre ich wahrscheinlich zum selben Entschluss gekommen.“ Er könne den BVB und Trainer Lucien Favre „zu hundert Prozent verstehen“.

Nach seiner Vertragsauflösung beim BVB - der Verein war nach Informationen der Ruhr Nachrichten über Schürrles Zukunftsplanungen informiert - beginnt für ihn ein neues Leben.

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