Kontrollausschuss ermittelt! BVB-Ultras provozieren Gästeblock-Sperre in Hoffenheim

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Kontrollausschuss ermittelt! BVB-Ultras provozieren Gästeblock-Sperre in Hoffenheim

rnBorussia Dortmund

Das Thema BVB-Ultras und Dietmar Hopp wird zur endlosen Geschichte. Die Dortmunder präsentieren erneut beleidigende Plakate. Nun droht eine Gästeblock-Sperre - der DFB-Kontrollausschuss ermittelt.

Sinsheim/Dortmund

, 21.12.2019, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes wird nach dem Spiel zwischen der TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund wegen der Beleidigungen aus dem BVB-Block Ermittlungen aufnehmen. Das erfuhr diese Redaktion am Samstagmittag. Mit einem Urteil des Sportgerichts ist erst im neuen Jahr zu rechnen.

TSG-Mäzen Dietmar Hopp selbst hatte den seit Jahren schwelenden Konflikt vor dem Spiel am Freitagabend nochmals angeheizt, indem er gegen 14 bereits auffällig gewordene BVB-Fans temporäre Hausbetretungsverbote für die Hoffenheimer Arena erwirkt hatte.

BVB-Ultras präsentieren beleidigende Plakate

Die (zu erwartende) Antwort der Dortmunder ließ nicht lange auf sich warten. Zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte die Ultra-Gruppierung „Jubos“ mehrere beleidigende Plakate.

Dort war unter anderem zu lesen: „Hopp. Wir scheißen auf Dich. Und auf die nächsten 3 Jahre. Du Hurensohn.“ Komplett geschmacklos: Dem Hoffenheimer Mehrheitseigner wurde das letzte Weihnachtsfest gewünscht. Auch das bekannte Schmählied wurde deutlich vernehmbar angestimmt.

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Diese Beleidigungen könnten nun drastische Konsequenzen nach sich ziehen. Schon vor gut einem Jahr hatte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes dem BVB die Sperrung des Gästebereichs angedroht.

Dreijähriges Stadionverbot auf Bewährung

Die Dortmunder waren bei der Verhandlung am 2. November 2018 nach den Ausfällen der eigenen Anhänger im Auswärtsspiel in Sinsheim (22. September 2018) um einen Punktabzug herumgekommen. Stattdessen hatte das Sportgericht ein dreijähriges Stadionverbot auf Bewährung verhängt - dieses könnte nun hinfällig sein.

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp erwirkte für die Partie am Freitag 14 temporäre Hausbetretungsverbote gegen bereits auffällig gewordene BVB-Fans.

Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp erwirkte für die Partie am Freitag 14 temporäre Hausbetretungsverbote gegen bereits auffällig gewordene BVB-Fans. © imago/Thomas Frey

Die aktuellen Vorkommnisse dürften Kontrollausschuss und Sportgericht des DFB genügend Anhaltspunkte geben, die Bewährung zu widerrufen, sofern sie diese harte Sanktion auch durchziehen wollen. Entsprechende Spielbeobacher waren am Freitag vor Ort. Mit einem Urteil ist erst im neuen Jahr zu rechnen.

„Die Aussetzung zur Bewährung kann nur bei einschlägigen Vorfällen gegen Dietmar Hopp in Dortmunder Heim- und Auswärtsspielen gegen Hoffenheim widerrufen werden“, hieß es im Urteil im November 2018.

Einigen Dortmunder Ultras scheinen diese Konsequenzen egal zu sein. Sie sangen bereits am Freitagabend „Nie mehr Hoffenheim“.

Für den BVB ein Verlust in jeder Hinsicht

Ein geschlossener Gäste-Block in Hoffenheim wäre in vielerlei Hinsicht ein Verlust für den BVB. Auch finanziell: Den Einnahme-Ausfall müsste die Borussia der TSG Hoffenheim ersetzen. Möglicherweise könnte er dazu auch die eigenen Fans in Regress nehmen.

BVB-Funktionär Sebastian Kehl hielt sich am Freitag mit einer Einordnung zurück: „Natürlich steht das Spiel hier unter besonderer Beobachtung. Ein leidiges Thema. Der Verein hat dazu eine klare Meinung abgegeben, an der hat sich nichts geändert.“

Mit dpa-Material

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