Oliver Baumann: Im Hinspiel permanent gefordert und mit bärenstarken Aktionen ein Garant für den Sieg, am Sonntagabend kamen die Italiener selten bis zu seinem Strafraum. Souverän im Kerngeschäft, mit dem Fuß und in der Ausstrahlung. Gegen Moise Keans Flachschüsse ohne reale Abwehrchance (51., 69.). Note: 3,0
Antonio Rüdiger: Rechts in der Dreierkette, resolut gegen Daniel Maldini, den er kaltstellte. In der Abwehr ohne Mühe. Ein paar heiße Vorstöße genehmigte er sich obendrein. Nach einer Stunde mit Sprechchören gefeiert, der gebürtige Berliner bedankte sich klatschend. Note: 2,0
Jonathan Tah: Früh musste der Leverkusener vor Moise Kean klären (4.), danach brannte in der deutschen Defensive bis zur Pause nichts mehr an. Sogar im Liegen noch abwehrbereit (58.), dann aber viel zu zögerlich im direkten Duell mit Kean, der im Strafraum niemals hätte zum Schuss kommen dürfen (69.). Note: 3,5
BVB-Profi überragend
Nico Schlotterbeck: Als linkes Glied der Dreierkette ohne Gegenspieler, nutzte den Freiraum für sein überragendes Aufbauspiel und reihenweise Tacklings der Kategorie Weltklasse, so entstand auch das 3:0 (45.). Mega Grätsche gegen Matteo Politano, da ließ er sich vor der Süd bejubeln. Den Elfer-Pfiff nach Zweikampf gegen Giovanni di Lorenzo nahm Schiedsrichter Szymon Marciniak zurück (75.). Man kann diese Rolle nicht besser interpretieren als der Borusse. Note: 1,5
Joshua Kimmich: Wollte früher lieber im Zentrum spielen, um mehr Einfluss zu haben. Warum? Die Bilanz der beiden Italien-Spiele: Fünf (!) Scorerpunkte, als rechter Verteidiger wohlgemerkt. Sicher vom Elfmeterpunkt (30.), dazu die blitzgescheiten Vorlagen für Jamal Musiala (36.) und Tim Kleindienst (45.). Der Kapitän überragte alle, einfach Weltklasse! Note: 1,0
Angelo Stiller: Der Stuttgarter bekam den Vorzug vor Pascal Groß. Immer wenn er am Ball war mit dem Ziel, das Spiel zu beschleunigen. Ganz starke Szene, als er vertikalen Fußball perfektionierte bei der Inszenierung des folgenden 1:0 (29.). Nach der Pause schwächer. Note: 3,5

Leon Goretzka: Wie beim Comeback am Donnerstag mit Aura und Durchsetzungsvermögen, als sei er nie weg gewesen. Raumgreifende Schritte und der perfekte Pass in die Tiefe auf Sané (29.), beim Kopfball fehlte etwas Präzision. (32.). In Hälfte zwei platt und raus. Note: 2,5
Maximilian Mittelstädt: Keine zehn Sekunden waren gespielt, da kam er von der linken Außenbahn zum ersten Abschluss. Deutlich scheuer als sein Gegenpart auf rechts, die Zielgenauigkeit seiner Flanken hätte insgesamt besser sein dürfen. Verschuldete den Hand-Elfer (90.). Note: 4,0
Jamal Musiala: Manche Beobachter halten den Münchner für etwas überspielt – trotzdem andauernd eine Quelle von Ideen und Gefahr. Gedankenschnell beim 2:0, als er die Achtlosigkeit der Italiener bei der Ecke spitzbübisch ausnutzte (37.). Aus der Distanz etwas zu verhalten (45.). Note: 2,0
Leroy Sané: Tatsächlich, er suchte und gewann sogar mal einen defensiven Zweikampf. Stark, wenn er sein Tempo einsetzte wie in der Szene, als er den Strafstoß herausholte (29.). Öfter als nötig bevorzugte er den Rückpass. Sein Zuspiel auf Kimmich misslang völlig, das 1:3 ging damit komplett auf seine Kappe, die entschuldigende Geste kam sofort. Note: 3,5
Kleindienst trifft schon wieder
Tim Kleindienst: Gegen den Ball eifrig, als mitspielender Mittelstürmer in Ordnung, als Zielspieler für Kopfbälle herausragend. Einmal im Pech (34.), dann konnte Italiens Torhüter Gianluigi Donnarumma erst hinter der Linie parieren, sein viertes Tor im sechsten Länderspiel. Der Gladbacher Mittelstürmer hat einen Lauf. Note: 2,5

Nadiem Amiri (63. für Stiller): Kann besser spielen als es in Mailand gelang, das durfte er in der finalen halben Stunde beweisen. Und vielleicht zum Final Four wiederkommen. Note: 4,0
Pascal Groß (63. für Goretzka): Fügte sich nahtlos ein, beruhigte die Partie mit seinem Stellungsspiel und guten Pässen. Note: 3,0
Karim Adeyemi (63. für Sané): Heimspiel für den Dortmunder, der aber weniger fußballerisch, sondern durch Scherereien auffiel. Note: 4,0
Yann Aurel Bisseck (77. für Rüdiger) kam zu seinem Debüt in der A-Elf, brachte genau wie Robert Andrich (77. für Musiala) das Weiterkommen mit über die Zeit.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. März 2025.