Es hätte die Krönung es besonderen Abends werden können – doch es endete in einem persönlichen Drama. „Ich habe meinen Tag ruiniert“, sagte BVB-Doppeltorschütze Karim Adeyemi n den Katakomben über seinen verschossen Strafstoß in der 65. Spielminute. „Nach dem Elfmeter war das Spiel für mich vorbei. Für mich war das sehr schlimm.“
BVB: Bellingham muntert Adeyemi auf
Drei kurze Schritte Anlauf, dann ein strammer Schuss – der allerdings nicht in die Maschen, sondern meterweit über die Latte flog. Adeyemi sank sofort zu Boden, vergrub das Gesicht in seinen Händen, legte sich lang auf den Boden. Jude Bellingham kam sofort angerannt, richtete ihn wieder auf und animierte das Publikum, um den bis dato überragenden Offensivspieler mit Sprechchören wieder aufzubauen. „Er hat sofort zu mir gesagt: Steh auf, steh auf – aber ich war untröstlich.“
Aber wieso war Adeyemi überhaupt zum Punkt gegangen? Und nicht Emre Can oder BVB-Kapitän Marco Reus? „Ich hatte die Chance auf den Dreierpack. Ich habe Marco gefragt: Kann ich ihn nehmen?‘ Er hat gesagt: Ja du nimmst ihn. Ich habe extra noch mal gefragt. Er hat gesagt: Schieß Du“, schildert der 21-Jährige die Sekunden vor dem Strafstoß. „Am Ende tut es sehr weh.“
BVB-Torhüter Kobel scherzt über Adeyemi
Das war auch in den Minuten danach deutlich zu erkennen. „Nach dem Elfmeter war das Spiel für mich vorbei.“ Mit gesenktem Kopf verließ er bei seiner Auswechslung den Platz Kobel scherzt über Adeyemi und das, obwohl ihn 81.000 Zuschauer im Signal Iduna Park feierten. Edin Terzic nahm seinen Schützling sofort in den Arm, flüsterte ihm ebenfalls aufmunternde Worte zu. „Ich habe ihm sofort nach der Auswechslung gesagt: Von 100 Dingen waren 99 heute richtig, richtig gut.“
BVB-Torhüter Gregor Kobel scherzte später: „Warum Karim so niedergeschlagen war, müsst ihr ihn fragen. Vielleicht war er traurig, weil er in Zukunft schlechte Karten hat, Elfmeter zu schießen.“ Adeyemi sieht das anders: „Nächste Saison bin ich wieder dabei.“
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