Borussia Dortmund reicht im Rückspiel der Playoffs in der Champions League ein torloses Unentschieden gegen Sporting für den Einzug ins Achtelfinale. Die Stimmen:
Emre Can (BVB-Kapitän): „Wir haben nicht mehr gemacht als nötig. Das war ein kontrolliertes Weiterkommen. Aber wir müssen diese Mentalität reinkriegen, dass wir auch so ein Spiel gewinnen, wenn wir es nicht unbedingt gewinnen müssen. Wir hatten die Möglichkeiten dazu. Am Ende sind wir weiter und das zählt. In der Champions League spielen wir bis jetzt eine ordentliche Saison, in der Bundesliga überhaupt nicht. Am Samstag werden wir versuchen, das Spiel zu Hause zu gewinnen. Wir wissen, dass wir in dieser Saison in der Bundesliga viel gutmachen müssen.“
Niko Kovac (BVB-Trainer): „Wir haben das Spiel kontrolliert, über 90 Minuten nichts zugelassen. Unterm Strich sind wir weiter. Die Mannschaft hat es heute sehr konzentriert gespielt. Wir haben nichts zugelassen, standen defensiv sehr gut und haben in der zweiten Halbzeit nach vorne Impulse setzen können. Uns fehlt im Moment die Galligkeit, dass wir die Chancen, die wir in der Box haben, nutzen. (…) Man muss den Jungs gut zureden. Dass sie Fußball spielen können, wissen wir alle. Dass der Kopf eine große Rolle spielt, wissen wir auch. Wenn du nicht die Ergebnisse hast und in der Bundesliga Elfter bist, dann gibt es immer Kritik. Das können die Jungs nicht einfach abschütteln. Aber wir versuchen, ihnen die Sachen zu zeigen, die sie richtig gut machen. Ich bin sehr guter Dinge, dass die Jungs in den nächsten Spielen durch gute Ergebnisse noch mehr Selbstvertrauen bekommen. Ich glaube daran und ich als Trainer muss auch daran glauben. Deswegen gehen wir zusammen durch alles, was vor uns liegt.“
Julian Brandt (BVB-Mittelfeldspieler): „Wie in den vergangenen Wochen ist noch eine Menge Luft nach oben. Unsere Defensive hat das gut gemacht, aber nach vorne waren wir nicht scharf genug. Ich bin froh, dass wir weitergekommen sind, aber ich gehe mit verschiedenen Gefühlen nach Hause. Froh und erleichtert, dass wir diesen Zwischenschritt geschafft haben. Aber wir haben zu Hause wieder nicht gewonnen. Wir hatten uns vorgenommen, den Fans schöne Momente zu bereiten. Das haben wir nicht geschafft, es war ein plätscherndes Spiel. (…) Das Selbstverständnis ist schon seit mehreren Wochen nicht da. Wir stehen uns selbst immer ein bisschen auf den Füßen. Da ist Sand im Getriebe, den müssen wir rauskriegen durch Tore, Leistungen oder Siege. Alles andere bringt nichts. Da hilft auch kein Schamane mehr. (…) An mir geht das nicht spurlos vorbei, mich trifft die Situation. Die persönliche Kritik kriege ich nicht mal so mit, aber ich stehe auf dem Platz und weiß, wie wir spielen, ich kann das reflektieren. Das trifft einen schon allein aus fußballerischer Natur. Ich sehe die Reaktionen unserer Fans auf den Tribünen. Ich bin keiner, der Emotionen frei herauslässt. Ich mache sehr viel mit mir selbst aus. Es ist eine schwere Situation und das ist auch ein Grund dafür, weshalb Selbstverständnis und Leichtigkeit fehlen. Es ist ein Kampf, da musst du rauskommen. Aber das gehört zum Leben dazu.“
Sebastian Kehl (BVB-Sportdirektor): „Am Ende ging es darum, ins Achtelfinale zu kommen und das haben wir geschafft. Das gibt ein gutes Gefühl für diesen Wettbewerb. Es ist aufgrund der Gemengelage klar, dass die Mannschaft nicht vor Selbstvertrauen strotzt. Dennoch haben wir heute ein souveränes, ein seriöses Spiel gemacht. Es war vielleicht kein absolutes Feuerwerk. Wir machen kleine Schritte nach vorne. Der Fokus liegt jetzt einzig und allein auf Union Berlin.“
Gregor Kobel (BVB-Torhüter): „Nach dem 3:0 letzte Woche war es eine Pflichtaufgabe, die wir erfüllen mussten. Es ist mental gerade keine leichte Sache. Aber alles, was mich interessiert, ist, dass wir eine Runde weiter sind. Wir haben zweimal zu Null gespielt, was heißt, dass wir defensiv gute Arbeit geleistet haben. (…) Ich bin ein Typ, ich werde bis zur letzten Minute kämpfen. So lange es eine Chance gibt, werden wir alles geben, um das Ziel, die Champions League, zu erreichen. Wir müssen Positivität reinkriegen, auch die Fans wieder mitnehmen.“