BVB im Schlafwagen ins Achtelfinale Reaktion auf Bochum-Blamage bleibt aus

BVB im Schlafwagen ins Achtelfinale: Reaktion auf Bochum-Blamage bleibt aus
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Die gute Nachricht zuerst: Borussia Dortmund zieht nach dem 0:0 gegen Sporting ins Achtelfinale der Königsklasse ein. Die schlechte Nachricht: Die Reaktion auf die Bochum-Blamage und der große Befreiungsschlag bleiben aus.

Beim BVB ist derzeit alles möglich

In Lissabon glaubte nach der 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel offenbar niemand mehr an das große Playoff-Wunder. Allen voran Trainer Rui Borges. Anders war dessen personelle Maßnahme kaum zu deuten: Der 43-Jährige hatte in Francisco Trincao und Viktor Gyökeres – beide wohlgemerkt einsatzbereit– zwei Säulen des Teams in der Heimat gelassen. Und damit auch sämtliche Ambitionen aufs Weiterkommen. Das sorgte in Portugal für großes Unverständnis. Verständlich. Schließlich ist gegen diese Borussia derzeit alles möglich. Der VfL Bochum hatte das am Samstag eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Trainer Niko Kovac schickte trotz des desaströsen Auftritts im Ruhrstadion zur Überraschung vieler fast die identische Startelf auf den Rasen. Einzig Julian Ryerson rutschte für Niklas Süle in die Startelf. Keine Denkzettel für die kriselnden BVB-Profis. „Es geht auch darum, dass die Spieler das Vertrauen spüren“, hatte der Coach auf der Pressekonferenz seinen Ansatz verteidigt. Jetzt war es an der Zeit, dieses Vertrauen zurückzuzahlen.

Viel BVB-Ballbesitz, wenige Chancen

Eigentlich bot dieser Abend die perfekten Voraussetzungen, um sich freizuspielen und Sicherheit zu gewinnen. Das gelang allerdings maximal in Ansätzen. Höhepunktarm wäre noch eine nette Umschreibung für äußerst dürftige erste 45 Minuten im Signal Iduna Park. Sporting unterstrich auch spielerisch, dass man das Achtelfinale bereits abgeschrieben hatte. Und Borussia Dortmund wusste wie so oft mit dem vielen Ballbesitz und der klaren Spielkontrolle so gut wie überhaupt nichts anzufangen. Dazu gesellten sich vor allem im letzten Drittel etliche Unsauberkeiten. Drei magere Torschüsse von Marcel Sabitzer kamen dabei heraus. Der zweite war mit Abstand der gefährlichste (28.). Schlafwagenfußball deluxe.

Großer zeitlicher Sprung in den zweiten Durchgang, genauer gesagt in die 53. Minute. Rein in eine Phase, die in Sachen Unterhaltungsfaktor immerhin eine leichte Steigerung versprach. Neuzugang Daniel Svensson zirkelte den Ball mit seinem schwächeren Fuß Richtung Winkel, doch Rui Silva bekam noch die Hand an den Ball. Wenig später hatte Serhou Guirassy die Führung und damit die endgültige Entscheidung auf dem Fuß. Doch der Stürmer gab das Elfmetergeschenk von Schiedsrichter Davide Massa ungeöffnet zurück (59.).

BVB-Stürmer Guirassy verschießt Elfmeter

Es hätte perfekt zur Saison von Borussia Dortmund gepasst, wenn Sporting fast im Gegenzug mit dem ersten Abschluss die Führung erzielt hätte. Doch der Flachschuss von Alexandre Brito strich gut einen halben Meter am Tor vorbei (63.). Kovac reagierte und brachte Julien Duranville für den erneut komplett enttäuschenden Julian Brandt sowie Giovanni Reyna für Guirassy. Der US-Amerikaner traf nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung den Pfosten. Nach einem Steckball des ebenfalls eingewechsslten Maximilian Beier war Reyna frei vor Rui Silva aufgetaucht (69.). Es fehlten Zentimeter.

Und als der Ball dann doch endlich im Tor lage, stand Emre Can beim Freistoß von Ryerson einen guten Schritt im Abseits (73.). Letztlich egal. Dortmund gehört wieder zu den besten 16 Teams in Europas. In der nächsten Runde wartet nun Aston Villa oder der OSC Lille. Die Auslosung findet am Freitagmittag in Nyon (Schweiz) statt.

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