Beim schmucklosen 0:0 gegen Sporting quält sich Borussia Dortmund ins Achtelfinale der Champions League. Kein Risiko, kaum Überraschungsmomente, die 90 Minuten im Rückspiel sind kein Spiel für Fußball-Ästheten. Sabitzer ist ein Lichtblick, Guirassy, Brandt und Gittens enttäuschen. Die Dortmunder in der Einzelkritik:
Gregor Kobel : Bei ihm stand zur Pause überall die Null. Kein Gegentor, keine Paraden, keine abgefangenen Flanken. Immerhin 16 Ballkontakte sorgten dafür, dass er nicht festfror. Den Schuss von Brito hätte er allerdings wohl passieren lassen müssen (62.). Immerhin nach der Pause mit etwas mehr Arbeit. Note: 3,0
Julian Ryerson : Kehrte wie erwartet in die Startelf zurück. Defensiv ohne Probleme, offensiv mit einer guten Flanke bis zur Halbzeit – Gittens köpfte über das Tor (44.). Schlug auch nach der Pause gefällige Standards, so bei der knappen Abseitsstellung von Can beim vermeintlichen 1:0 (73.). Note: 3,0
Emre Can : Ein Ballverlust in gefährlicher Zone vor dem eigenen Strafraum blieb folgenlos (11.). Ansonsten mit Überblick und sachlicher Verteidigungsarbeit in den wenigen Situationen, wo dies gefordert war. Ryersons Freistoß-Flanke verwertete er per Kopf sicher – allerdings aus dem Abseits (73.). Note: 3,0
Nico Schlotterbeck : Ungestört konnte er mit seinem starken linken Fuß einige schöne Verlagerungen spielen. Defensiv geriet er bis zur Pause nie unter Druck. Klasse sein 40-Meter-Pass auf Adeyemi vor dem Elfmeter (57.). Note: 3,0
Daniel Svensson: Defensiv musste er kaum aktiv werden. Offensiv ohne nennenswerte Aktionen, aber ziemlich ballsicher. Spielte seinen Stiefel solide herunter, guter Schussversuch, den Silva noch aus dem Winkel fischte (53.). Note: 3,0
Pascal Groß : Beste Szene des ersten Durchgangs war sein beherztes Vorrücken bis an den Lissaboner Fünfmeterraum, wo er die Adeyemi-Flanke mit langem Bein nur knapp verpasste (31.). Nach der Pause unauffälliger. Note: 3,5
Marcel Sabitzer : Im Zentrum viel unterwegs und Dortmunds aktivster Spieler in den ersten 45 Minuten. Drei Abschlüsse bis zur Pause (9./27./45.). Der zweite war Dortmunds beste Chance der ersten 45 Minuten. Nach der Pause baute der Österreicher ab. Note: 2,5
Karim Adeyemi : Sein scharf hereingezogener Ball sorgte für Gefahr, Groß verpasste knapp (31.). Hatte auch die erste Aktion des zweiten Durchgangs, als er Silva mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade zwang (47.). Bekam glücklich einen Elfmeter, weil Sporting-Keeper Silva eigentlich den Ball spielte (57.). Nach Guirassys Auswechslung als falsche Neun unterwegs. Einige Unsauberkeiten trüben die Bilanz. Note: 3,0
Julian Brandt : Er mühte sich, es gelang kaum etwas. Nur 23 Ballkontakte beim Halbzeitpfiff, kaum Impulse für die offensiven Nebenleute gegen die massierte Fünferkette der Portugiesen. Kämpft mit einem veritablen Tief. Hoher Laufeinsatz, wenig Ertrag bis zu seiner Auswechslung. Note: 5,0
Jamie Gittens : Viele Unsauberkeiten in der Annahme, damit machte er sich selbst das Leben schwer. Kein Durchkommen über den Flügel, der Kopfball ist bekanntermaßen nicht seine Stärke (44.). Blieb zur Halbzeit in der Kabine. Note: 5,0
Serhou Guirassy : Ein Schuss aus gut 20 Metern, mehr war von ihm in den ersten 45 Minuten nicht zu sehen (37.). Es passte zu einem schwachen Auftritt, dass er das Elfmeter-Geschenk liegen ließ (59.). Durfte dann nach einer diskreten Vorstellung früh duschen. Note: 4,5
Maximilian Beier (46. für Gittens): Eingewechselt, aber so richtig mitmachen durfte er zunächst nicht. Das Spiel lief an ihm vorbei, bis er einen Zuckerpass auf den gerade eingewechselten Reyna spielte (70.). Seine auffälligste Aktion. Note: 4,0
Giovanni Reyna (69. für Brandt), Julien Duranville (69. für Guirassy), Ramy Bensebaini (89. für Adeyemi) und Waldemar Anton (89. für Sabitzer) bleiben ohne Note.