BVB-Trainerwechsel bleibt tabu

Jürgen Klopp stellt sich seiner Verantwortung

Mit leerem Blick und tief ins Gesicht gezogener Kappe saß Jürgen Klopp am Sonntagabend auf dem Podium in den Katakomben des Frankfurter Stadions. Die Krise seiner Mannschaft wird auch für den 47-Jährige immer unerklärlicher. Erstmals wird er nach der 0:2-Niederlage gegen die Eintracht sogar mit Fragen nach einem möglichen Rücktritt konfrontiert.

FRANKFURT

, 01.12.2014 / Lesedauer: 3 min

Ratlosigkeit bei Erik Durm, Jürgen Klopp und Pierre-Emerick Aubameyang (v.l.).

Klopp steckt momentan mitten in der vielleicht größten Herausforderung seines bisherigen Trainer-Daseins. Seine Mannschaft ist nicht nur teuer, sondern auch noch hoch talentiert. Sie vereint Weltmeister, nationale Meister und Spieler mit Perspektive auf den Aufstieg in die Weltklasse. Doch sie spielt wie ein Abstiegskandidat, der nicht zu Unrecht nach dem 13. Spieltag die rote Laterne spazieren trägt - und das ausgerechnet am ersten Advent.Das alles wirft Fragen auf - in Frankfurt erstmals solche, die sich mit dem vorzeitigen Rücktritt des Dortmunder Meister-Trainers beschäftigen.

„Ich habe hier die Verantwortung und solange keiner kommt und sagt, wir haben jemanden, der es besser macht, kann ich doch nicht gehen“, sagte Klopp nach der 0:2-Pleite in Frankfurt am „Sky“-Mikrofon. „Ich stehe sicher nicht im Weg. Aber ich kann auch nicht gehen, solange es keine bessere Lösung gibt.“

Es waren Sätze, die man in viele Richtungen interpretieren konnte, die einen sofortigen Rückzug aber deutlich ausschlossen. Es gebe keine Tendenzen, fügte der 47-Jährige noch an, „die Verantwortung, die ich spüre, ist groß. Und der stelle ich mich“.

Anders als bei anderen Klubs der Dortmunder Größenordnung blieb dem BVB eine Trainerdiskussion bislang erspart. Das Wort von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, er werde Jürgen Klopp nie entlassen, ist wie in Stein gemeißelt. Auch ist es undenkbar, dass Klopp von selbst von jetzt auf gleich hinschmeißt. Dazu ist die Verbundenheit zur Borussia viel zu groß. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Sorgenfalten auf der Stirn des 47-Jährigen von Woche zu Woche mehren. 

Klopp hadert erkennbar mit sich und der Situation, er schiebt die Schuld aber nicht auf andere. Die große Frage ist, wie lange der 47-Jährige noch davon überzeugt ist, nicht der Auslöser der Krise zu sein. „Wenn es nur am Glück hängt und ein Trainerwechsel das Glück zurückbringt“, formulierte er in Frankfurt etwa einigermaßen kryptisch, „dann soll mich jemand anrufen und mir eine Garantie geben. Dann mache ich den Weg frei. Aber so leicht ist es nicht.“

Im Klub ist der Rückhalt für Klopp indes unbebrochen. „Wir müssen dem Trainer etwas zurückgeben“, hatte Kapitän Mats Hummels schon vor der Niederlage bei der Eintracht via „BamS“ eine klare Forderung an seine Teamkollegen gerichtet.

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In Frankfurt dann erklärte Michael Zorc, ein Klopp-Rücktritt stünde nicht zur Diskussion. „Jürgen stellt sich der Verantwortung“, versicherte Dortmunds Sportdirektor, „und wir sind zu 100 Prozent überzeugt, dass wir mit ihm aus dieser Krise herauskommen.“ Das „Wie“ allerdings ist momentan unklarer denn je.

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