Hannes Wolf wie der BVB: Mit viel Leidenschaft, Hingabe und Identifikation
„19.09 Uhr - Der schwarzgelbe Talk“
Bei „19.09 Uhr - der schwarzgelbe Talk“ sprach Hannes Wolf über seine Zeit beim BVB. Dass er im Sommer ein Angebot des Klubs ablehnte, fiel ihm nicht leicht. Jetzt ist er weiter auf der Suche.
Mitte der Woche hat Hannes Wolf Schlagzeilen geschrieben, als eine von ihm eigentlich harmlose Aussage über den Trainerwechsel bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart in einer Überschrift doch arg zugespitzt wurde und das Schwabenland in Aufregung versetzte. Am Freitag im Lensing Carrée fand Wolf als Gast bei „19.09 - der schwarzgelbe Talk“ bei seinem Heimspiel nur lobende Worte über seine erste Station als Bundesliga-Trainer.
Wolf spricht über die Zukunft
Der Dortmunder, der sich als erfolgreicher BVB-Jugendtrainer für höhere Weihen empfahl, sprach dazu auch gerne über die Entwicklung einiger Spieler, die er als Jugendtrainer gefördert hatte und die man nun in der aktuellen Mannschaft von Borussia Dortmund sieht, er sprach auch über den neuen Esprit beim BVB und seine Pläne für die Zukunft.
Wenn ein Trainer im Wartestand ist, lässt er sich in der Regel nur schwerlich auf ein mögliches Wunschziel für die Zukunft festlegen. Das war bei Wolf nicht anders, doch eine Stadt wird Hannes Wolf als Trainer wohl nicht näher kennenlernen. „Man weiß ja nie“, meinte er, „aber Schalke, das kann ich doch ausschließen.“ Diese Personalie, unkte der 37-Jährige, ließe sich von den Verantwortlichen der Königsblauen „bei meinem sportlichen Werdegang wohl nicht verkaufen.“
Launige Runde
Es war eine launige Runde, die mit den Moderatoren Mathias Scherff (Radio 91.2) und Sascha Klaverkamp (Ruhr Nachrichten) über die aktuelle Situation beim BVB plauderte. Martin Kree, der mit der Borussia 1997 Champions-League-Sieger wurde. Wolf, der mit dem BVB-Nachwuchs drei Meisterschaften in Serie gewann, ehe er den Sprung in die Bundesliga wagte - und Kabarettist Fritz Eckenga. Dortmunder, leidenschaftlicher BVB-Fan und Dauerkarten-Besitzer, aber gleichzeitig auch ein kritischer Betrachter der Entwicklung im Profigeschäft.
Wolf ist ein Trainer, den der BVB entscheidend geprägt hat. In den sieben Jahren am Trainingszentrum in Brackel lernte er vor allem von Jürgen Klopp, er verfeinerte seine Arbeitsweise als Fußballtrainer und qualifizierte sich für einen Job im Profigeschäft. Doch der Fußballtrainer Hannes Wolf hatte seine Anfänge im Amateursport, beim Aplerbecker SC. „Ich denke an diese Zeit sehr gern zurück“, meinte er, „Fußball kann sehr verbindend sein, wenn alle alles geben für ihr Ideal, wenn alle ihr Herz in eine Sache hängen.“ Die Spielklasse sei dann beinahe nebensächlich. Speziell seien daher alle Meisterschaften gewesen, die er mit seinen Mannschaften feiern durfte. „Der Unterschied in Stuttgart war nur, dass 100.000 Menschen vor der Bühne standen und die Fanta-4 gespielt haben.“
Wolf sieht die gleichen Charaktereigenschaften
Leidenschaft, Hingabe, Identifikation: Merkmale, die die neue Mannschaft der Borussia auszeichnen, nennt auch Wolf als seine Charaktereigenschaften. „Ich gebe Gas. Sollte ich bald wieder Trainer sein, wird es bei einer Mannschaft sein, die vielleicht nicht so gut dasteht, da ist dann Feuer drin. Das ist genau das, was ich brauche.“
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Hannes Wolf: "Schalke? Das kann ich ausschließen!"
Die Entwicklung von Spielern wie Christian Pulisic und Jacob Bruun Larsen kommt für Wolf - natürlich - nicht überraschend. „Ihr Potenzial war früh erkennbar.“ Spiele des BVB zu sehen, hat auch ihm in den vergangenen Wochen Spaß bereitet. „Vor drei Wochen hatte ich allerdings noch Zweifel, weil sie zwar defensiv stabil standen, aber offensiv Schwierigkeiten hatten. Das habe ich aber zum Glück nur meinem Bruder erzählt.“
Absage war keine einfach Entscheidung
Dass er das Sommer-Angebot der Borussia nach langem Überlegen nicht annahm, sei eine schwierige Entscheidung gewesen. „Ich wusste, dass Edin Terzic da ist und Gas gibt, Manni Stefes auch. Und Lucien als Cheftrainer sowieso. Darüber habe ich nachgedacht und hatte Zweifel, ob ein Vierter noch dazu passt.“
Die Genugtuung über die positive Entwicklung beim BVB war bei allen Talkgästen herauszuhören. „Sich freuen, dass es gut läuft, aber keine Luftschlösser bauen“, empfahl Eckenga. „Mir persönlich würde es sogar reichen, wenn sie Vierter werden, ich aber sehe, dass sie wissen, was die Leute sehen wollen.“