Handschriftliche Notizen belasten mutmaßlichen Attentäter
Anschlag auf BVB-Bus
Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am 11. April gibt es weitere belastende Indizien gegen den mutmaßlichen Attentäter Sergej W. Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR haben die Ermittler in der Wohnung des Tatverdächtigen einen Collegeblock mit handschriftlichen Notizen in deutscher und russischer Sprache gefunden.

In dieser Hecke hatte der Attentäter die drei Sprengsätze platziert.
Laut eines in Auftrag gegebenen Gutachtens stammen die Notizen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von Sergej W. Die Notizen sollen Informationen rund um den BVB beinhalten - beispielsweise findet sich ein Hinweis, der von den Ermittlern mit einem öffentlichen Training Mitte März in Dortmund in Zusammenhang gebracht wird.
Drei mit Metallstiften gefüllte Sprengsätze
Im Fokus steht eine Notiz in russischer Sprache, die übersetzt Gebüsch oder Hecke meinen soll. Hintergrund: Der Attentäter hatte bei dem Anschlag am Abend des 11. April drei mit Metallstiften gefüllte Sprengsätze in einer Hecke in unmittelbarer Nähe des Dortmunder Mannschaftshotels platziert. Dabei wurden BVB-Spieler Marc Bartra und ein Polizist verletzt. Zudem fänden sich Bemerkungen zu einer Frequenz, die eine gute Durchlässigkeit aus der Ferne haben könnte.
Nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft handelte Sergej W. aus Habgier. Er soll an der Börse auf große Kursverluste der BVB-Aktie spekuliert haben. Ihm wird versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Damit droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
Festnahme am 21. April
Der Mann arbeitete seit Mitte 2016 als Elektriker in einem Tübinger Heizwerk. Zum Tatzeitpunkt hielt er sich im Mannschaftshotel des BVB auf. Die Ermittler nahmen ihn am 21. April in Tübingen (Baden-Württemberg) fest. Sie hatten ihn zuvor tagelang beobachtet. Sergej W. bestreitet allerdings, den Anschlag verübt zu haben.
Mit dpa-Material