Dicke Luft bei der BVB-U23 nach 0:2 gegen Viktoria Köln "Haben uns angeschrien"

Dicke Luft bei der BVB-U23 nach 0:2 gegen Viktoria Köln: "Haben uns angeschrien"
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Völlig frustriert und mit grimmiger Miene stapfen die Spieler der U23 von Borussia Dortmund nach dem Spiel aus der Kabine. Die frostige Stimmung ist eine Folge des „enttäuschenden, leeren“ Auftritts zuvor, wie es Kapitän Franz Pfanne beschreibt. Die Borussen verlieren 0:2 (0:0) gegen Viktoria Köln und kassieren damit die zweite Niederlage in Serie. Eine gute Phase rund um die 60. Minute inklusive Foulelfmeter reicht nicht. „Es war ein komplett gebrauchter Tag. Wir hatten wenig Power, wenig Emotionen“, sagte BVB-Trainer Christian Preußer. Pfanne ergänzte: „Wir haben uns in der Kabine angeschrien, der Trainer hat uns in der Kabine angeschrien – völlig zurecht.“

BVB-Stürmer Broschinski versagen die Nerven

Schon zu Beginn war es eine zerfahrene Partie, die Viktoria zeigte die reifere Spielanlage, der BVB aber besaß die erste gute Möglichkeit: Der nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder in die Mannschaft gerückte Rodney Elongo-Yombo versuchte es aus der Distanz, Köln Schlussmann Ben Alexander Voll machte sich lang und wehrte ab. Die nächste Dortmunder Chance entstand auf Einladung des Kölners Lars Dietz, doch der BVB ließ sie verstreichen: Sein katastrophaler Fehlpass landete bei Justin Njinmah, der Moritz Broschinski auf die Reise schickte. Doch völlig frei vor dem Tor versagten dem zuletzt so treffsicheren Angreifer die Nerven, er vergab kläglich.

Anschließend war es vorbei mit den Dortmunder Chancen, der Ball wurde zu hastig hergegeben und die Kölner so vor lösbare Aufgaben gestellt. Die Gäste zielten bei ihren Gelegenheiten aber entweder zu ungenau oder blieben in der Dortmunder Defensive hängen. Preußer reagierte mit einer ungewöhnlichen Maßnahme und entschied sich in der 41. Minute für einen Doppelwechsel: Göktan Gürpüz und Prince Aning ersetzen die blassen Falko Michel und Guille Bueno. „Wir wollten ein Zeichen setzen. Das macht man nicht häufig, aber wir hatten das Gefühl, dass wir das heute machen müssen.“

BVB-Kapitän Pfanne: „Darf mir nicht passieren“

Doch Preußers Korrektur verpuffte, auch der zweite Durchgang bot den 540 Zuschauern im letzten „Heimspiel“ im Stadion am Zoo in Wuppertal das gleiche Bild – bis zur 60. Minute: Die Dortmunder machten plötzlich Druck, schnürten Viktoria in der eigenen Hälfte ein und drückten auf den Führungstreffer. Der Lohn: ein Elfmeter. Njinmah drang mit Tempo in den Strafraum ein und wurde von Jamil Siebert geschubst. Der Gefoulte trat selbst an, schoss aber äußerst uninspiriert, Voll wehrte problemlos ab.

BVB-U23-Trainer Christian Preußer gibt Anweisungen.
BVB-U23-Trainer Christian Preußer sah gegen Viktoria Köln die zweite Niederlage seiner Mannschaft in Serie. © imago / Fotostand

Doch Schwarzgelb blieb weiter am Drücker. Rund zehn Minuten später zielte der eingewechselte Ted Tattermusch aus wenigen Metern zu ungenau – eine weitere Riesenchance war vertan. Besser hmachte es sechs Minuten vor dem Abpfiff Kölns Simon Stehle: Zunächst setzte sich Luca Marseiler gegen Pfanne durch, spitzelte den Ball in die Mitte zu Stehle, der das Leder über die Linie grätschte. „Er kommt viel zu leicht an mir vorbei, das nehme ich ganz klar auf meine Kappe. Das darf mir nicht passieren“, meinte Pfanne selbstkritisch.

Dams fälscht Schuss ins BVB-Tor ab

Bevor die Borussen die Schlussoffensive einleiten konnten, zog Niklas Dams den Stecker: Der BVB-Verteidiger fälschte den Schuss von Patrick Koronkiewicz unhaltbar ab, dass er über Lotka hinweg zum 0:2-Endstand ins Tor flog. Ein Treffer mit Symbolcharakter an einem gebrauchten Tag für die BVB-U23.

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