BVB mit vielen Defiziten in Wolfsburg Kompliziert in der Offensive, löchrig in der Defensive

BVB mit vielen Defiziten in Wolfsburg: Kompliziert in der Offensive, löchrig in der Defensive
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Für den Ausrutscher konnte Julian Brandt nichts, er fiel einfach hin. Doch dass Sekunden später Wolfsburgs Mittelstürmer Lukas Nmecha mit dem 2:0 den Sieg seines VfL gegen Borussia Dortmund besiegelte (90.), passte irgendwie zum unglücklichen Auftritt der Gäste. Einen Punkt hätte der BVB in der Autostadt durchaus verdient gehabt, doch eigene Pannen und Pech im Abschluss kosteten wertvolle Punkte im Bundesliga-Spitzenrennen.

BVB mit klassischem Fehlstart in Wolfsburg

Edin Terzic ahnte es dieser Tage, als er mit Bezug auf Dortmunds Standardschwäche meinte: „Manchmal ist es der einfachste Weg, durch eine Standardsituation in Führung zu gehen ...“ Dachte sich auch der VfL Wolfsburg am Dienstagabend. Ecke Maximilian Arnold, Kopfballverlängerung, Micky van de Ven köpft unbedrängt ins Tor (6.). Die frühe Führung für die Gastgeber, weil der BVB in der Autostadt eine knallende Fehlzündung hinlegte. Kurz zuvor musste Torhüter Gregor Kobel bereits gegen den starken Omar Marmoush die Fäuste hochreißen (3.).

Beide Mannschaften trafen mit dem Selbstvertrauen guter Ergebnisserien aufeinander, die sechs Mal ungeschlagenen Dortmunder zu Gast bei den Wölfen, die seit sieben Pflichtspielen nicht verloren hatten. Terzic wechselte beim BVB nur eine Position, Karim Adeyemi rückte für Giovanni Reyna in die erste Elf der Borussen, die sich nach schlappem Start berappelten. Der agilere Donyell Malen zog gleich dreimal binnen drei Minuten ab (19., 21., 22.), Youssoufa Moukoko bekam den Ball in aussichtsreicher Situation von Jude Bellingham etwas in den Rücken gespielt, nur Ecke (22.).

Der BVB bremst sich in Wolfsburg selbst aus

Mit einer Reihe unerzwungener Fehler auch durch Leistungsträger (Hummels, Bellingham) bremste sich der BVB mehrfach selbst aus. Entsprechend aufwändig war es, immer wieder die nächsten Angriffe anzuschieben. Wolfsburgs Plan lautete, Dortmund immer weit nach außen zu lenken und das Tempo aus den Aktionen zu nehmen. Das gelang oft, manche Umschaltsituationen verzögerte die Terzic-Elf flatterhaft, dennoch kamen die Gäste gefährlich vor das Tor. Niklas Süle boten sich die nächsten Chancen kurz vor der Pause. Einmal zielte er knapp am Pfosten vorbei (43.), dann rauschte der Ball nach seiner Direktabnahme an den Pfosten (45.). Dortmund im Abschluss-Pech!

Doch auch der VfL hätte längst nachlegen können und müssen. Mal rettete Kobel (25.), dann Süle in letzter Sekunde gegen Jonas Wind (31.) und Raphael Guerreiro auf der Linie gegen Jakub Kaminski (32.). Erneut Marmoush verfehlte haarscharf das Tor (40.). 10:8 Torschüsse für den BVB zur Halbzeit, ein Chancen-Festival zweier Mannschaften, die ihre Stärken klar im Vorwärtsgang zeigten.

BVB-Youngster Moukoko hat das 1:1 auf dem Kopf

Dortmund hatte auch im zweiten Durchgang mehr vom Spiel. Youssoufa Moukoko war bei einem Kopfball dem Ausgleich nahe (55.), vor Guerreiros Lattentreffer hatte die Kugel die Torauslinie überschritten (75.). Während der BVB viele Angriffsaktionen kleinteilig und kompliziert anlegte, suchte Wolfsburg zielstrebig den Weg nach vorn und gegen die löchrige Abwehr der Borussia (Wind 60., Kaminski 74.).

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Terzic brachte alle verfügbaren Offensivkräfte inklusive des U23-Stürmers Marco Pasalic, um den Rückstand noch mindestens in eine verdiente Punkteteilung zu drehen. Doch spätestens am eigenen Strafraum blockte der Aufprallschutz der Wölfe die Attacken ab. Dann traf in der Nachspielzeit Lukas Nmecha zum Endstand. Eine schmerzhafte BVB-Panne auf der Zielgerade dieser Marathon-Wochen.

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