Fall Dembele zeigt die Machtlosigkeit der Vereine

Der BVB-Kommentar

Streiken, in irgendein Sonnen-Paradies flüchten und dann nur geduldig das ganze Theater aussitzen - und am Ende bekommt der ungezogene Junge dann doch seinen Willen. Ousmane Dembele wechselt zum FC Barcelona. Hoffentlich aber wird sich so mancher Fußball-Funktionär merken, welch' dubioses Spiel der Franzose da mit dem BVB getrieben hat.

DORTMUND

, 25.08.2017, 07:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Und das ja nicht zum ersten Mal, wie wir alle wissen. Dembele künftig Fußball spielen zu sehen, wird zumindest bei mir ab sofort einen faden Beigeschmack haben.

Noch schmutziger, noch rabiater

Der Fall Dembele, er zeigt die Machtlosigkeit der Vereine. Heute ist Borussia Dortmund der Leidtragende, getröstet mit der zweitgrößten Ablöse, die je ein Spielerwechsel gebracht hat. Doch die Grenzen sind ja längst aufgeweicht. Noch teurere Transfers werden kommen, das Geschäft wird noch schmutziger, die Methoden wohl noch rabiater.

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Angesichts der Faktenlage hat der BVB das Beste aus der Situation gemacht. Dembele wieder in den Kader zu integrieren, wäre extrem schwierig gewesen, einen unwilligen Spieler in den eigenen Reihen zu haben, ein Pulverfass, an dem die Lunte schon brennt.

Sportliche Schwächung ist immens

Dennoch ist die sportliche Schwächung natürlich immens. Auf beiden Außenbahnen steht die 1a-Lösung im Kader nicht zur Verfügung, und auch wenn Christian Pulisic in Wolfsburg gezeigt hat, über welch großes Potenzial er verfügt, muss Dortmund nun nachbessern. Dazu wird auch der BVB Grenzen sprengen. Andre Schürrle dürfte an der Spitze schon bald als teuerster BVB-Zugang abgelöst werden.

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Das Fußball-Geschäft war ohnehin schon schnelllebig, es hat in diesem Sommer noch einmal deutlich an Tempo gewonnen. Verträge sind oftmals kaum noch das Papier wert, auf dem sie geschlossen wurden und dienen nur noch als finanzielle Absicherung.

Den Gegebenheiten stellen

Fußball-Romantiker beklagen schon seit Jahren den Sittenverfall, doch wenn man an der Spitze mitmischen will, muss man sich den Gegebenheiten stellen. Borussia Dortmund hat das im Fall Ousmane Dembele schmerzlich erfahren müssen.

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