Exklusiv! Tullberg spricht erstmals über neuen BVB-Job „Habe auf mein Bauchgefühl gehört“

Exklusiv! Tullberg spricht erstmals über neuen BVB-Job: „Habe auf mein Bauchgefühl gehört“
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Die offizielle Bestätigung fehlte noch, doch hinter den Kulissen war schon längst alles eingetütet: Mike Tullberg wird ab dem 1. Juli neuer Trainer der BVB-U23 und folgt damit auf Jan Zimmermann. Entsprechend wollte der Däne am Samstag nach dem 3:0-Erfolg seiner U19 gegen Bochum und dem damit verbundenen Viertelfinal-Einzug noch nicht über seine Entscheidung und den neuen Job sprechen. Wissen, wie es beim parallel stattfindenden U23-Spiel gegen Hannover II gerade steht, wollte er aber doch.

Tullberg spricht über neuen BVB-Job

Schließlich ist weiterhin offen, ob Tullberg in der kommenden Saison einen Dritt- oder Regionalligisten trainiert. Der Klassenerhalt ist nach dem peinlichen 0:4 bei noch drei ausstehenden Partien und drei Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz zwar weiterhin das realistischste Szenario, doch es weiter gezittert werden. Rechnerisch kann die Mannschaft von Noch-Trainer Zimmermann dieses Ziel auch am Samstag noch nicht erreichen. Bei einem Sieg in Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr) und einer Niederlage von Konkurrent Stuttgart II wäre der Drittliga-Verbleib aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses aber prinzipiell gesichert.

Tullberg selbst ist zuversichtlich, dass er nach fünf Jahren im U19-Bereich im Sommer einen Drittligisten übernehmen wird. Das darf er mittlerweile auch öffentlich äußern. Denn seit Mittwoch ist die Berufung zum U23-Trainer inklusive Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2028 offiziell. „Mike hat eine tiefe Identifikation mit Borussia Dortmund und mit unserer U19 eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. Wir sind froh darüber, ihn weiterhin als Teil unseres Trainerteams zu haben und blicken zuversichtlich auf die kommende Saison“, erklärte Borussia Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken.

Tullberg will Neuanfang der BVB-U23 mitgestalten

Und auch Tullberg selbst kann sich nun zu seinem neuen Engagement äußern. Im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten sagt der 39-Jährige: „Die Prioritäten im Verein haben sich ein wenig verändert, und den Neuanfang in der U23 mitzugestalten, finde ich extrem spannend.“ Besonders der Mix aus der Arbeit mit vereinseigenen Toptalenten, die in den U-Bereichen gefördert und entwickelt werden, und erfahreneren Spielern aus dem Herrenbereich sei für Tullberg ein entscheidender Faktor bei seiner Entscheidungsfindung gewesen.

Mike Tullberg spricht auf dem Platz mit zwei Spielern.
Noch zählt für Mike Tullberg die U19: Mit dem BVB-Nachwuchs spielt er am Sonntag im DM-Viertelfinale beim FC Bayern München. © imago / Funke Foto Services

Man könnte diesbezüglich von einer 180-Grad-Wende sprechen. Denn vor wenigen Monaten stand er unmittelbar vor dem Abgang, verhandelte intensiv mit dem norwegischen Champions-League-Anwärter Brann Bergen. Der Deal scheiterte auf den letzten Metern. Nur wenig später vertrauten sie ihm in Dortmund nach dem Aus von Nuri Sahin interimsweise die Profi-Mannschaft an. Nach drei Spielen und sieben Punkten ging es dann zurück in die U19. Zumindest für ein halbes Jahr. Spätestens dann aber würde Tullberg zusammen mit seinem Berater Kevin Kraft alle Hebel in Bewegung setzen, um als Trainer in der Bundesliga oder einer anderen Top-Liga zu landen. Dachten zumindest alle.

Vermutlich auch der Däne selbst. Doch besonders den Vertrauensbeweis, der richtige Mann für die Zeit der Trainersuche bei den Profis gewesen zu sein, weiß Tullberg sehr zu schätzen. Ebenso die Wertschätzung und den Zuspruch aus vielen Kreisen der Führungsebene, vor allem von Geschäftsführer Ricken. Und so hat ein Umdenken stattgefunden: „In den letzten sechs Monaten habe ich auf mein Bauchgefühl gehört“, sagt er im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Ich fühle mich hier wohl. Ich habe das Gefühl, der Verein passt zu mir, und ich passe zum Verein – auch wenn ich ein verrückter Typ bin.“

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