Im Januar noch hat der 18-jährige Youssoufa Moukoko seinen Vertrag beim BVB bis zum 30. Juni 2026 verlängert. Das war für ihn bisher der einzige Höhepunkt in diesem Jahr. Im Februar zog er sich einen Anriss der Syndesmose zu und fiel die nächsten fünf Bundesliga-Partien aus. Im Anschluss kam er nie wieder richtig auf die Beine.
Moukoko von Haller überholt
Stand er bis zu seiner Verletzung neunmal in der Startelf, so kam er im Anschluss in der Bundesliga nur noch zu Einsätzen von der Bank aus. Sebastien Haller übernahm die Rolle des zentralen Angreifers, für Moukoko gab es im System von Trainer Edin Terzic keinen festen Platz mehr. Achtmal wurde er eingewechselt, gegen den FC Augsburg musst er sich die Partie sogar 90 Minuten lang von der Bank aus ansehen.
Seinen einzigen Bundesliga-Treffer erzielte Moukoko im Jahr 2023 beim 2:1-Erfolg gegen Union Berlin - seine einzige Torbeteiligung in der Rückrunde überhaupt. In der Hinrunde noch trumpfte er in Abwesenheit des an Hodenkrebs erkrankten Haller auf. Sechs Treffer erzielte Moukoko in den ersten 13 Partien, bereitete vier weitere vor und führte so die interne Scorerliste an. Die guten Leistungen honorierte der Klub mit der langfristigen Vertragsverlängerung.
BVB-Stürmer Moukoko im Negativ-Sog
Der negative Trend im Jahr 2023 setzt sich für Moukoko jetzt bei der U21-Europameisterschaft in Georgien und Rumänien fort. Zum Auftakt beim 1:1 gegen Israel verschoss er einen Elfmeter. Im Anschluss wurden er und Mitspieler Jessic Ngankam (Hertha BSC) über Social-Media-Kanäle rassistisch beleidigt. „Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, kommen diese Affen-Kommentare. Jessic hat sie bekommen, ich habe sie bekommen. Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball“, sagte Moukoko daraufhin.
Im zweiten Spiel gegen Tschechien (1:2) fehlte er aufgrund muskulärer Probleme, und auch für das letzte Gruppenspiel gegen England (Mittwoch, 18 Uhr, Sat1) sieht es nicht gut aus. „Bei Youssoufa wurde es von Tag zu Tag besser. Die Aussichten, dass er spielt, sind dennoch gering“, sagte Trainer Antonio Di Salvo am Dienstag in Batumi. Damit könnte die Spielzeit 2022/23 für Moukoko mit einem Negativerlebnis enden, denn nur bei einem eigenen Erfolg gegen England und gleichzeitiger Schützenhilfe von Israel ist der Viertelfinaleinzug noch möglich. Allzu realistisch ist das nicht.
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