Borussia Dortmund blickt auf eine denkwürdige Spielzeit zurück. Nach einer extrem enttäuschenden ersten Saisonphase legte der BVB im Jahr 2023 eine kaum für möglich gehaltene Aufholjagd hin, setzte sich mehrfach an die Tabellenspitze – und verzockte die große Titelchance in einem dramatischen Showdown am 34. Spieltag gegen Mainz.
BVB-Spielerzeugnis für Youssoufa Moukoko
In der Champions League wurde das Soll mit der Qualifikation fürs Achtelfinale erfüllt, im DFB-Pokal war nach einem desolaten Auftritt bei RB Leipzig bereits im Viertelfinale Endstation. In unserem Spielerzeugnis nehmen wir die Leistungen der Schwarzgelben unter die Lupe. Heute im Fokus: Youssoufa Moukoko.
So lief die Saison für Youssoufa Moukoko:
Hinter dem jüngsten Bundesliga-Spieler aller Zeiten liegt eine Saison im Achterbahnformat. Nach der schweren Erkrankung von Sebastien Haller musste Borussia Dortmund kurzfristig auf dem Transfermarkt aktiv werden – und entschied sich für Anthony Modeste. Zwischen dem zweiten und achten Spieltag musste sich Moukoko mit der Jokerrolle zufriedengeben, dabei gelangen ihm zwei Tore und zwei Vorlagen.
Mit der Rückkehr in die Startelf beim emotionalen 2:2 gegen den FC Bayern München begann Moukokos beste Saisonphase. Es folgten weitere acht Einsätze von Beginn an mit vier Treffern und zwei Assists. Die Haller-Rückkehr und eine schwere Syndesmoseverletzung versetzten den jungen Stürmer zurück in die zweite Reihe. Hinzu kam die belastende Situation rund um seine Vertragsverlängerung. Bis zum Saisonende folgte nur noch ein weiterer Treffer.
Das sagt die Statistik:
Mit sieben Treffern bei 26 Bundesliga-Einsätzen ist Youssoufa Moukoko gemeinsam mit Giovanni Reyna der drittgefährlichste BVB-Spieler im Kader. Wenngleich sich der Youngster deutlich besser an Tempo und Wettkampfhärte gewöhnt hat, ist die Zweikampfbilanz mit 40,7 Prozent gewonnener Duelle deutlich ausbaufähig. Auch kommen nur 71,4 Prozent seiner Pässe beim Mitspieler an.
Auffällig: Bei Moukoko stehen die mit Abstand die meisten Großchancen in der Statistik (acht). Und er ist hinter Reyna (18) der Spieler mit den meisten Einwechslungen (15).
Das sind die Stärken und Schwächen:
Youssoufa Moukoko ist ein Vollblutstürmer, seine Qualitäten als Abschlussspieler im Strafraum sind seit jeher ein Markenzeichen. Auch körperlich hat der 18-Jährige in den vergangenen zwei Jahren deutlich zugelegt. Wurde er zu Beginn seiner Bundesliga-Karriere von den erfahrenen Verteidigern regelmäßig abgekocht, behauptet sich der BVB-Angreifer nun deutlich besser in den direkten Duellen.
Wichtiger als bei anderen Spielern ist bei Moukoko die emotionale Ebene zu bewerten: Mit Edin Terzic und seinem Co-Trainer Sebastian Geppert pflegt er ein besonders inniges Verhältnis. Schwieriger hatte sich die Zusammenarbeit mit dessen Vorgänger Marco Rose gestaltet. Die überschaubaren Einsatzzeiten des Stürmers in den vergangenen 18 Monate resultieren auch aus drei längeren Verletzungspausen.
Ausblick und Perspektive:
Youssoufa Moukoko wird auch in der kommenden Saison um seine Einsatzzeiten kämpfen müssen. Mit einer kompletten Vorbereitung in den Beinen dürfte Sebastian Haller die unangefochtene Nummer eins im BVB-Sturm sein. Der 18-Jährige muss sich dann erneut über Joker-Einsätze empfehlen – sowohl für Terzic als auch Bundestrainer Hansi Flick, dessen EM-Casting nach dem Testspiel-Desaster gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien deutlich an Fahrt aufnehmen wird. Bei der U21-EM kann Moukoko Werbung in eigener Sache betreiben.
RN-Note für Youssoufa Moukoko: 3,5
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