Nach Abpfiff verlassen Ole Pohlmann, Niklas Dams und Co. enttäuscht den Platz. © Thomas Bielefeld

Borussia Dortmund

Ein Haufen guter Gründe: Warum die Negativserie der BVB-U23 erklärbar ist

Das 0:1 gegen Eintracht Braunschweig war bereits die fünfte Niederlage in Folge für die U23 des BVB. In Hektik verfällt deshalb aber niemand. Denn die Misserfolgsserie hat nachvollziehbare Gründe.

Dortmund

, 22.03.2022 / Lesedauer: 4 min

Auch wenn noch keine zwei Monate seit seinem Wechsel vergangen sind: Die Wiedersehensfreude war groß, als Tobias Raschl am Montagabend gemeinsam mit Alaa Bakir in der Roten Erde zu Gast war. Immer wieder wurde Raschl auf der Tribüne begrüßt, schüttelte Hände, plauderte ausgelassen. Kein Wunder, der BVB war lange sein Zuhause. Raschl sah den Kollegen auch bei der Arbeit zu. Er schaute mit an, wie sich seine ehemaligen Teamkollegen gegen Eintracht Braunschweig ins Zeug legten, wie sie sich reinhauten und doch eine 0:1-Niederlage nicht abwenden konnten.

BVB-Niederlagenserie hängt auch mit Winter-Abgängen zusammen

Es war der fünfte Misserfolg am Stück – eine solch lange Negativserie hat die Mannschaft von Enrico Maaßen in dieser Saison bislang noch nicht hinnehmen müssen. In der Hinrunde war nach vier Pleiten in Folge Schluss, es folgte die Trendwende. Damals nahm der Negativlauf mit einem 2:4 in Braunschweig Mitte Oktober seinen Ausgang. Jetzt kassierte der BVB gegen die Eintracht Pleite Nummer fünf.

Bei oberflächlicher Überlegung könnte man dem Irrglauben erliegen, die Luft wäre raus bei der U23. Diese Betrachtung aber greift zu kurz. Denn es gibt Gründe für die Ergebnisdelle. Darüber hinaus sprechen die engagierten Leistungen des Teams auf dem Rasen eindeutig gegen diese These.

Bei der Einordnung der Niederlage gegen Braunschweig führte Enrico Maaßen deshalb auch gleich eine Reihe guter Argumente ins Feld. Im Winter hat der BVB in Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt) und Tobias Raschl (Spielvereingung Greuther Fürth) gleich zwei Leistungsträger verloren. Insbesondere Raschl war aufgrund seiner Position (zumeist) als Sechser ein Eckpfeiler der Dortmunder.

Raschl hatte in seiner zentral defensiven Rolle das Spiel vor sich, initiierte eigene Angriffe und sorgte mit seinen Pässen für wertvollen Raumgewinn oder im Strafraum für gefährliche Aktionen. Diese Qualitäten des Mittelfeldstrategen fehlen deutlich – vor allem, wenn die Gegner die Räume derart verdichten wie jetzt Braunschweig.

BVB-U23 mit hoher Personalfluktuation und Verletzungspech

Auch offensiv drückt immer wieder der Schuh. Marco Pasalic klebt das Pech am Stiefel. Der Rechtsaußen hat nach einer Syndesmose- nun eine Schulterverletzung erlitten, fällt erneut monatelang aus. Auch Immanuel Pherai fehlte gegen Braunschweig wegen einer Fußprellung. Hinzu kommt die Fluktuation, die sich aus der Scharnierfunktion der U23 zwischen Profis und Jugend ergibt. Lennard Maloney und Antonios Papadopoulos helfen oben, Bradley Fink und Soumaila Coulibaly bisweilen unten aus.

„Ohne nach Ausreden zu suchen, die Niederlagen sind erklärbar“, sagt deshalb auch Enrico Maaßen. Der Negativlauf relativiert sich aus Sicht des BVB-Trainers angesichts der Umstände. „Wir haben viel Qualität abgegeben und uns hat auch viel Stabilität im Defensivverbund gefehlt. Trotzdem wären wir in der Lage gewesen, jedes dieser Spiele zu gewinnen. Das Quäntchen Glück ist vielleicht gerade nicht auf unserer Seite“, betont Maaßen.

BVB-Trainer Maaßen verweist auf unterschiedliche Ausgangslage

Überdies sollte aus Sicht des BVB-Trainers die unterschiedlichen Ambitionen nicht außer Acht gelassen werden. „Klar geht der Sieg für Braunschweig in Ordnung, aber wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die um den Zweitliga-Aufstieg mitspielt und wir sind ein Aufsteiger – das darf man nicht vergessen. Diesen Unterschied hat man auf dem Platz über die 90 Minuten nicht wirklich gesehen, es war sehr eng beieinander“, so Maaßen.

Trotz des Frusts über die erneute Niederlage verwies er bei seiner Analyse daher auch auf die „hohe Intensität, die meine Mannschaft heute gegangen ist“. Davon konnte sich auch Tobias Raschl überzeugen. Wenn er das nächste Mal in Dortmund zu Gast ist, soll er aber nach Abpfiff in lächelnde Gesichter seiner Ex-Kollegen schauen. Weiter geht es in der 3. Liga für die U23 am 2. April bei Viktoria Köln. „Wir haben zwei Wochen Zeit, um uns darauf vorzubereiten. Das werden wir tun und dann auch wieder erfolgreich werden“, sagt Enrico Maaßen. Zuvor absolviert seine Elf am kommenden Samstag (14 Uhr) noch ein Freundschaftsspiel beim niederländischen Zweitligisten AZ Alkmaar II.

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