Nach einem Zwischenhoch mit sechs ungeschlagenen Spielen beendet Borussia Dortmunds U23 das Pflichtspieljahr in der 3. Liga mit der dritten Niederlage am Stück. Gegen den Tabellenletzten Erzgebirge Aue gab es am Freitagabend eine 0:1-Niederlage. Ein Leckerbissen war nicht zu erwarten. Und er wurde den 1306 Zuschauern im Signal Iduna Park auch nicht serviert. Die seit fünf Spielen sieglosen Gäste standen dabei noch etwas mehr unter Druck als der BVB. Der erwarteten Härte des Tabellenletzten müsse seine Elf mit allen erlaubten Mitteln Paroli bieten, hatte Trainer Christian Preußer gefordert.
BVB-U23 mit wenigen Ideen gegen Aue
Das taten die Schwarzgelben, die vor allem zu Beginn die aktivere Mannschaft stellten und um Struktur bemüht waren. Der BVB lief den Gegner früh an, versuchte Aue zu stressen. Das Schlusslicht bot allerdings wenige Lücken an. Beide Teams machten die Räume wirklich eng. Nur vereinzelt taten sich Korridore auf. So wie nach 18 Minuten nach einem Ballverlust von Ole Pohlmann, als Paul-Philipp Besong per Distanzschuss zur ersten Chance für die Gäste kam. Im direkten Gegenzug macht es der BVB schnell. Göktan Gürpüz schickte Justin Njinmah auf die Reise, der enteilte Tim Danhof und Steffen Nkansah, zog aber knapp vorbei (19.).
Mit zunehmendem Verlauf verlor die Begegnung an Struktur. Beide Teams arbeiteten Fußball mehr als dass sie ihn spielten. Halbchancen durch Moritz Broschinski (29.) sowie auf der Gegenseite Dimitrij Nazarov (32./42.) stand nur noch ein verheißungsvoller Moment gegenüber. Und der gehörte den Dortmundern. Nach Balleroberung durch Pohlmann schaltete Can Özkan direkt um, bediente Guille Bueno. Der Spanier wiederum leitete gleich auf Njinmah weiter, doch der spielte den Konter schlampig aus. Das 0:0 zur Pause war daher wenig verwunderlich.
Njinmah verpasst den Ausgleich für die BVB-U23
Der frühe Rückstand direkt nach Wiederanpfiff kam dagegen umso überraschender. Ein Einwurf für den BVB von Rodney Elongo-Yombo landete bei Özkan, der Nazarov die Kugel in den Fuß spielte. Das Unheil nahm seinen Lauf. Nur Sekunden später zappelte der Ball im Netz. Nazarov auf Ivan Knezevic, der ließ die Kugel von der Brust abtropfen für Marco Schikora – und der knallte sie aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung (46.) in die Maschen.

Nach diesem Rückschlag ergriff der BVB trotzig wieder die Initiative, fand aber kaum Schlupflöcher. Erst in der 62. Minute wurde es nach einem Stellungsfehler der Gäste gefährlich. Njinmah stieß blitzschnell in die sich bietende Lücke vor, sein Schuss aus halbrechter Position touchierte die Latte.
BVB-Trainer Preußer: „Waren sehr fahrig“
In der Folge aber ließ die Borussia lange zündende Ideen vermissen, um gegen biedere Sachsen noch das Ruder herumzureißen. Erst spät drehte der BVB noch einmal auf. In der 84. Minute wurde Niklas Dams im Strafraum gefoult. „Das war ein klarer Elfmeter“, meinte Preußer. Doch Schiedsrichter Assad Nouhoum sah es anders. Und auch in der Nachspielzeit gab es noch drei hochkarätige Chancen durch Gürpüz, Franz Pfanne und Dams. Über die Linie aber wollte die Kugel nicht. So verabschiedete sich die BVB-U23 mit einer enttäuschenden 0:1-Pleite in die Winterpause.

„In der ersten Hälfte waren wir sehr fahrig, hatten zu wenig Tiefe. Die letzte Viertelstunde war super, aber es war eben nur die letzte Viertelstunde. Wir hätten uns gewünscht, dass wir das über die gesamte Zeit hinbekommen. Das haben wir nicht geschafft“, urteilte Preußer. In der Winterpause müsse er mit seinem Team weiter verstärkt am Torabschluss arbeiten. 13 Treffer in 17 Spielen belegen diese These.
TEAM UND TOR
BVB-U23: Lotka - Pfanne, Dams, Finnsson (63. Pudel) - Elongo-Yombo (63. Semic) Özkan (74. Suver), Pohlmann, Bueno - Gürpüz - Broschinski, Njinmah
Tore: 0:1 Schikora (46.)
BVB-U23-Kapitän Franz Pfanne warnt vor Erzgebirge Aue: „Sonst fressen die uns auf“
Dicke Luft bei der BVB-U23 nach 0:2 gegen Viktoria Köln: "Haben uns angeschrien"
Elversberg ist für die BVB-U23 eine Nummer zu groß: Lotka verhindert Schlimmeres