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Die Zeit drängt: Wie lange fehlt Dan-Axel Zagadou dem BVB?
Borussia Dortmund
Weiter Unklarheit bei BVB-Abwehrspieler Dan-Axel Zagadou: Der Franzose klagt über Schmerzen im Knie. Die Zeit drängt, von seiner Ausfallzeit hängt auch die Personalplanung ab.
Im Fall Dan-Axel Zagadou kommuniziert Borussia Dortmund auch weiterhin keine endgültige Diagnose. Denn genau darin liegt das Problem bei der Knieverletzung des 21-jährigen Innenverteidigers: Ist die Schädigung im Gelenk so groß, dass eine Operation unausweichlich ist und „Daxo“ mehrere Wochen ausfallen muss? Oder lässt sich die Blessur konservativ behandeln, was mit einer deutlich kürzeren Ausfallzeit verbunden wäre.
Dan-Axel Zagadou beim BVB: Gesetzt oder verletzt
Gesetzt oder verletzt, mit dieser kurzen Formel lässt sich Zagadous Status beim BVB zusammenfassen. Ist der 1,94 Meter lange Abwehrrecke im Vollbesitz seiner Kräfte, steht er im Normalfall in der Startelf. Doch immer wieder werfen ihn Verletzungen aus der Bahn, nun zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate am linken Knie.
Mitte April, die Bundesliga lag noch in der Corona-Schockstarre, meldete der BVB eine Außenbandverletzung bei Zagadou, es handelte sich wohl um einen Anriss. Zwei Monate später belohnte sich Zagadou für seine harte Arbeit in der Reha und feierte mit zwei Kurzeinsätzen beim Saisonendspurt sein Comeback noch vor der Sommerpause. Dort sei er fleißig gewesen, berichtete er.
Zagadou fehlt dem BVB in der wichtigen Phase der Vorbereitung
Nach zehn Tagen Training in Dortmund respektive Bad Ragaz meldete sich das zuvor verletzte Knie dennoch mit Schmerzen zurück. Zagadou musste im Trainingslager passen und fehlt jetzt seit knapp zwei Wochen in der wichtigen Phase der Vorbereitung. Eine endgültige Klarheit über die Art und Schwere der Verletzung gibt es nicht, auch nicht über die Behandlungsmethode. Zusätzlich zu den BVB-Medizinern soll ein vertrauter Kniespezialist auf das Gelenk schauen, dann will man endlich entscheiden, wie man das Rätsel um Zagadous Knieprobleme - im Idealfall endgültig - lösen kann. Die Zeit drängt.
Von der prognostizierten Ausfallzeit hängt nämlich nicht nur Zagadous Comeback ab, sondern womöglich auch die Personalplanung des BVB. In Zagadou, Mats Hummels und Manuel Akanji stehen nur drei gelernte Innenverteidiger im Kader. Fällt der Franzose absehbar für mehrere Wochen aus, wäre diese Position ungewollt dünn besetzt. In Lukasz Piszczek und Emre Can gebe es zwar weitere Kandidaten für die zentrale Abwehr, doch dann eher in einem System mit einer Dreierkette als mit zwei Innenverteidigern.
BVB-Sportdirektor Zorc will weitere Transfers nicht ausschließen
Finanziell sind große Sprünge, sprich Verpflichtungen, nicht drin. Gänzlich ausgeschlossen hat BVB-Sportdirektor Michel Zorc weitere Aktivitäten auf dem Transfermarkt trotzdem explizit nicht. „Es ist für die allernächste Zeit wenig geplant“, sagte er vergangene Woche, „aber wer weiß, was passiert, ich will mich da nicht vorzeitig festlegen.“ Lieber als einen Notfallplan hätten die Borussen allerdings zunächst einmal Klarheit bei Zagadou.
Schon als Kind wollte ich Sportreporter werden. Aus den Stadien dieser Welt zu berichten, ist ein Traumberuf. Und manchmal auch ein echt harter Job. Seit 2007 arbeite ich bei den Ruhr Nachrichten, seit 2012 berichte ich vor allem über den BVB. Studiert habe ich Sportwissenschaft. Mein größter sportlicher Erfolg: Ironman. Meine größte Schwäche: Chips.

Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
