Geredet werden muss beim BVB nicht mehr, die Zahlen sprechen für sich. © dpa

Meinung

Die Zahlen sprechen für sich: Der BVB ist zum Augen und Ohren zuhalten

Täglich grüßt die Ratlosigkeit. In Freiburg war’s für Borussia Dortmund mal wieder so weit. Geredet werden muss nicht mehr, die Zahlen sprechen für sich. Der BVB ist zum Augen und Ohren zuhalten.

Freiburg

, 06.02.2021 / Lesedauer: 3 min

Hans-Joachim Watzke hatte keine Lust zu reden. Michael Zorc hatte keine Lust zu reden. Ab in den Freiburger Nebel und erstmal weg, sacken lassen die ganze Suppe. Und was hätten die Dortmunder Verantwortlichen auch sagen sollen? Irgendwas mit Stochern im Nebel, weil es gerade so billig ins Bild passte im diesigen Breisgau?

Die Worte wären wohl ohnehin dieselben gewesen, die bei Borussia Dortmund schon viel zu oft gesagt werden mussten in dieser Saison. Man dachte, man sei weiter. Man dachte, vielleicht. Man dachte. Ja, man dachte halt. Falsch gedacht. Am Ende blieb einmal mehr die Ratlosigkeit, die mit in den Mannschaftsbus kletterte.

Der BVB taumelt von einer Verlegenheit in die nächste

Die ganze Leier klingt mittlerweile wie eine zerkratzte Platte, die springt. Immer wieder an die gleiche Stelle. Und dann das ganze Gedudel wieder von vorne, das niemand mehr hören kann, ohne sich die Ohren und in diesem Fall auch die Augen zuhalten zu wollen. Nächste Woche steht dann eine Reaktion auf dem Dienstplan. Viel Spaß beim Üben.

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Der BVB taumelt mit schlafwandlerischer Sicherheit von einer Verlegenheit in die nächste. Wie ein kleines Kind, dem man zigmal erklärt, dass es kalte und nasse Füße bekommt, wenn es in die Pfütze springt, doch die nächste Pfütze kommt verlässlicher als der x-te Meistertitel für die Bayern in Serie. Lerneffekte? Vielleicht phasenweise, aber offenkundig nie von Dauer. Und Schlafwandeln scheint dabei im Wortsinn ein Teil des Problems zu sein. In Freiburg reichten mal wieder zehn verpennte Minuten nach der Halbzeit, um nach 90 Minuten komplett baden zu gehen. Der Rest war aber auch nicht überzeugend, das der Vollständigkeit halber.

Die nackten Zahlen drohen den BVB allmählich zu erdrücken

Die guten Ansätze unter Trainer Edin Terzic, die ja tatsächlich ab und an aufblitzen und die Mats Hummels nach dem Spiel in den Ring warf, schlagen nicht nachhaltig durch. Die nackten Zahlen, die im Fußball, wie auch Hummels einräumen musste, am Ende erstens immer Ergebnisse und zweitens immer ausschlaggebend für Erfolg sind, drohen den BVB allmählich zu erdrücken. Von neun Bundesliga-Spielen unter Terzic hat Borussia Dortmund vier gewonnen und genauso viele verloren. Und dann war da noch ein Unentschieden gegen Mainz 05 im eigenen Stadion.

Was den BVB aktuell in der Tabelle noch in Reichweite zum Minimalziel Champions-League-Qualifikation hält, ist nicht mehr die eigene Stärke, sondern eher die Schwäche der anderen. So viel hat sich im Tableau nicht verändert, nur das Gefühl wird immer schlechter. Und die Chancen, diese Bundesliga-Spielzeit irgendwie noch zu retten, werden stetig weniger.

Fehlendes BVB-Spielglück oder doch eher Unvermögen?

Und wenn Hummels von fehlendem Spielglück und 50:50-Situationen spricht, die zu oft gegen den BVB liefen, dann muss zumindest die Frage erlaubt sein, ob Spielglück und 50:50-Situationen für Borussia Dortmund in einem Spiel gegen den SC Freiburg, die freilich allen Respekt dieser Welt für ihre Leistung verdient haben, entscheidende Faktoren für den Ausgang des Spiels sein dürfen? Oder müsste man bei den eigenen Ansprüchen nicht so viel besser sein, dass es trotzdem reicht?

Jetzt werde es unruhig, hat Hummels dann auch noch gesagt, aber das sei egal. Und damit hat er vermutlich völlig recht. Denn unruhig ist es schon lange beim BVB. Jetzt kommt noch, wie passend, ein bisschen Kälte und schlechtes Wetter dazu - und so war das Beste an der Dortmunder Dienstreise nach Freiburg, dass man es am Samstagabend noch vor dem angekündigten Schneesturm nach Hause schaffte. Aber auch das war nicht wirklich eine gute Erkenntnis.

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