Die BVB-Profis Leonardo Balerdi (l.) und Mateu Morey. © Kirchner-Media
Borussia Dortmund
Die Hoffnung der zweiten BVB-Reihe: Wer darf sich empfehlen?
Borussia Dortmund hat einen breiten Kader, manche BVB-Spieler kommen nicht zum Zug. Vielleicht ändert sich das in der Schlussphase der Saison.
Sportlich ist alles geritzt. Borussia Dortmund hat das Ticket für die Champions League in der Tasche, die finalen drei Partien in der Fußball-Bundesliga werden also zur entspannten Angelegenheit. Und womöglich endlich zur lang ersehnten Chance für die Spieler des BVB-Kaders, die sich bisher selten bis gar nicht zeigen durften.
Mateu Morey gab schon sein Bundesliga-Debüt beim BVB
„Der Einsatz war ein verdienter Lohn für seine Arbeit“, sagte Michael Zorc. Das Lob des Sportdirektors zielte in Richtung Mateu Morey, der gerade sein Bundesliga-Debüt für den BVB gegeben hatte. Drei Minuten zwar nur gegen den SC Paderborn – aber Morey hatte direkt die Torvorlage zum 6:1 für sich verbucht. Ein Teil des Dortmunder Spiels zu sein, darauf hatte der 20-jährige Spanier zuvor lange hintrainiert. Nach einer Schulterverletzung im Sommer musste er sich in Geduld üben, über Einsätze in der Regionalliga-Elf der Borussia empfehlen. 15 Mal stand er zwar im Bundesliga-Kader, doch einwechseln wollte ihn Lucien Favre nie.
Jetzt folgten den drei Minuten gegen Paderborn plötzlich elf weitere beim 1:0 gegen die Berliner Hertha. „Das Warten hat sich gelohnt“, gestand Morey, für den es in der Schlussphase der Saison darum geht, sich auf der rechten Seite als Ersatz für Achraf Hakimi zu präsentieren. Denn nutzt Morey seine Einsatzminuten nachhaltig, dürfte sein Name auch weit oben auf der Liste der Borussia-Bosse stehen, wenn die Kaderplätze für die neue Saison verteilt werden.
Morey könnte die Hakimi-Lücke beim BVB füllen
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Hakimi nach dem Ende seiner Leihe am 30. Juni zu Real Madrid zurückkehrt und der BVB dann die Entscheidung treffen muss, wer denn nun die Lücke füllen soll. Morey könnte die Nase im Bewerbungsverfahren vorn haben – falls Lucien Favre Vielspieler und -läufer Hakimi jetzt womöglich schon am Mittwochabend im Heimspiel gegen Mainz eine Pause gönnt.
Auch Julian Brandt könnte durchaus eine Pause gebrauchen, zuletzt wirkte der Nationalspieler müde und war ein Stück weit von seiner Bestform entfernt. Bereit stünde für Job im offensiven Mittelfeld ohne Zweifel Giovanni Reyna. Der Youngster, der unter der Ägide von Otto Addo steht, hat zwar bereits 13 Einsätze in dieser Saison zu Buche stehen, mit im Schnitt nur 15 Minuten Spielzeit kam der 17-Jährige über die Rolle des Schlussphasen-Jokers aber noch nicht hinaus. In die Startelf schaffte es der US-Amerikaner noch kein einziges Mal.
BVB-Youngster Reyna könnte sein Startelf-Debüt feiern
Auch Reyna winkt nun die große Chance, sich bei Lucien Favre dank eines fulminanten Endspurts für mehr Vertrauen in der nächsten Saison zu bewerben. Favre hält zumindest große Stücke auf den Teenager. „Gio bewegt sich sehr gut, er kann fast alles. Er versteht Fußball, ist sehr, sehr clever“, sagte der BVB-Cheftrainer am Montag.
Leonardo Balerdi, dem Borussias Lizenzspielleiter Sebastian Kehl ebenso wie den übrigen Youngstern großen Trainingsfleiß bescheinigt, zählt bis heute ebenfalls zu den Bankangestellten. Balerdi wurde bislang fünfmal eingewechselt, zumeist in der Schlussphase der Spiele, die längst entschieden waren. Doch der 21-jährige Argentinier deutete auf dem Platz an, dass er, eigentlich als Innenverteidiger geholt, sich durchaus auch im defensiven Mittelfeld zuhause fühlt – und dort womöglich nun gegen Mainz Emre Can oder Axel Witsel vertreten darf?
Auch Tobias Raschl hofft auf BVB-Einsatz
Exakt diese Hoffnung trägt auch Tobias Raschl (20) mit sich. Der Junioren-Nationalspieler verzeichnet bislang acht Berufungen für den Spieltagskader, ein Einsatz aber war ihm bislang nicht vergönnt. Raschl, der das erste Jahr fest mit den Profis ganz offen im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten als „ein Lehrjahr“ einstuft, könnte ebenso im Mittelfeld für seine Qualitäten werben und auf der Can/Witsel-Position agieren.
Eine Pause für einige Dortmunder Stammkräfte jetzt am Mittwoch im Heimspiel gegen die Mainzer hätte den Vorteil, dass sie drei Tage später für das prestigeträchtige Top-Duell mit RB Leipzig ausgeruht zur Verfügung stehen würden. Das Duell, in dem womöglich die Vizemeisterschaft endgültig vergeben werden wird.
Nico Schulz will sich ebenfalls noch bei Borussia Dortmund empfehlen
Ein Raphael Guerreiro mit aufgetankten Akkus würde dem BVB in Leipzig zweifelsohne helfen. Lässt Lucien Favre den zuletzt so prägenden Portugiesen zur Schonung draußen, könnte das einen weiteren Profi aus der Reihe der Gebremsten in die Startelf gegen Mainz spülen: Nico Schulz. Mit großen Ambitionen hatte der Nationalspieler im vergangenen Sommer in Dortmund angeheuert, doch Verletzungen warfen ihn mehrfach zurück, sein oft beschworenes Tempo und seine Dynamik waren auf der linken Seite nur selten zu sehen. In lediglich acht von 31 Ligaspielen wirkte der Berliner mit, seit dem 20. Dezember kam der 27-Jährige gar nicht mehr zum Einsatz.
Auch für Nico Schulz besitzt die Endphase der Saison also großen Wert. Es geht um die eigene Position, um den letzten Eindruck der Trainer, bevor es in die Sommerpause geht. Darum, noch einmal Selbstvertrauen zu tanken.
BVB-Trainer Favre gibt sich geheimnisvoll
Ob Morey, Balerdi, Reyna, Raschl und Schulz die Gelegenheit dazu wirklich bekommen? Lucien Favre gab sich zu den Aussichten für das Reservisten-Quintett am Montag mit Blick auf das nahende Duell gegen Mainz geheimnisvoll: „Es kann sein, dass wir ein paar Sachen machen.“
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