Die Europa League nimmt jetzt richtig Fahrt auf
Weiter BVB-Weg nach Basel
Mit Beginn der K.o.-Spiele steigt das Prickeln. Nach einer eher zähen Gruppenphase fiebert Borussia Dortmund dem Rückspiel gegen den portugiesischen Vizemeister FC Porto entgegen - ein Los, das im Dezember keine Begeisterungsstürme ausgelöst hat. Nach dem 2:0 im Hinspiel stehen die Dortmunder Chancen aufs Weiterkommen jedoch sehr gut.
Überhaupt aber trennt sich nun die Spreu vom Weizen: Mit Beginn der Ausscheidungs-Runden kann sich das Teilnehmerfeld in der Europa durchaus sehen lassen. Die Qualität wird steigen, und damit hoffentlich auch die Spannung.
Schwieriges Los
Wie aufgebläht der UEFA-Cup-Nachfolger Europa League ist, wurde schon im Sommer deutlich, als sich die Borussia zwar in landschaftlich reizvollen Gegenden aufhielt, auch dort aber Dortmund von der großen europäischen Bühne so weit entfernt waren wie der FC Schalke von einem Meistertitel.
Sei’s drum. Nach Spielen gegen den Wolfsberger AC, Odds BK aus Norwegen, PAOK Saloniki, Qäbälä aus Aserbaidschan und FK Krasnodar, der einzig echten Herausforderung in den Gruppenspielen, nimmt die Europa League für den BVB nun endlich Fahrt auf. Und niemand hat versäumt zu betonen, welch‘ schwieriges Los die Borussia gleich in der ersten K.-o.-Runde erwischt hat.
Erhöhte Wachsamkeitsstufe
Zum Wesen der Europa League gehört auch, dass aufgrund der Mannschafts-Fülle dem Achtelfinale noch eine Ausscheidungsrunde vorgeschaltet ist. Ein Sechzehntel-Finale also, irgendwie kommt es darauf ja nun auch nicht mehr an, wo man eh‘ schon so viele Partien in den Beinen hat. Ab sofort aber gilt die erhöhte Wachsamkeitsstufe.
Dass Borussia Dortmund nur als Gruppenzweiter durchs Ziel gegangen ist, hat einen entscheidenden Nachteil mit sich gebracht - der BVB bekam zunächst ein Heimspiel und als Gegner einen der acht Drittplatzierten der Champions League zugelost, die im nicht ganz so attraktiven kleineren Königsklassen-Ableger noch versuchen können, ihre Einnahmeverluste einigermaßen in Grenzen zu halten. Ab sofort ist richtig Qualität drin im Teilnehmerfeld der nun noch 32 verbliebenen Mannschaften.
Klangvolle Namen
Neben dem FC Porto stiegen auch ehemalige CL-Gegner des BVB wie Schachtar Donezk, Galatasaray Istanbul und Olympiakos Piräus in die Europa League ab. Der FC Sevilla, aktueller Titelverteidiger in diesem Wettbewerb, der FC Valencia, Bayer Leverkusen und Manchester United besitzen nicht weniger klangvolle Namen und nicht weniger Qualität.
Laufkundschaft findet sich in der Runde der letzten 32 nicht mehr. Der FC Liverpool, reizvoll nicht nur wegen seines deutschen und ehemaligen Dortmunder Trainers, der SSC Neapel, der FC Basel, RSC Anderlecht aus Belgien oder Olympique Marseille aus Frankreich - viele Klubs haben eine Vergangenheit in der Champions League vorzuweisen. Nicht zu vergessen die deutschen Vertreter: Schalke 04 und Bayer Leverkusen haben viel vor, der FC Augsburg ist schon in der Gruppenphase über sich hinausgewachsen. Ab dem Achtelfinale wird übrigens dann frei gelost...
Finale am 18. Mai
Der Modus wird ohnehin zur Herausforderung: Die Finalisten, sie sich am 18. Mai im St. Jakob-Park gegenüberstehen, haben dann acht Ausscheidungsspiele hinter sich gebracht. Würde Dortmund auch noch das deutsche Pokalfinale erreichen, würden auf die 30 Hinrundenspiele weitere 29 in der Rückrunde folgen. Allein in der Europa League hätte der BVB dann 19 Mal auf dem Rasen gestanden.
Um den Teams den aufgeblähten Modus schmackhaft zu machen, hat die Uefa die Prämien um satte 63,9 Prozent erhöht. Allein die Teilnahme an der Gruppenphase hat immerhin 2,4 Millionen Euro gebracht, pro Sieg gab es 360 000 Euro.
Kleines Trostpflaster
In der K.o.-Phase steigen die Zahlungen nun sukzessive weiter an. Der Sieger des Endspiels von Basel könnte allein aus dem Prämientopf der UEFA circa 15 Millionen Euro abschöpfen. Das ist im Vergleich zur Champions League immer noch lächerlich wenig, aber immerhin ein kleines Trostpflaster. Dazu kämen noch die Gelder für die TV-Vermarktung und die Zuschauereinnahmen.
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