Die BVB-Verlierer der Saison 22/23 Ein Abgang, ein Routinier und ein Wechselkandidat

Die BVB-Verlierer der Saison 22/23: Ein Abgang, ein Routinier und ein Wechselkandidat
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Der große Traum von der neunten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte ist geplatzt, Borussia Dortmund steht am Ende einer verrückten Saison mit leeren Händen da. Neben vielen Erfolgsgeschichten gab es auch einige Enttäuschungen. Das sind die vier Verlierer der BVB-Saison 2022/23:

01.) BVB-Abgang Mahmoud Dahoud:

Erst im September vergangenen Jahres die Schulter-Verletzung inklusive Operation, dann im Februar die Bestätigung, dass sein Vertrag in Dortmund nicht verlängert wird. Für Mahmoud Dahoud war es eine Saison zum Vergessen. Lediglich 418 Minuten stand der Deutsch-Syrer auf dem Rasen, spielte nur in den ersten beiden Begegnungen von Beginn an. In den abschließenden sechs Bundesliga-Partien verzichtete Trainer Edin Terzic, zu dem Dahoud immer ein sehr gutes Verhältnis pflegt, auf den technisch versierten Mittelfeldspieler. Über den Grund lässt sich nur spekulieren: Hat sich Dahoud nach seinem bestätigten BVB-Aus aus Trotz im Training hängen lassen? Gab es Diskrepanzen mit Terzic? Oder wurde der 27-Jährige einfach nur Opfer des neuen Systems?

Fest steht: Nach sechs Jahren endet die Zusammenarbeit. Und Dahoud wird brennen auf den Neustart. Aller Voraussicht nach zieht es ihn in die englische Premier League. Ein gewagter Schritt für den eher zierlichen Techniker, dessen Stärken eindeutig in der Spieleröffnung liegen.

02.) BVB-Talent Giovanni Reyna:

Der US-Amerikaner ist trotz seiner sieben Saisontore (fünf davon als Joker) weit hinter den eigenen und der Erwartungen der BVB-Bosse zurückgeblieben. Nach einer Spielzeit mit viel Verletzungspech sollte die Spielzeit 22/23 der große Durchbruch gelingen. Doch der potenzielle Reus-Nachfolger, dessen großes Talent nach wie vor unbestritten ist, kam nie richtig in die Spur. Nur vier Startelfeinsätze in der Liga, drei in der Champions League stehen zu Buche – bei keinem konnte er überzeugen, wirkte ausgerechnet in den Partien, in denen er das Vertrauen bekam, teils lethargisch und wie ein Fremdkörper.

Giovanni Reyna ist enttäuscht.
Giovanni Reyna erlebte beim BVB eine enttäuschende Saison. © imago / Revierfoto

Die missglückte Weltmeisterschaft mit den USA und die vielen Begleiterscheinungen haben sichtlich Spuren hinterlassen beim 20-Jährigen, dessen Kredit in Dortmund deutlich kleiner geworden ist. All zu viel Geduld werden sie beim BVB nicht mehr haben. Nicht ausgeschlossen scheint, dass schon in diesem Sommer ein Schlussstrich unter die Zusammenarbeit gezogen werden könnte. Andernfalls spielt Giovanni Reyna in der kommenden Spielzeit auf Bewährung.

03). BVB-Kapitän Marco Reus:

Er ist die Identifikationsfigur bei Borussia Dortmund, geboren in Dortmund, seit elf Jahren im Verein, Kapitän der Mannschaft. Doch auch er bekam zu spüren, dass beim BVB die Zeitenwende eingesetzt hat. Reus‘ Startelfquote liegt nur noch bei 41 Prozent. Zum einen bedingt durch die Sprunggelenksverletzung aus dem Revierderby, durch die er viele Spiele verpasste und die ihn gleichzeitig die Teilnahme an der WM in Katar kostete, zum anderen durch das knallharte Leistungsprinzip, das unter Edin Terzic herrscht. Marco Reus spielt nur, wenn die Leistung passt.

Andere Spieler hatten deutlich die Nase vorn: Julian Brandt, Raphael Guerreiro, Jude Bellingham. Für Reus blieb oft nur Platz auf der Bank. Mit dem Titel als Ziel hat er sein Ego dem Erfolg der Mannschaft untergeordnet. Es bleibt spannend, ob er das in der kommenden Spielzeit – seiner voraussichtlich letzten im BVB-Trikot – auch tun wird. Vereinzelt konnte er als Joker wichtige Impulse liefern, mit zwölf Scorerpunkten liest sich seine Statistik durchaus solide. Aber gerade in den wichtigen, den entscheidenden Duellen war vom Kapitän zu wenig zu sehen: Chelsea, Leipzig, München, Mainz. Da braucht es Führungsspieler, die vorangehen.

04.) BVB-Wechselkandidat Thomas Meunier:

Und plötzlich läuft ein 62-facher belgischer Nationalspieler in der 3. Liga auf. Wohlgemerkt auf eigenen Wunsch. Thomas Meunier wollte endlich wieder gegen den Ball treten, Spielpraxis in der U23 sammeln. Bei den Profis war er zu dieser Zeit außen vor. 19 Minuten Einsatzzeit waren es im Jahr 2023. Aufgrund eines Jochbeinbruchs war die Hinrunde, in der der Rechtsverteidiger immerhin sieben Mal in der Startelf stand, für ihn vorzeitig beendet. Gerade genesen, zog er sich einen Muskelfaserriss zu. Mit deutlichem Trainingsrückstand musste er mitansehen, wie Marius Wolf, Niklas Süle oder Julian Ryerson auf seiner Position den Vorzug erhielten.

Thomas Meunier läuft mit dem Ball am Fuß.
Beim BVB auf dem Abstellgleis: Thomas Meunier. © imago / RHR-Foto

Meunier und Borussia Dortmund – das passt nicht mehr zusammen. Schon in den vergangenen beiden Transferperioden gab es Spekulationen um einen Abgang, der FC Barcelona soll Interesse am Belgier gezeigt haben. Sollte der 31-Jährige nun mit einem angemessenen Angebot um die Ecke kommen, wird der BVB einem Transfer zustimmen. Es riecht stark nach Abschied.

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