Dembele benimmt sich wie ein bockiges Kind
Der BVB-Kommentar
Der BVB greift durch. Ousmane Dembele ist bis zum Wochenende suspendiert. Der Schritt ist alternativlos. Das Verhalten Dembeles erinnert an ein bockiges Kind, dem das Essen nicht schmeckt. "Ich mag das nicht. Ich will nicht mehr." Unser Reporter Tobias Jöhren kommentiert.

Einer schmollt: Ousmane Dembele (links unten) will seinen Wechsel zum FC Barcelona offenbar erzwingen.
Der 20-Jährige, der sich am Donnerstag wahrlich nicht wie ein junger Erwachsener präsentiert hat, bekommt übers Wochenende Zeit, sein Verhalten zu reflektieren. "Geh mal in dein Zimmer und komm wieder raus, wenn du dich beruhigt hast" - Erziehungsklassiker. Normalerweise gilt er für Kinder, nicht für Volljährige.
Verein wird an Grenzen stoßen
Inwieweit die Maßnahme zu einem Umdenken in Dembeles Kopf führt, lässt sich nicht abschätzen. Vermutlich führt sie aber zu gar nichts. Trotzdem setzt der BVB ein Zeichen. Auch für die Zukunft. "Wir lassen uns nicht auf der Nase rumtanzen. Solange Du Deine Beine unter meinen Tisch setzt..." - Sie kennen das.
So richtig dieses Zeichen ist, der BVB wird mit seinen Maßnahmen in den nächsten Tagen an Grenzen stoßen. Es geht um zu viel Geld. Einiges deutet darauf hin, dass am Ende dieses Säbelrasselns die Trennung zwischen Verein und Spieler stehen wird.
(Zu) Teures Experiment
Vermutlich wäre das Experiment zu teuer, Dembele gegen seinen Willen und um jeden Preis in Dortmund zu halten. Ob der Franzose ein "Nein" des BVB ähnlich professionell auffassen würde wie einst Robert Lewandowski? Seit Donnerstag steht hinter dieser Frage ein fetteres Fragezeichen denn je.
Dabei wäre es fast wünschenswert, es wäre mal höchste Eisenbahn, dass irgendjemand es mal darauf ankommen lassen würde. "So geht‘s nicht, Bürschchen!" Es wäre ein schönes Signal gegen den Sittenverfall im Fußball. Leider wohl zu schön, um wahr zu sein.